Vor der Westküste Siziliens liegen drei kleine Trauminseln, die für deutsche Reisende auf Sizilien noch ein echter Geheimtipp sind: Favignana, Levanzo und Marettimo. Nur eine kurze Fährfahrt vom Festland entfernt warten hier türkisfarbene Buchten, weiße Fischerdörfchen und ein authentisch-entspanntes Inselleben. Unsere Tipps für die Ägadischen Inseln. 

Von der Hafenstadt Trapani an der Westküste Siziliens fahren täglich Boote an einen ganz besonderen Ort: die Ägadischen Inseln. Während italienische Urlauber dieses kleine Paradies schon längst für sich entdeckt haben, verirren sich nur selten internationale Touristen hierher. Das macht diese Inseln, die reinste Postkarten-Idylle sind, zu einem echten Geheimtipp. Wir stellen die drei Ägadischen Inseln genauer vor.

Hafen von Favignana

Hafen von Favignana I Foto: Marie Tysiak

Favignana

Die Hauptinsel der Ägadischen Inseln ist Favignana. Hier wohnen auch fast alle der gut 4.000 Inselbewohner. Von Trapani benötigt die schnellste Fähre gut 30 Minuten zur Überfahrt. Wenn die Besucher am wuseligen Hafen des gleichnamigen Hauptortes aussteigen, werden sie von alten Fischerbooten, herumstreunenden Katzen und unzähligen Fahrradvermietern empfangen.

Fahrradmieten ist ein Muss auf Favignana, denn mit einem (E-)Bike ist man überall auf der Insel schnell (ab ca. 10 Euro/Tag). Absolutes Highlight ist die Cala Rossa (dt. Rote Bucht) im Osten der Insel. Den Namen erhielt diese felsige Bucht nach der Seeschlacht der Römer und Karthager im Ersten Punischen Krieg 241 v. Chr. Doch heute leuchtet die mit Segelbooten bespickte Bucht in tiefstem Blau. Die Devise lautet: Ab ins paradiesische Wasser!

Die Calla Rossa auf Favignana

Die Calla Rossa auf Favignana I Foto: Marie Tysiak

Nur wenige Fahrradminuten weiter lädt die Bucht Blue Marino zu einem Stopp ein. Durch den Abbau von Kalk-Steinen verlaufen hier verwunschene Gänge durch die Klippen. Am besten sucht man sich einen schönen Spot zum Sonnenbaden, hüpft ab und an ins türkise Wasser und genießt das Leben. Wer einen richtigen Strand sucht, der wird im kleinen Örtchen Lido Burrone fündig. Hier laden Strandbars auf frischen Thunfisch und Pasta ein – schließlich waren die Inseln einst Hotspot für die Thunfisch-Fischerei. Wer mehr darüber erfahren mag, kann im Hauptort das Museum in der alten Thunfisch-Fabrik besuchen.

Persönlicher Tipp: Zum Sonnenuntergang zum Leuchtturm im Westen am Cap Faro radeln! Hier sieht man nicht nur die andere, wesentlich ruhigere Seite der Inseln, sondern kann im schönsten Licht in einem der Restaurants zu Abend essen.

Leuchtturm auf Favignana im Sonnenuntergang

Leuchtturm auf Favignana im Sonnenuntergang I Foto: Marie Tysiak

Levanzo

Levanzo ist die kleinste der drei Ägadischen Inseln und besticht vor allem mit seinem Panoramablick gleich vom Hafen auf das Fischerdorf mit seinen weißen, eckigen Häusern vor der schroffen Bergkulisse gleich am Meer. Dieser Blick alleine lohnt die Fahrt auf die Insel!

Nahe des Hafens können Wasserratten auch gleich am kleinen Strand ins Wasser hopsen oder sich in einem der Restaurants mit Meerblick niederlassen. Es gibt dazu weitere Buchten über die Insel verteilt. Leider ist hier der Verleih von Fahrrädern noch nicht etabliert. Daher ist man am einfachsten zu Fuß unterwegs. Doch zu den Buchten im Norden buchen Besucher am besten einen Transport mit einem der inselüblichen Jeeps.

