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Ein Städtetrip nach Tokio kann ganz schön anstrengend sein. Nach dem Sightseeing-Marathon in der Megametropole wächst der Wunsch, einfach mal rauszukommen. Wie wäre es da mit einem Tagesausflug von Tokio aus ins Grüne? Kein Problem: In der Tama-Region, direkt vor Tokios Türen, wartet die Natur darauf, entdeckt zu werden.

Spaziergänge durch dichte Wälder, Wanderungen auf heilige Berge und Action auf dem Wasser – all das bietet die nur etwa 90 Minuten Zugfahrt von Tokio entfernte Tama-Region. Hier kann man einiges in der Natur erleben: Wanderwege führen auf den Berg Mitake mit seinem Musashi-Mitake-Schrein, auf den Berg Takao mit seinen Kirschblüten im Frühling und roten Ahornbäumen im Herbst oder auf den Berg Hinode mit seinen traumhaften Panoramablicken. Wer Action mag, kann auf dem Tama-Fluss Rafting, Canyoning oder Kajakfahren ausprobieren. Wer es ruhiger mag, erkundet die Naturparks, genießt Onsen-Bäder oder besucht japanische traditionelle Dörfer.

Traumbrücke auf dem Okutama-Stausee

Unser erster Tipp in Sachen Tagesausflug von Tokio in der Tama-Region führt zum Okutama-Stausee. Der See bildet samt der ihn umgebenen Berge und Wälder ein tolles Naturschauspiel. Und das zu jeder Jahreszeit. Im Frühling dominiert die Kirschblüte die Szenerie, im Sommer das Grün der Wälder und im Winter der Schnee. Ein Highlight ist die schwimmende Mugiyama-Ukihashi-Brücke, über die ihr in Seelenruhe flanieren könnt. Die Brücke ist eine echte Rarität. Sie ist eine von zwei Pontonbrücken auf dem See und trägt den Spitznamen »Drum-Can-Bridge«. Die ehemaligen Fässer sind heute modernen Baumaterialen gewichen. Das tut dem einmaligen Charme der schwimmenden Brücke aber keinen Abbruch.

Mugiyama-Ukihashi-Brücke im Okutama-Stausee

Foto: stossi mammot/Shutterstock.com

Mitake: Der Berg ruft!

In vielen Reiseführern und Online-Reiseblogs über die Tama-Region gilt der Berg Takao als Maß aller Dinge. Das hat allerdings Folgen: Zahlreiche Touristen machen sich täglich auf, um den Berg zu erklimmen. Dieser Rummel muss nicht sein, denn es gibt eine Alternative: den 900 Meter hohen Berg Mitake. Sein Markenzeichen sind die vielen Wanderwege, die ihn umgeben. Wer fit ist, schafft den Aufstieg in rund anderthalb Stunden. Und wer keine Lust hat, sich sportlich zu betätigen, kann die Mitake-Tozan-Seilbahn nehmen. Dann verkürzt sich der Spaziergang zum Gipfel auf etwa eine halbe Stunde.

Wanderer am Mount Mitake

Foto: okyo Convention & Visitors Bureau

Unterwegs nach oben kommt ihr am kleinen Mitakesan-Dorf vorbei. Wer auf der Suche nach Mitbringseln für die Daheimgebliebenen ist, wird in den Souvenirläden fündig. Und wem es in der Natur so gut gefällt, dass er ein paar Nächte bleiben möchte, kann sein Glück in einer der Minshukus (japanischen Pensionen) versuchen.

Oben auf dem Gipfel erwartet euch der mehr als 2.000 Jahre alte Musashi-Mitake-Schrein, der sich wunderbar als Fotomotiv eignet. Am eindrucksvollsten sind aber die weiten Panoramaausblicke. Falls ihr Zeit und Lust habt, könnt ihr von hier aus weitere Nachbargipfel erwandern. Empfehlenswert ist auch ein rund 90-minütiger Rundweg durch den Wald, der am Nagaodaira-Observatorium, den Ayahiro-Wasserfällen und einem opulenten Felsengarten vorbeiführt.

