Wer Google Maps nur für die Routenplanung nutzt, schöpft das Angebot der App nicht voll aus. Hier sieben Tipps, wie Reisende Google Maps sinnvoll nutzen können – vor und im Urlaub.

Von allen Apps, die man im Urlaub nutzt, gehört Google Maps wohl zu denjenigen, die man am häufigsten nutzt. Die App ist ja auch äußerst praktisch. Während man sich früher, noch bevor es Smartphones gab, mit Stadt- oder Landkarten herumschlagen musste, kann man heute problemlos Google Maps nach dem Weg fragen. Die App bietet dazu eine kinderleichte Navigation an. Aber die Wegbeschreibung ist längst nicht die einzige Funktion, die die App im Angebot an. Sie bietet noch viel mehr. Was genau? In diesem Artikel zeigen wir einige Tipps, wie man Google Maps sinnvoll im Urlaub nutzen kann.

1. Mit Google Maps Orte speichern

Wer eine Urlaubsreise unternimmt, möchte vielleicht nicht die ganze Zeit im Hotel verbringen, sondern auch die Region kennenlernen. In dem Fall bietet es sich an, schon zu Hause, also vor dem Urlaub, zu recherchieren. Welche Sehenswürdigkeiten gibt es, welche Restaurants, Bars oder Clubs klingen vielversprechend? Google Maps kann dabei entscheidend helfen. Am besten, man gibt den Standort der Unterkunft in der App ein und erkundet schon einmal virtuell, welche Attraktionen in der Region oder der Stadt locken. Damit sich diese Recherchearbeit vor Ort im Urlaub bestmöglich auszahlt, sollte man diese Orte speichern. Das hilft, sie im Urlaub schneller aufzurufen.

Bevor man bei Google Maps recherchiert, muss man zunächst mit seinem Google-Account eingeloggt sein. Anschließend gibt man die Adresse oder den Namen der Sehenswürdigkeit ein. Dann klickt man auf »Speichern«. In einer Auswahlliste kann man dann entscheiden, ob man den Ort als »Favorit«, »Markierte Orte«, »Möchte dorthin«, »Reisepläne« oder in einer »Neuen Liste« speichern will.

Nahaufnahme Google Maps mit Wegbeschreibung auf Handy-Display

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2. Mit Google Maps Offline-Karten herunterladen

Bei allen Funktionen, die Google Maps im Angebot hat: Die wichtigste ist zweifelsohne, dass einem die App Orientierung bietet und den Weg weist. Die meisten User nutzen die App im Online-Modus. Was aber, wenn man unterwegs gar keinen Internetempfang hat? Das kann durchaus vorkommen. Etwa, wenn das mobile Datenvolumen aufgebraucht ist, man außerhalb der EU das sündhaft teure Roaming nutzen müsste oder man in einer Gegend unterwegs ist, wo der Internetempfang miserabel ist. Stichwort Funklöcher.

Hier bietet Google Maps eine Lösung. Dazu tippt man bei Android vor der Erkundungstour auf das kreisförmige Kontosymbol oben rechts in der App und navigiert zur Funktion »Offlinekarten«, um den Kartenausschnitt auszuwählen, den man herunterladen möchte. Bei einem Apple-Gerät wird einem die Funktion »Offlinekarte herunterladen« in der unteren Leiste ganz rechts angeboten. Sodann lässt sich individuell ein Kartenausschnitt zum Speichern auswählen.

Nahaufnahme Handy Google Maps App

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3. Mit Google Maps nach Orten zu bestimmten Themen suchen

Angenommen, man hat einen Städtetrip nach London unternommen. Eigentlich wollte man sich Sehenswürdigkeiten-Klassiker wie Buckingham Palace, Big Ben und Tower of London ansehen. Aber dann spielt das Wetter nicht mit. Es regnet den ganzen Tag. Bei der spontanen Umdisponierung kommt Google Maps zur Hilfe. Man kann die App einfach nach Indoor-Unternehmungen fragen. Das KI-Modell analysiert die Informationen über Indoor-Freizeitorte in der Nähe zusammen mit Fotos, Bewertungen und Rezensionen aus der Maps-Community, um Vorschläge zu unterbreiten.

Auch beim Shopping hilft die App. Wer etwa nach Second-Hand-Läden sucht, bekommt eine Fülle von Vorschlägen. Die Ergebnisse sind in Kategorien wie Bekleidungsgeschäfte, Vinylläden und Flohmärkte gegliedert und werden durch Fotokarussells und Zusammenfassungen von Bewertungen ergänzt. Und wer sich in Hamburg gerade den Jungfernstieg angesehen hat und Appetit auf thailändisches Essen hat, fragt Google Maps nach »Thailänder in der Nähe«.

Anschließend kann man die Orte in einer Liste speichern, um sie mit Freunden zu teilen oder in Zukunft zu besuchen.

Junge Frau blickt auf ihr Handy

Daria Nepriakhina

4. Mit Google Maps vor Ort die Bilderkennung Lens nutzen

Zu den weiteren Tipps, wie man Google Maps sinnvoll im Urlaub nutzen kann, gehört die Funktion Lens. Wer einen Städtetrip unternimmt, hat zwei Möglichkeiten, die Gegend zu erkunden: Man macht sich zunächst eine Liste mit den Sehenswürdigkeiten, die man sich ansehen möchte und »arbeitet« diese dann ab. Oder aber, man läuft einfach spontan los und lässt sich treiben – in der Hoffnung, spannende oder einfach nur schöne Orte zu entdecken.