Blick auf die weißen Häuser von Levanzo

Blick auf die weißen Häuser von Levanzo I Foto: Marie Tysiak

Persönlicher Tipp: Die Ristorante Bar ROMANA im Dorf hat neben der wuseligen oberen Etage unten eine weitere Terrasse. Der Blick von hier über das türkise Wasser ist unbeschreiblich schön. Dazu gibt es lokale Köstlichkeiten wie geschmorten Oktopus und vieles mehr!

Marettimo

Die zweitgrößte der Ägadischen Inseln ist Marettimo. Sie ist am weitesten vom Festland entfernt und mit nur knapp 700 Einwohnern die am dünnsten besiedelte der Inseln. Hier finden Ruhesuchende Natur pur und ein richtig ursprüngliches Inselleben. Die einzige Siedlung auf der Insel lebt noch heute viel vom Fischfang (und Tourismus). Der Rest der Insel ist nur zu Fuß auf einem der vielen Wanderwegen oder per Boot erreichbar. Viele Teile der Insel sind schroffe Gebirgszüge, die steil ins blaue Meer abfallen. Über die Jahrtausende haben sich hier unzählige Grotten gebildet, die bei einer Bootsfahrt mit reichlich Badestopps erkundet werden können. Ein absolutes Muss auf Marettimo!

Eine Bootsfahrt mit reichlich Badestopps ist auf Marettimo ein Muss

Eine Bootsfahrt mit reichlich Badestopps ist auf Marettimo ein Muss I Foto: Marie Tysiak

Persönlicher Tipp: Oberhalb des alten Hafens liegt die kleine Bar Tramontana. Hier werden zum Aperativo kostenfrei kleine Häppchen serviert. Der Blick auf die Bucht ist phänomenal und mit etwas Glück springen Delfine vorbei!

Mehr Infos zu den Ägadischen Inseln

  • Anreise auf die Ägadischen Inseln

Von Trapani bieten viele verschiedene Reiseanbieter Tagestouren zu einer oder mehreren der Inseln an. Wer mit der regulären (Fußgänger-)Fähre auf die Inseln möchte, der hat die Auswahl zwischen den beiden Reedereien Liberty Lines und Siremar, die beide mehrere Abfahrten am Tag anbieten. Oft fahren die Fähren nach Favignana und stoppen anschließend dann auf Levanzo oder Marettimo. In den Sommermonaten empfiehlt es sich, seine Fähre im Voraus zu buchen. Doch bis in den Juni hinein können die Fahrten außerhalb der Stoßzeiten morgens und abends noch meist vor Ort spontan gebucht werden.

Hier findest du die Webseite von Liberty Lines und die Webseite von Siremar.

frischer Orangensaft-Verkauf an der Calla Rossa

Frischer Orangensaft-Verkauf an der Calla Rossa auf Favignana I Foto: Marie Tysiak

  • Übernachten auf den Ägadischen Inseln

Viele Besucher kommen für einen Tagestrip auf die Inseln oder machen gleich eine Bootstour zu allen dreien. Doch wer den Charme der Ägadischen Inseln erleben will, der sollte am besten über Nacht bleiben. Favignana bietet mit Abstand die meisten Unterkünfte. Doch auch auf Levanzo und Marettimo finden sich auf Airbnb und Booking.com kleine, oft privat geführte Gästehäuser und Ferienwohnungen. Wer die Inseln in ihrer Gänze erkunden mag, der übernachtet am besten auf jeder der Inseln und genießt drei Tage lang oder länger das Inselfeeling!

Am Hafen von Favignana mischen sich Touristen mit Fischern und streunenden Katzen

Am Hafen von Favignana mischen sich Touristen mit Fischern und streunenden Katzen I Foto: Marie Tysiak

In diesem Artikel auf reisen EXCLUSIV findest du unsere Reise-Tipps zu Sizilien.

Hier erfährst du in unserem Beitrag mehr über die Küche Siziliens.