Kaum eine Jahreszeit ist so farbenfroh wie der Herbst, wenn sich die Blätter der Bäume vom satten Grün des Sommers in alle denkbaren Braun-, Oker, Gelb- oder Rottöne verwandeln: ein ästhetisches Spektakel und pure Freude für die Sinne. Besonders Wanderfans geht da ein Herz auf. Wir stellen euch fünf schöne Wanderrouten für den Herbst in Deutschland und den Alpen vor.
Wandern auf dem Glasschleifererweg im Oberpfälzer Wald
Die 250 Kilometer lange Glasstraße zählt zu den schönsten Ferienstraßen. Glashütten, Glasgalerien und Glasmuseen, Feste und Einkaufsmöglichkeiten locken Liebhaber des wandelbaren Werkstoffes in den Oberpfälzer Wald und Bayerischen Wald. Wer neben der Kultur auch die eindrucksvolle Natur der beiden ostbayerischen Urlaubsregionen erleben möchte, dem empfehlen sich ausgesuchte historische Wanderwege zum Thema Glas.
Einer davon ist der Glasschleifererweg, im Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald führt er auf 78 Kilometern zu Schauplätzen der Jahrhunderte alten oberpfälzer Glastradition. Den Ausgangspunkt bildet die historische Mühle Gehenhammer bei Georgenberg, in der man sich mit einer Brotzeit stärken kann. Von hier aus gelangt ihr in fünf Etappen zu den Flüsschen Pfreimd, Goldbach, Tröbesbach und Zottbach. An deren Ufern stehen bis heute rund 20 ehemalige Glasmacher- und Polierwerke. Einige – wie die Hagenmühle bei Pleystein – können noch im Originalzustand besichtigt werden.
Wünsch‘ dir was an der Mosel
Im Rahmen des Wanderevents »Die Wünschelrouten« geht es vom 28. Oktober bis 06. November zu Fuß durch die herbstliche Weinlandschaft der Mosel. Kundige Wanderführer, Naturerlebnisbegleiter und Kultur- und Weinbotschafter begleiten die Touren und erzählen über Wissenswertes am Wegesrand.
Ausgewählte Wandertouren unter dem Thema »Wein & Kulinarik« stehen zur Wahl. Das Motto deutet es bereits an: Ihr könnt euch auf besondere kulinarische Elemente freuen. So sind kulinarische Stationen fester Bestandteil aller Touren. Die Bandbreite reicht dabei vom rustikalen Picknick über die Einkehr in Straußwirtschaften bis hin zu Besuchen bei Spitzenwinzern. Es stehen sowohl Halbtages- als auch Ganztagestouren zur Auswahl, die Schwierigkeitsgrade variieren von leicht bis schwer – und alle Regionen entlang des Moselsteigs und seiner Partnerwege sind mit von der Partie. So findet jeder von euch seine ganz persönliche Wunsch-Wünschelroute!
Nah am Wasser in Südtirol
Auf einer Fünf-Seen-Wanderung lässt sich das hinterste Ultental wunderbar erkunden. Trotz zweier Stauseen trifft man hier auf eine idyllische und wildreiche Hochgebirgslandschaft, die von Karseen, Lärchenwäldern und traumhaften Panoramen geprägt wird.
Der erste Teil der Tour lohnt sich vor allem auch für Familien, denn der leichte Weg hält viele Natursehenswürdigkeiten wie Gebirgsbäche, flache Seeufer zum Staudammbauen oder gemütliche Rastplätze neben alten Heuhütten bereit. Los geht’s am Weißbrunnsee und erstes Ziel der Rundtour ist der Lange See. Auf dem Weg dorthin passieren Wanderer den Fischsee und laufen weiter zur Oberen Weißbrunnalm. Vom Langsee geht es weiter zum Grünsee und von dort durchs Grünsee-Bachtal hinab zurück zum Weißbrunnsee.
Naturparks im Trentino
Bleiben wir in Italien. Eine besondere Route führt euch durch das Val di Cembra mit seinen Weinterrassen. Der Wanderweg führt vom Lago Santo durch die herbstlichen Wälder nach Passo Zise mit einem Panoramablick über die Weinberge. Ziel der Tour ist die Berghütte Rifugio Potzmauer, in der ihr euch mit saisonalen Spezialitäten stärken könnt.
Eine einfache, aber abenteuerliche Tour für die ganze Familie nimmt ihren Anfang in den Buchenwäldern beim kleinen Dorf Fai della Paganella. Startpunkt ist der Ort La Capannina, von wo es entlang zahlreicher Aussichtspunkte mit Blick auf das Valle dell’Adige zur Grotta della Madonna und schließlich zur archäologischen Ausgrabungsstätte von Doss Castel geht.
Im westlichen Trentino befindet sich der Adamello-Brenta-Naturpark, den ihr durch das Val di Fumo, eines der spektakulärsten eiszeitlichen Täler der Alpen, erkunden könnt. Die Tour führt vom künstlichen Lago Malga Bissina zur gleichnamigen Berghütte. In den frühen Morgenstunden bietet der Weg ein unvergleichliches Farbenspiel der Lärchen, intensive Farben des Sees sowie die ersten Schneeklekse auf den Gipfeln der Adamello-Gruppe mit über 3.000 Metern Höhe.
Kastanienwälder und Schluchten in Gard
Auch Südfrankreich lockt die Wanderer unter euch. Dank der landschaftlichen Vielfalt sind die Wandermöglichkeiten im Département Gard schier unerschöpflich. Von den Naturgebieten der Camargue bis zu den Kastanienwäldern der Cevennen, durch die Strauchheide-Landstriche bis zu den Schluchten von Gardon und Cèze schlängeln sich rund 9.000 Kilometer gekennzeichnete und gepflegte Wegstrecken. Hier folgt ihr den historischen Spuren von Kelten, Römern und Kamisarden, marschiert auf bekannten Fernwanderstrecken wie dem Jakobswegen, dem alten Handelsweg Régordane, dem Weg des Papstes Urbain V. oder dem Chemin Saint Guilhem le Désert.
Natürlich darf man hier auch nicht den berühmten Stevenson-Weg zu erwähnen vergessen, den der Schriftsteller mit seiner Eselin 1878 bewältigte. Wem das noch nicht reicht, kann das Departement entlang der Wildbäche Gardons auf den Fernwanderwegen GR 66 und 67 durchqueren. Oder auf dem GR 42 von den Pilat-Höhen bis in die Camargue wandern.
Mehr Wanderideen für den Herbst gefällig?
Hier zeigen wir euch tolle Herbstwanderungen in Deutschland.