Das Chikungunya-Virus macht derzeit Norditalien zu schaffen. Besonders in beliebten Urlaubsregionen wie der Emilia-Romagna, Venetien und der Lombardei macht die Asiatische Tigermücke ihrem Ruf als lästige Plage alle Ehre. Wir erklären, was Reisende über die Mückenplage in Italien wissen sollten.
Die meisten Chikungunya-Fälle in Italien wurden bislang in den nördlichen Regionen Emilia-Romagna, Venetien und Lombardei gemeldet. Städte und Gemeinden wie Carpi, San Prospero, Soliera sowie Verona und Umgebung verzeichnen die höchsten Fallzahlen. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn 2025 mindestens 107 lokal übertragene Fälle von Chikungunya in Italien bestätigt.

Tigermücken-Hotspot Verona; Foto: Kirk Fisher/Shutterstock.com
Das Chikungunya-Virus wird in Italien vor allem durch die invasive Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) übertragen. Die Mückenart ist seit Jahren in Italien heimisch und hat sich in weiten Teilen Südeuropas angesiedelt. Anders als viele andere Mückenarten ist die Asiatische Tigermücke besonders tagsüber aktiv und recht aggressiv beim Stechen. Neben Chikungunya kann sie auch andere Viren wie Dengue und Zika übertragen.
Und das Problem dürfte noch ein Weilchen dauern: Die jährliche Mückensaison, die sich durch wärmeres Klima und verlängerte Sommermonate immer weiter ausdehnt, schafft ideale Bedingungen für eine weitere Ausbreitung des Virus. Forschungen zeigen, dass die Mücke das Chikungunya-Virus auch bei vergleichsweise kühlen Temperaturen (ab 15°C) übertragen kann, wie das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin auf seiner Website erläutert.
Mückenplage in Italien: Was Urlauber wissen sollten
Die steigende Zahl der Infektionen führte vor Ort bereits zu spürbaren Einschränkungen. Einige traditionelle Feste und Veranstaltungen in den betroffenen Regionen wurden bereits abgesagt oder finden nur unter strengen Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen statt. Das Volksfest »Sagra del Ceo« im Stadtteil Chievo in Verona etwa wurde wegen eines Chikungunya-Ausbruchs für drei Tage, vom 12. bis 14. September, unterbrochen, wie das Portal Daily Verona schrieb.
Für Urlauber bedeutet das: Man sollte sich vor Mückenstichen gut schützen, vor allem in der Dämmerung und am Abend, wenn die Mücken verstärkt aktiv sind.

Foto: Jaromir Chalabala/Shutterstock.com
Dies gilt vor allem in den genannten Risikogebieten im Norden Italiens, aber auch in anderen warmen Regionen. Obwohl die meisten Chikungunya-Infektionen milde Verläufe aufweisen, kann das Virus heftige Gelenkschmerzen und grippeähnliche Symptome auslösen, die Wochen bis Monate anhalten. Gute Mückenabwehr und angepasste Kleidung sind daher wichtig. Todesfälle sind bisher nicht bekannt.
Was das Auswärtige Amt dazu sagt
Auch das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für Italien angepasst. Neben der klassischen Reisevorbereitung wird besonders auf das Risiko von durch Mücken übertragenen Krankheiten wie Chikungunya hingewiesen. Italienreisenden wird dringend empfohlen, effektiven Insektenschutz wie Repellents, Moskitonetze und luftige, langärmlige Kleidung zu verwenden. Wer längere Aufenthalte in den betroffenen Regionen plant, sollte die lokalen Hinweise genau beachten. Bei Symptomen wie hohem Fieber, Hautausschlag oder starken Gelenkschmerzen sollte man unverzüglich ärztliche Hilfe aufsuchen.
Gut zu wissen: Das Virus überträgt sich nicht von Mensch zu Mensch.
In diesem Artikel erfährst du, wie sich Mückenstiche generell vermeiden lassen.
