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Martin Häußermann ist unser sportlicher Tausendsassa und war für uns in den winterlichen Alpen unterwegs, um die schönsten und ebsten Skigebiete zu erkunden. Hier hat er seine Lieblingsreviere in Tirol in Österreich aufgelistet. Da findet jeder was – vom Genussskiläufer bis zum Powderfreak. 

Die besten Skigebiete in den Tiroler Alpen im schnellen Überblick

  • St. Anton am Arlberg
  • St. Leonhard/Pitztal
  • Reutte/Hahnenkamm
  • Lermoos/Grubigstein
  • Serfaus Fiss Ladis
  • Brixental/ Wilder Kaiser
  • Obereggen/Karersee (allerdings in Südtirol, Italien)

Über unseren Skispezialisten Martin und die »Snow Card«

Skiexperte Martin Häusermann in St. Anton am Arlberg

Foto: Martin Häußermann

Skifahren ist Martins Passion. Mehr als 25 Jahre war er als Skilehrer aktiv und hat Skireisen organisiert. Mit diesem Erfahrungsschatz ging er für uns vergangenen Winter – von Oktober bis Ende April – auf Skisafari in die Alpen. Die »Snow-Card«, ein Saisonpass, der in mehr als 90 Tiroler Skigebieten gilt, diente als Katalysator und Saisonverlängerer, schließlich bietet er Zugang zu den fünf großen Gletscherskigebieten in den österreichischen Alpen. Mit einem Preis von 1.169 Euro ist er sicher kein Schnäppchen. Und bedauerlicherweise bieten die Tiroler auch immer noch keinen Onlinekauf an. Man muss tatsächlich noch an der »Kassa« einer beteiligten Bergbahn anstehen, um danach dann aber die Freiheit zu genießen, Ski zu fahren, wann immer man will. Vielleicht nur mal zwei Stunden am Vormittag oder zwei Stunden am Nachmittag. Die Reue, die teure Tagesliftkarte nicht auszunutzen, entfällt. Allerdings taugt diese Saisonkarte nur für Skienthusiasten, die sich an mindestens 15 Skitagen die Bretter anschnallen wollen – und sich auf ein österreichisches Bundesland konzentrieren wollen. Wobei eines der renommiertesten Skigebiete Tirols rausfällt. Die Bergbahnen am Arlberg mischen bei der »Snow-Card« nicht mit. Und wer beispielsweise in Südtirol Wintersport betreiben will, muss ebenfalls zusätzlich in die Tasche greifen.

Hier liest du weitere Artikel von Martin Häusermann.

Auf der Webseite von Tirol bekommst du mehr Infos zur »Snow Card«.

1. St. Anton am Arlberg (nicht in der »Snow Card« enthalten)

Selbstbewusst bezeichnet sich St. Anton am Arlberg als die »Wiege des alpinen Skilaufs«. Tatsächlich glitt erstmals im späten 19. Jahrhundert ein norwegischer Ingenieur, der am Bau des Arlbergtunnels beteiligt war, durch den Schnee des damals bettelarmen Bergbauerndorfs. Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten die St. Antoner den Skilauf dann für sich selbst. 1901 wurde der Skiclub Arlberg gegründet, der heute weltweit rund 9.000 Mitglieder hat. 20 Jahre später gründete der Skisportpionier Hannes Schneider die erste Skischule und wurde zu einem Hauptdarsteller im legendären Skifilm »Der weiße Rausch«. Den pflegen die Gäste heute noch. Schließlich bietet St. Anton den Zugang zum größten zusammenhängenden Skigebiet Österreichs. Mehr als 300 Pistenkilometer, die bis in die Nachbarorte Lech, Zürs und Warth reichen, warten darauf, erobert zu werden. Den »Weißen Rausch« feiern die St. Antoner immer zum Saisonende mit einem spektakulären Publikumsrennen.

Eignet sich für: sportliche Skifahrer, Kilometerfresser und Powderfreaks

das Skigebiet St. Anton am Arlberg

St. Anton am Arlberg I Foto: Martin Häußermann

Höhe: 1304 m – 2811 m
Preis für einen Tages-Skipass: 81,50 Euro
Martin empfiehlt: In St. Anton halten Schnellzüge auch aus Deutschland. Eine Anreise per Bahn ist bequem möglich. Außerdem sollte man mal im Arlberg-Kandahar-Haus reinschauen. Dort gibt’s gutes Essen, das Ski- und Heimatmuseum sorgt für manches Aha-Erlebnis.

Mehr Infos findest du auf der Webseite von St. Anton am Arlberg.

