Die Kulisse: Das Atlasgebirge und die Djebilet-Berge am Horizont und die Metropole Marrakesch im Rücken. Der Protagonist: das Palais Namaskar. Die Aufführung: ein Auftakt der leisen Töne, gefolgt von einem fulminanten, großzügigen und mystischen Schauspiel.
Vorhang auf im Palais Namaskar
Sie formen mystische Figuren. Huschen verschämt ins Dunkle, wenn man sich ihnen nähert, wie ein schüchternes Kind, das sich schützend hinter der Mutter versteckt.
Die weiten Wasserfelder stellen die Welt auf den Kopf: Der Tempel in der Ferne ragt schwarz umrissen in die düstere Unterwasserwelt, und orangefarben angeleuchtete Wolken ziehen träge über die verkehrte Welt hinweg.
»Namaskar, herzlich willkommen«,
ertönt plötzlich eine Stimme. Fast möchte man sich umdrehen und leise »Pst« zischen, um das faszinierende Schauspiel ja nicht zu unterbrechen. Dabei deutete bei der Ankunft zunächst nichts auf das Farbspiel vor orientalischer Kulisse hin.
Wer das Palais Namaskar betritt, trifft zunächst auf unaufgeregte Zurückhaltung. Einzig die üppigen Orangenbäume im Eingangsbereich künden die Pracht im Inneren an. Landestypisch, denn spaziert man durch die Medina Marrakeschs, scheinen die Häuser ohne Fenster auszukommen. Diese verbergen sich hinter den schweren Holztüren. Denn tritt man durch sie hindurch, offenbart sich ein großer, meist schmuckvoller Innenhof. Privatsphäre spielt in der marokkanischen Gesellschaft eine große Rolle.
So auch im Palais Namaskar, wo sich auf dem marmorgepflasterten Weg durch eine lianenüberdachte, betörend blumig duftende Allee ins Innere des Anwesens das wahre prächtige Gesicht des Luxushotels zeigt.
Erster Akt: Vom Urlaubssitz zum Luxushotel
Alles begann im Jahre 2006, als Eigentümer Philippe Soulier sich 30 Autominuten entfernt von Marrakesch dieses fünf Hektar große Grundstück kaufte. Oder eigentlich begann alles Jahrzehnte vorher, als eben jener französische Geschäftsmann mit 24 Jahren nach Nigeria ging und sich dort ein millionenschweres Unternehmen im Bereich maritime Transportlogistik aufbaute. »Seine Oase« mit Blick auf das Atlasgebirge diente ihm zunächst als Urlaubssitz, bevor er eines Tages beschloss, sein Anwesen in ein Luxushotel zu verwandeln. Er engagierte den algerisch-marokkanischen Architekten Imaad Rahmouni, und nun folgten sechs Jahre Bauzeit. Das Resultat? Ein gelungener euro-orientalischer Mix – innen wie außen.
Bestehend aus zwei Palästen, zehn Villen, 15 Suiten, 14 Zimmern mit privaten Gärten, Terrassen und Pools, drei Restaurants und einem 650 Quadratmeter großen Spa.
Die Suiten und Villen liegen blickdicht hinter üppigen Bougainvilleas, Oliven- und Orangenbäumen sowie Palmen. Jedes Detail ist stimmig. Auch beim Interieur überließ Philippe Soulier nichts dem Zufall. Von den Lampen und Kronleuchtern, die extra auf der italienischen Inselgruppe Murano angefertigt worden sind, bis hin zu den hochwertigen Teppichen des deutschen Herstellers OT, die Soulier aus Meerbusch einfliegen ließ. Er schuf einen sagenhaft großzügigen und mystischen Ort basierend auf Feng-Shui-Prinzipien. Demzufolge finden sich im Hotel die fünf Elemente – Feuer, Luft, Metall, Erde und Wasser – stets wieder. Das dominierende Element? Wasser.
Denn ein Drittel des gesamten Anwesens besteht aus Wasserläufen, Seen und Pools. Darüber hinaus prägen die goldenen Kuppeln der beiden Paläste, die steinernen Wege und auch die meterhohen orientalischen Säulen, die das gesamte Anwesen durchziehen, das royale Gesicht des Luxushotels.
Zweiter Akt: Im Hier und Jetzt im Palais Namaskar
Zurück zum Ort des Geschehens. Wie von Zauberhand haben sich, wie kleine Wachposten, in der Dämmerung Dutzende marokkanische Lampen auf dem Anwesen postiert. Sie stehen Spalier auf den Stegen und leuchten den Gästen den Weg zum Restaurant. Das flackernde Licht tanzt auf der schwarzen Wasserfläche. Serviert wird feine französische Küche.
Doch bevor es zum Essen ins Restaurant »Le Namaskar« geht, sollte man in jedem Fall bei einer lauen Brise und einem Aperitif die Sicht von der Dachterrasse aus, der No mad Bar, genießen.
Ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Ein Aufenthalt im Palais Namaskar ist so wohltuend wie ein schattiges Plätzchen in brüllender Hitze, das großzügig Kühle spendet, um Geist und Körper eine Verschnaufpause zu gönnen. Schlussakt: Standing Ovations für das Palais Namaskar!
Palais Namaskar. Route de Bab Atlas, No.88/69, Province Syba, Marrakesch. www.palaisnamaskar.com
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