True-Crime-Kreuzfahrt: Wenn der Mörder mit an Bord ist

Wer dachte, auf Kreuzfahrten gebe es nur Sonnencreme, Captain’s Dinner und Rentner, hat die Rechnung ohne den Tatortreiniger gemacht. Und ohne Deutschlands bekanntesten Profiler. Und ohne Sebastian Fitzek. Denn jetzt wird’s kriminell auf hoher See bei diesen True Crime Kreuzfahrten. Oder zumindest auf mittelhoher Elbe, Ems und IJsselmeer.

Der neueste Trend auf dem Wasser heißt: True Crime auf Kreuzfahrt. Statt Shuffleboard und Gala-Buffet gibt’s jetzt Täterprofiling, Spurensicherung und Gänsehaut an Deck. Willkommen zur Crime-&-Cruise-Saison 2025 – ein Krimi-Dinner, das acht Tage dauert und garantiert nicht nach drei Gängen endet.

Foto: nik 5C

Plantours: Tatort auf dem Fluss

Der Hamburger Veranstalter Plantours schickt sein schmuckes Boutique-Schiff Sans Souci gleich zweimal mit ordentlich Nervenkitzel aufs Wasser. Denn die kleine Flusskreuzfahrt verwandelt sich im August in eine schwimmende Sonderkommission – Mord inklusive, aber nur literarisch.

Kreuzfahrtschiff MS Sans Souci auf einem Fluss

Foto: MS Sans Souci

Mit an Bord: Axel Petermann, Bremer Fallanalytiker, Tatort-Berater und Mann mit dem wahrscheinlich besten Pokerface Norddeutschlands. Dazu gesellen sich Krimi-Autoren, ehemalige Ermittler, Psychiater und ein Programm, das eher nach True-Crime-Podcast als nach Butterfahrt klingt.

Route 1 führt von Rotterdam nach Bremen – über Texel, Sneek, Groningen und Papenburg. Auf Route 2 schippert man unter dem Motto »Mörderische Momente in Norddeutschland« von Bremen nach Berlin. Es gibt Lesungen, Vorträge, düstere Details. Wer beide Touren kombiniert, bekommt sogar Rabatt. Nur Handschellen kosten extra.

Axel Petermann, Bremer Fallanalytiker und Tatort-Berater steht in einer beigen Jacke an einer Treppe gelehnt

Axel Petermann, Bremer Fallanalytiker und Tatort-Berater ist mit an Bord. I Foto: Ralf Gemmecke

Alle Infos zur Route 1 der »Mörderischen Kreuzfahrt« findest du hier auf der Webseite von Plantours.

Hier findest du alle Infos zur Krimi-Kreuzfahrt in Norddeutschland auf der Webseite von Plantours.

AIDA: Crime & Sea – das Kreuzfahrt-Krimi-Festival auf hoher See

Noch einen Schritt weiter geht AIDA. Denn vom 6. bis 13. Dezember 2025 verwandelt sich das Schiff in ein schwimmendes Thriller-Festival »Crime & Sea« mit echten Profis, Gänsehaut-Garantie und ziemlich berühmten Namen.

Foto: AIDA

Mit an Bord:

Sebastian Fitzek, Deutschlands Thriller-König, liest nicht nur an Bord, er hat mit »Passagier 23« auch einen Kreuzfahrt-Krimi geschrieben, der für schlaflose Nächte sorgt. Ausgangspunkt: 20 Menschen verschwinden jedes Jahr auf hoher See. Nie kam jemand zurück. Bis jetzt.
Philipp Fleiter, der mit »Verbrechen von nebenan« ahnungslose Nachbarn zu Hobby-Ermittlern macht
Joe Bausch, Tatort-Rechtsmediziner mit einer Lebensgeschichte wie ein Cold Case
Marcell Engel, Tatortreiniger, Podcaster und Mann mit stahlhartem Magen

Dazu gibt’s Workshops: Spurensicherung, Täterprofiling, Zeugenverhör. Ebenso passende Ausflüge in Städte mit düsterer Vergangenheit wie Brüssel, Paris oder London stehen auf dem Programm. Jack the Ripper wäre neidisch.

Hier kommst du zu allen Infos zur »Crime & Sea« Kreuzfahrt auf der Webseite von AIDA.

Foto: Skynamic

Cluedo in Echtzeit: Fallanalyse mit Frühstücksbuffet

Wer braucht schon Shuffleboard, wenn man sich wie in einer interaktiven Folge von Mindhunter fühlt? Denn eine Crime-Cruise ist im Grunde nichts anderes als ein Live-Cluedo – nur mit echter Fallanalyse, echten Profis und hoffentlich fiktiven Opfern. Doch Verdächtige gibt es genug: Die schweigsame Frau am Nachbartisch? Der überfreundliche Kabinensteward? Oder doch der Typ mit dem True-Crime-Tattoo?

Unsere Tipps für Hobby-Profiler an Bord:

Rettungsweste immer griffbereit halten. Sicher ist sicher.
Kabinentür verriegeln. Man weiß ja nie.
Vorab ein paar Folgen Mindhunter bingen. Grundwissen kann nicht schaden.
Frühstücksplausch? Ja. Aber bitte mit forensischer Beobachtungsgabe: Wer hat Alibis, wer wirkt nervös? Wer weicht Blickkontakt aus?
Notizbuch nicht vergessen. Man kann nie zu viele Indizien haben.