2. St. Leonhard/Pitztaler Gletscher

Das Pitztal war das erste und letzte Skigebiet, das ich in der vergangenen Saison besuchte – der Pitztaler Gletscher machte es möglich. Das Tal erreicht der Gast am einfachsten mit dem eigenen Auto über die Inntalautobahn – oder aus der Kombination Bahn-Bus über den Bahnhof Imst. Die Gemeinde St. Leonhard ist ein Zusammenschluss von mehreren Dörfern des oberen Pitztals. Mandarfen bietet den Einstieg ins Skigebiet Rifflsee und ins Gletschergebiet. Im Winter sind die beiden Gebiete miteinander verbunden. Die Schneesicherheit des Gletschers macht das Pitztal zu einem beliebten Trainingsgebiet von Skischulen und Rennsport-Mannschaften, die Wildspitze zu einem beliebten Ziel für Skitourengeher.

Eignet sich für: Early-Birds, Familien und Tourengeher

Tourengeher im Pitztal

Tourengeher werden das Pitztal lieben I Foto: Martin Häußermann

Höhe: 1640 m – 3440 m
Preis für einen Tages-Skipass: 75 Euro (online 53 Euro!)
Martin empfiehlt: Die Gletscherhöhle an der Talabfahrt vom Gletscher ist ein echtes Highlight. Die zeigt am besten einer der örtlichen Berg- und Skiführer. Liebhaber österreichischer Mehlspeisen und feiner Torten sollten bei Sepp im Café 3440, Österreichs höchstgelegener Konditorei, reinschauen.

Mehr Infos findest du auf der Webseite des Skigebietes Pitztaler Gletscher.

3. Reutte/Hahnenkamm

Viele Skifahrer und Snowboarder fahren an Reutte einfach vorbei. Schließlich liegt die 7.000-Seelen-Gemeinde im Tiroler Lechtal an der in den Wintermonaten heftig frequentierten Bundesstraße 179, die zum Fernpass führt, der ob seiner Stauträchtigkeit eine fragwürdige Bekanntheit erreicht hat. Aber man muss sich nicht immer in den Stau stellen, sondern sollte einfach mal bei Reutte die Fernpassstraße verlassen. Das Skigebiet am Hahnenkamm ist übersichtlich und bietet 16 entspannte Pistenkilometer. Erschlossen werden die durch eine Umlaufgondelbahn sowie einen 4er-Sessellift. Hier kann man sich nicht verlaufen, was besonders Eltern mit freiheitsliebenden Kindern schätzen. Sind die Kids mal geländetauglich, kann man sie hier durchaus auch mal alleine fahren lassen. Gästen, die Skifahren lernen wollen, bietet der tieferliegende Übungshang an der Schollweise gute Voraussetzungen.

Eignet sich für: Familien, Einsteiger und Genussskifahrer

Skigebiet Reutte in Tirol

Skigebiet Reutte in Tirol I Foto: Martin Häußermann

Höhe: 914 m – 1900 m
Preis für einen Tages-Skipass: 49 Euro
Martin empfiehlt: Geht nach einem Skitag mit Eis und Schnee in die großzügige Alpentherme Ehrenberg. Thermalwasser und Sauna bringen den Körper wieder auf eine angenehme Temperatur.

Mehr Infos findest du auf der Webseite der Bergwelt Hahnenkamm.

4. Lermoos/Grubigstein

Eine romantische Erinnerung führte mich vergangenen Winter wieder einmal nach Lermoos. Dort gab es den ersten Kuss. Bei einer Jugendskireise. Auch wenn die damalige Herzdame nicht zur Ehefrau wurde – sowas vergisst man nicht. An das Skigebiet am Grubigstein konnte ich mich hingegen nur noch vage erinnern. 27 Pistenkilometer bieten reichlich Abwechslung, moderne Beschneiungsanlagen sorgen – bei entsprechenden Temperaturen – bis Saisonende für gute Pistenverhältnisse. Ich hatte im März noch viel Spaß. Das Bergpanorma ist herrlich, der Blick aufs Zugspitzmassiv kaum zu toppen. Wer Abwechslung sucht, fährt mit der Tiroler Zugspitzbahn nach oben und kann auf der anderen Seite bis Garmisch abfahren.

Eignet sich für: Genussskifahrer aller Altersklassen

Leute stoßen im Skigebiet Lermoos in Tirol an der Theke an

Foto: Martin Häußermann

Höhe: 1000 m – 2160 m
Preis für einen Tages-Skipass: 68 Euro
Martin empfiehlt: Das charmante Aparthotel Ansitz Felsenheim liegt direkt an der Zugspitzbahn. Das individuell zusammengestellte Frühstück ist eine Wucht und der Supperclub eine absolute Empfehlung. Chef Benedikt zaubert mit seiner Mannschaft ein Mehrgängemenü der Extraklasse.

Mehr Infos findest du auf der Webseite der Skigebiete Grubigstein.