Wasserfall am Mount Mitake

Foto: Tokyo Convention & Visitors Bureau

Tagesausflug von Tokio: Wildwasser-Rafting und Canyoning-Touren

Wassersport wird in der Tama-Region großgeschrieben – allen voran das Wildwasser-Rafting. Lust bekommen? Dann nichts wie ab zum Tama-Fluss. Auf 4,5 Kilometern bietet er ideale Bedingungen für rasante Rafting-Abenteuer. Die organisierten Touren dauern etwa drei Stunden und sorgen für reichlich Gelegenheiten, die reißenden Strömungen zu bezwingen. Zwischendurch gibt es Pausen, an sicheren Stellen könnt ihr sogar von Felsen ins Wasser springen. Noch mehr Adrenalinschübe versprechen die Canyoning-Touren: Mit Helm und Schwimmweste geht es bei geführten Ausflügen durch die Schluchten der Region. Ihr rutscht bis zu 25 Meter hohe Wasserfälle hinunter, überquert Flüsse an Seilbahnen und wagt Sprünge aus sechs Metern Höhe direkt ins kühle Nass.

Rafting in der Tama-Region in Japan

Foto: Tokyo Convention & Visitors Bureau

Im warmen Wassern der natürlichen Quellen baden

Wem das Rafting und das Canyoning eine Nummer zu actionlastig ist, kann auch auf gemächlichere Art und Weise in der Tama-Region im Wasser planschen. Dazu bieten sich die heißen Quellen der Region an. Nur zehn Minuten vom Bahnhof Okutama etwa liegt der Wellness-Tempel Moegi no Yu Onsen. Es verfügt neben einem Becken im Innenbereich auch über ein Rotenburo – ein Badebecken im Freien. Hier könnt ihr die angenehme und gesundheitsfördernde Wirkung des warmen Quellwassers genießen. Nicht nur das: ein sensationeller Blick über die umliegenden Berge und den Tama-Fluss ist inklusiv.

Urzeitliche Höhlen entdecken

Besonders im Sommer, wenn es mal heißer wird, sehnt man sich in der Tama-Region nach Abkühlung. Ein guter Ort dafür ist hier die durchschnittlich elf Grad Celsius kühle Nippara-Kalksteinhöhle. Entlang eines gut befestigten Rundwegs könnt ihr dann die 800 Meter lange Höhle in rund 40 Minuten erkunden. Dabei entdeckt ihr neben Jahrhunderte alten Stalagmiten und einer weißen Bodhisattva-Statue auch interessante Felsformationen. Diese werden durch bunte Strahler und Spots in ein spektakuläres Licht gerückt. Fotoapparat nicht vergessen!

Nippara Höhle in Japan

Foto: faula/Shutterstock.com

Yomiuri Land: Spaß im Freizeitpark

Yomiuri Land ist ein beliebter Freizeitpark in der Tama-Regio. Der Park erstreckt sich im südlichen Teil der Tama-Hügel und bietet über 40 verschiedene Attraktionen, darunter Fahrgeschäfte wie die Achterbahn »Bandit«, die durch bewaldete Hügel rast. Ein Höhepunkt ist das Riesenrad »Sky-Go-LAND«, von dem aus man an klaren Tagen einen Ausblick auf den Fuji, den Tokyo Tower und den Tokyo Skytree hat.

Zu jeder Jahreszeit lockt in dem Park ein besonderes Erlebnis: Im Frühling können Besucher die Kirschblüte im Park genießen, im Sommer lockt das Erlebnisbad »Pool WAI«, und von Herbst bis Frühling verwandelt sich der Park bei der »Jewellumination« in ein Lichtermeer. Die Anreise ist bequem mit der Gondel »Sky Shuttle« vom Bahnhof Keiō-Yomiuri-Land. Die Zugfahrt vom Zentrum Tokios bis zum Bahnhof Keiō-Yomiuri-Land dauert ungefähr 30 bis 45 Minuten, je nach Verbindung und Startbahnhof.

Freizeitpark Yomiuri Land in Japan bei Dunkelheit

Foto: Jirat Teparaksa/Shutterstock.com

Das war unser Tipp in Sachen Tagesausflug von Tokio in die Tama-Region. Weitere Informationen zu Tokio findet ihr auf der Website des Fremdenverkehrsamtes.