Wer selbstgemachte Pasta mit Nduja auf den Tisch stellt, kann sich der Begeisterung der Bekochten sicher sein. Klingt schwierig? Ist total machbar. Mit diesem Rezept gelingt die Zubereitung auch als ganz normaler Hobbykoch!
Rezept des Monats, Teil 1 – Gnocchetti Sardi mit Nduja
Text und Rezept: Davide Izzi
Der Kühlschrank meiner Eltern war dank voller Kühltaschen, die bis heute nach jedem Sommer von Italien nach Deutschland gekarrt werden, lange Zeit der einzige Ort in Deutschland, an dem ich Nduja finden konnte. Die intensivrote und pikante Streichsalami aus Kalabrien war, weil so selten verfügbar, bei Besuchen zuhause ein Highlight beim Abendessen.
Seit einigen Jahren wird Nduja auch in vielen hippen Restaurants in Deutschland verwendet, meistens als Pizzabelag. Und der Einzelhandel ist ebenfalls aktiv geworden. Die aromatische Wurst gibt’s mittlerweile in ausgewählten Supermärkten und eigentlich in fast allen italienischen Feinkostläden.

Foto: Davide Izzi
Am besten schmeckt die Wurst, die übrigens nichts für schärfeempfindliche Gaumen ist, ganz simpel auf frisch geröstetem Weißbrot. Oder eben als Sauce zu selbstgemachten Gnocchetti Sardi. Diese Pastasorte besteht aus genau zwei Zutaten, Weizengrieß und Wasser, und wird mithilfe einer Gabel oder eines Gnocchi-Bretts gerillt. Durch die Rillen kann die Pasta die Soße besonders gut aufnehmen.
In diesem Rezept erkläre ich Schritt für Schritt wie man Gnocchetti Sardi selbst macht und was es alles für eine aromatische Nduja-Sauce braucht. Lass es dir schmecken!
Der Autor Davide Izzi (@what_costa_cooks) wuchs als Sohn italienischer Eltern in der Nähe von Stuttgart auf und lebt aktuell in Hamburg. Gegessen hat er schon immer gerne, sagt seine Mama. Und dass er heute fast so gut kocht wie sie, das sagt sie auch. Am liebsten italienisch, gerne auch japanisch oder koreanisch. Bei reisen EXCLUSIV stellt er einmal im Monat eines seiner Lieblingsrezepte vor.
Zutaten
Für 3–4 Personen
Schwierigkeitsgrad: einfach
Zubereitungsdauer in Minuten: 60+
Für die Gnocchetti Sardi:
- 300 g Semola di grano duro (feines Hartweizengries)
- 150 ml warmes Wasser
Für die Tomatensauce:
- 1 geschälte Knoblauchzehe
- 2–3 EL Olivenöl
- 80–100 g Nduja (je nach gewünschter Schärfe)
- 1 Dose (400 g) geschälte Tomaten oder Tomaten fein gehackt
- Salz nach Geschmack
So bereitet man Gnocchetti Sardi mit Nduja zu
1. Teig für Pasta mit Nduja machen
- Hartweizengries in eine große Schüssel oder auf eine saubere Arbeitsfläche geben und in der Mitte eine Mulde formen.
- Wasser in die Mulde geben und in das Weizengrieß mit den Fingern oder einer Gabel in das Hartweizengries einarbeiten.
- Den Teig anschließend mindestens 8–10 Minuten kräftig kneten, bis er glatt und elastisch ist.
- Wenn der Teig zu trocken ist, tröpfchenweise Wasser hinzufügen; wenn er zu klebrig ist, etwas Hartweizengries einarbeiten.
- Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
»Ein Tipp von mir: Die fertiggeformte und ungekochte Pasta lässt sich auch problemlos einfrieren!«
2. Gnocchetti Sardi formen
- Nach der Ruhezeit den Teig in mehrere kleinere Portionen teilen, damit er leichter zu verarbeiten ist.
- Den Teig portionsweise auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem langen, etwa 8 mm dicken Strang ausrollen. Den restlichen Teig in der Zwischenzeit wieder in die Folie wickeln, damit dieser nicht austrocknet.
- Den Strang mit einem Messer oder Teigschneider in 1,5 cm lange Stücke schneiden.
- Jedes Stück über ein gerilltes Gnocchi-Brett (oder die Rückseite einer Gabel) rollen, indem mit dem Daumen leichten Druck ausgeübt wird. Dadurch entstehen die charakteristischen Rillen, die später die Sauce aufnehmen.

Foto: Davide Izzi
3. Tomatensauce zubereiten
- Eine große Pfanne auf mittlerer Hitze erwärmen und das Olivenöl hineingeben.
- Knoblauchzehe ins Öl legen und 2–3 Minuten leicht andünsten. Dabei regelmäßig bewegen, damit sie nicht verbrennt.
- Die Nduja in kleinen Portionen in die Pfanne geben. Mit einem Kochlöffel zerdrücken und 4–5 Minuten sanft anbraten, bis sie sich aufgelöst hat und das Öl rötlich gefärbt ist.
- Die Knoblauchzehe aus der Pfanne nehmen und entsorgen.
- Die Tomaten in die Pfanne geben. Wenn die Tomatenstücke groß sind, diese mit einem Löffel oder einer Gabel leicht zerdrücken.
- Alles gut verrühren, sodass sich die Nduja gleichmäßig mit den Tomaten vermischt.
- Die Sauce bei niedriger bis mittlerer Hitze 20–30 Minuten köcheln lassen. Gelegentlich umrühren, damit die Sauce nicht anbrennt.
- Wenn die Sauce zu dick wird, etwas Wasser hinzufügen, um die Konsistenz anzupassen.
4. Pasta mit Nduja servieren
- Wenn die Sauce fertig ist, die Pasta in reichlich Salzwasser kochen und kurz bevor sie gar sind, etwa 50–100 ml vom Kochwasser der Pasta entnehmen.
- Die gekochten Gnocchetti direkt aus dem Topf in die Sauce geben.
- Das aufbewahrte Kochwasser schrittweise hinzufügen und die Sauce gut mit den Gnocchetti vermengen. Dadurch verbindet sich die Sauce besser mit der Pasta.
- Die Gnocchetti kurz in der Sauce ziehen lassen, damit sie den Geschmack aufnehmen können.

Foto: Davide Izzi
Heiß servieren, optional mit Pangrattato oder geriebenem Pecorino garnieren.
Buon appetito!