5. Serfaus Fiss Ladis

Ich kenne Menschen, die ihr halbes Leben lang praktisch jeden Skiurlaub im Wintersportgebiet Serfaus Fiss Ladis verbracht haben. Als Kinder sind sie mit ihren Eltern vorzugsweise nach Serfaus gereist, seltener in die verbundenen Nachbarorte Fiss oder Ladis – und als Erwachsene bleiben sie treu. Tatsächlich rühmt sich die Region über dem Inntal vieler Stammgäste, was für uns Grund genug war, dies einmal selbst in Augenschein zu nehmen. Was schon bei der Anreise auffällt, sind die wenigen Autos im Ort. Tagesbesucher parken am Ortsrand, Hotelgäste auf dem jeweiligen Hotelparkplatz. Für Mobilität sorgen die ortseigene U-Bahn unter der Hauptstraße und Skibusse zu den Nachbarorten. Die gut 200 Pistenkilometer, zur Hälfte im mittleren Schwierigkeitsbereich, werden durch 68 Bahnen erschlossen. Da kommt keine Langeweile auf.

Eignet sich für: fortgeschrittene Skifahrer aller Altersklassen

Martin Häusermann im Skigebiet Serfaus Fiss Ladis

Foto: Martin Häußermann

Höhe: 1200 m – 2828 m
Preis für einen Tages-Skipass: 78 Euro
Martin empfiehlt: Die Adventure Night sollte man sich nicht entgehen lassen. Jeden Mittwochabend ab 21 Uhr brennen sie in Serfaus buchstäblich ein Feuerwerk auf der Piste ab. Pyrotechnik, Laser und Lichtanlagen setzten die grandiose Show der Ski- und Snowboard-Artisten ins richtige Licht.

Mehr Infos findest du auf der Webseite des Skigebietes Serfaus Fiss Ladis.

6. Brixental/ Wilder Kaiser

Das Kaisergebirge erstreckt sich ganz grob von Kufstein im Westen bis St. Johann in Tirol im Osten. Zugang zur Ski-Welt Wilder Kaiser bieten beispielsweise die Orte Ellmau, Söll, Going Scheffau oder Brixen im Thale. Ich entscheide mich für letzteren, weil man von hier aus auch noch in die Skiwelt Kitzbühel/Kirchberg einsteigen könnte. Theoretisch. Praktisch bietet aber der Wilde Kaiser schon mehr als genug. Er gehört mit 275 Pistenkilometern zu den größten zusammenhängenden Skigebieten Österreichs. Ich war drei Tage vor Weihnachten dort und konnte trotz leerer Pisten und großem Engagement nur einen Bruchteil der Pisten erobern. Außerdem will man ja auch ab und zu stehen bleiben und das Panorama genießen – auf den erhabenen »Kaiser«, auf rund 70 Dreitausender und manchmal sogar auf den Großglockner. Die große Ski-Welt-Tour, einen echten »Wadl-Brenner« spare ich mir für nächstes Mal auf.

Eignet sich für: eigentlich jeden

Das Skigebiet rund um den Wilden Kaiser

Foto: Martin Häußermann

Höhe: 620 m – 1864 m
Preis für einen Tages-Skipass: Je nach Monat unterschiedlich, online günstiger, um die 65 Euro
Martin empfiehlt: Freunde feiner Destillate sollten auf jeden Fall in der Edelbrennerei Erber in Brixen reinschauen. Am besten ruft man vorher an und vereinbart eine Führung samt Verkostung. Schwierig ist allein die Entscheidung, was man danach mit nach Hause nimmt.

Mehr Infos findest du auf der Webseite der Kitzbühler Alpen.

7. Obereggen/Karersee (Südtirol, nicht in der »Snow Card« enthalten)

Liebhaber gepflegter Gastlichkeit und top-gepflegter Pisten sind in Obereggen richtig. Das Bergdorf im Eggental liegt am Fuß des Latemar und ist über die Brennerautobahn erreichbar. In Südtirol mischt sich österreichische Bodenständigkeit mit italienischem Dolce Vita – übrigens auch in der Küche. Weshalb ein Hüttenbesuch auch mal länger dauern kann. Hier holt man sich eben nicht Schnitzel mit Pommes von der Selbstbedienungs-Theke, sondern lässt sich mit Südtiroler und mediterranen Spezialitäten verwöhnen. Tadellose Pisten gehören in der Region zum guten Ton, schließlich wohnt in der Nachbarschaft »Herr Holle«. So nennt man Georg Eisath, den Mitgründer des Schneekanonen-Herstellers Techno-Alpin. Der betreibt heute zusammen mit seinem Sohn Florian im Nachbartal das Skigebiet Karerpass, im italienischen ungleich klangvoller Carezza genannt.

Eignet sich für: Familien und Genießer

ein Drink nach dem Skifahren im Skigebiet Obereggen

Foto: Martin Häußermann

Höhe: 1550 m – 2500 m
Preis für einen Tages-Skipass: 64 Euro
Martin empfiehlt: Schnappt euch ein Auto oder den Skibus und fahrt mal an den Lago di Carezza rüber. Dort warten nochmals 40 Kilometer feinster Pisten. Vor der letzten Abfahrt gibt’s dann noch einen Sundowner und Snacks in Laurins Lounge.

Auf der Webseite von Obereggen findest du mehr Infos.