Wer sich für die zweite Variante entscheidet, hat zuweilen keinen blassen Schimmer, wo man sich denn gerade befindet. Auch hier ein Tipp für Google Maps: die Funktion Lens. Dazu tippt man in Google Maps auf das kleine Kamerasymbol in der Suchleiste und richtet dann die Kamera auf die Straße, das Gebäude oder die Landschaft. Und schon verrät Google Maps einem, wo man sich aktuell aufhält. Auch schön: Direkt unter der Suchleiste sieht man weitere Suchkategorien, darunter Restaurants, Hotels, Lebensmittelläden oder Campingplätze in der Nähe.

Nahaufnahme eines Handy-Displays. Bild zeigt Beine von Wanderern und Berg im Hintergrund


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5. Mit Immersive View die perfekte Vorschau bekommen

Zu den neueren Features bei Google Maps gehört Immersive View. Das Feature nutzt künstliche Intelligenz für Sehenswürdigkeiten und Routen. Milliarden von Street-View- und Luftbildern werden dabei kombiniert, um Usern eine 3D-Navigation zu bieten, bevor man sich auf den Weg macht. Darüber hinaus werden Informationen über das aktuelle Wetter, den Verkehr und das Publikumsaufkommen geboten.

Das kann man sich wie folgt vorstellen: Man möchte sich das Brandenburger Tor in Berlin ansehen. In Google Maps kann man virtuell über das Gebäude schweben und sehen, welche Straßen zu der Sehenswürdigkeit führen und wie diese aussehen. Ein Regler ermöglicht es Nutzern zu sehen, wie die Gegend rund um das Brandenburger Tor zu verschiedenen Tageszeiten aussieht. Wer nach der Besichtigung essen gehen will, kann schon mal virtuell über die umgebenden Straßen zoomen und Restaurants erkunden, die in der Nähe sind. Das Ganze mutet ein wenig an wie ein Videospiel – am besten mal selbst ausprobieren.

Das Feature gibt es in zwei verschiedenen Varianten. Eine dient der Ansicht von Orten wie Sehenswürdigkeiten, Wahrzeichen und Parks, die andere ermöglicht die detaillierte Vorschau von Routen.

Das Feature wird derzeit allerdings noch nicht überall angeboten. Aktuell ist es in mehreren Dutzend Städten weltweit erhältlich, vor allem in touristischen Hotspots wie Amsterdam, Barcelona, Dublin, Florenz, Las Vegas, London, Los Angeles, Miami, New York, Paris und San Francisco.

Brandenburger Tor in Berlin aus Vogelperspektive

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6. Mit Google Maps der Familie und Freunden den Standort mitteilen

An den Ortungsdiensten scheiden sich bekanntlich die Geister. Während die einen großen Wert auf Datenschutz legen und deshalb die Funktion grundsätzlich ausschalten, gehen andere gleichgültig oder großzügig damit um. Wer im Urlaub ist, kann den Ortungsdienst durchaus nutzen.

Denn das hat zwei Vorteile. Zum einen stellt man damit sicher, dass alle Sightseeing-Fotos mit Geotags versehen werden. So weiß man später, wenn man sich die Fotos nach der Urlaubsrückkehr zu Hause ansieht, wo und was man eigentlich fotografiert hat. Aber auch aus Sicherheitsgründen bietet sich der Ortungsdienst an. Vor allem dann, wenn man (mal) allein unterwegs ist. So wissen Freunde und Familie, wo man sich gerade aufhält. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man zwar zusammen mit Freunden oder Familie in den Urlaub gereist ist, man selbst aber ein paar Stunden allein auf Erkundungstour ist, während der Rest der Reisetruppe im Hotel geblieben ist.

Um den Ortungsdienst für Freunde und Familie freizugeben, tippt man auf der Karte auf den blauen Punkt, der einem die aktuelle Position anzeigt. Sodann öffnet sich ein Menü, das mehrere Optionen anbietet. Neben genaueren Angaben zur Örtlichkeit kann man hier auch den Live-Standort teilen. Tipp: Wenn man auf den blauen Punkt tippt, hat man auch die Möglichkeit, die aktuelle Parkposition zu speichern. So findet sich das geparkte Auto später schnell wieder.

Mann auf Landstraße hält Handy mit Wegbeschreibung in der Hand

Tamas Tuzes-Katai

7. Die aktuellen Trend-Locations entdecken

Der letzte Punkt in unseren Tipps, wie man Google Maps sinnvoll im Urlaub nutzt: coole Locations finden, die man noch gar nicht auf dem Schirm hat.

Denn ein jeder hat wohl schon die Erfahrung gemacht, dass die Suche nach angesagten Restaurants oder Sehenswürdigkeiten im Urlaubsort oft der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleicht. Google Maps verspricht dabei Abhilfe: Seit einiger Zeit veröffentlicht die Seite Listen von Top-Webseiten und der Google-Maps-Community.

Und so funktioniert es: Angenommen, man plant eine Reise nach New York oder San Diego. Dazu sucht man einfach in Google Maps nach der Stadt und wischt anschließend nach oben, um kuratierte Listen mit Empfehlungen von Leuten zu sehen, die die Stadt gut kennen. Um beim Beispiel San Diego zu bleiben: Dort werden einem drei Listen angeboten. San Diego Trending (Trends), San Diego Gems (Geheimtipps) und San Diego Top List (Top Auswahl). Jede der Liste umfasst mindestens 15 Locations, meist Restaurants, Bars, Hotels oder Bäckereien. In anderen Städten werden auch Empfehlungen renommierter Webseiten aufgeführt. So etwa in New York. Dort findet man 28 Orte, die die New York Times zum Thema »36 Stunden in der Stadt« ausgewählt hat.

Filiale Jacques Torres in New York

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Wer eine Liste findet, die einem gefällt, speichert sie auf der Karte oder teilt sie mit Freunden. Die Funktion ist derzeit vor allem in ausgewählten Städten in den USA und Kanada verfügbar.