Wenn das Laub die Wälder im Herbst in Orange, Gelb und Rot zum Leuchten bringt, ist genau die richtige Zeit, die lombardischen Berge und ihren unerschöpflichen Reichtum zu entdecken. Also auf in die Natur und märchenhafte Landschaften erleben, sich an romantischen Nebelschwaden und besonderen Ausblicken zu erfreuen. Wir haben sieben tolle Tipps für den Herbst in der Lombardei für euch zusammengestellt.
Der Aviolo-See und das Camonica-Tal
Fotoaffine sind hier richtig, gibt es doch wohl kaum andere Alpenseen, die im Herbst so fotogen sind wie der Lago Aviolo im oberen Camonica-Tal. Er liegt auf etwa 1.900 Metern über dem Meeresspiegel und ist umgeben von Lärchen, die sich ab Mitte Oktober tiefgelb färben und die sich im Wasser des Sees spiegeln. Wer kurz nach Sonnenaufgang kommt, der wird mit einem besonderen Licht beschenkt. Das Camonica-Tal ist auch für seine einzigartigen Felsgravuren berühmt, die von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt sind. Lust auf mehr Action? Im oberen Camonica-Tal, im Gebiet Pontedilegno-Tonale, locken 500 Kilometer Mountainbike-Trails.
Die Schätze des Intelvi-Tals
Bei einem Spaziergang durch den Wald des Valle Intelvi, dem Sentiero delle Espressioni, tauchen plötzlich seltsame lustige oder allegorische Gesichter entlang des Weges auf. Holzhandwerker haben diese Figuren und Skulpturen auf Baumstämmen und Rinden mit Meißeln und Handwerkszeug geschaffen. Etwa sechzig Werke können aufgespürt werden. Ebenfalls in der Gegend liegt der Gipfel des Monte Generoso und der Pfad der Schützengräben, der an der Grenze Dogana di Valmara beginnt. Der Weg führt zu zwölf Schützengräben in einem Gebiet, das während des Ersten Weltkriegs eine wichtige Rolle spielte.
Die Bagni di Masino
Im Herzen des Valtellina im Val Masino liegt ein magischer Ort: die Bagni di Masino. Bei einem Besuch der ehemaligen Kuranlage, die seit dem 15. Jahrhundert Adelige aus der Lombardei und der nahen Schweiz aufgrund der heilenden Wirkung des Wassers anlockte, geht es entlang weißer Birken und moosbewachsener Felsen durch einen märchenhaften Wald. Zu sehen ist auch die Quelle, aus der das 38 Grad warme Wasser sprudelt. Nach dem Quellenbesuch lohnt sich ein Spaziergang über den einen Kilometer langen Sinnespfad, der auch für Sehbehinderte und Blinde geeignet ist. Den Wald einfach nur spüren, hören und riechen.
Das Lariano-Dreieck
Ein echtes Dorado für Outdoorliebhaber, Kletter- und Bergbegeisterte ist im Herbst das Triangolo Lariano zwischen den beiden Ausläufern des Comer Sees. Die Region ist zudem für ihre Kastanienbäume bekannt, die seit vielen Jahrhunderten für Wirtschaft und Landschaft von besonderer Bedeutung sind. Ein weiteres Merkmal dieser Gegend sind die »Erdpilze«, überraschende Naturformationen, die an große Gnome mit Hut erinnern. Es handelt sich um Erosionspyramiden, die sich wie Säulen aus dem Boden erheben und auf deren Spitze ein flacher Stein liegt. Wer gern Steinpilze isst, der schaut sich am Fuße der Kastanienbäume um, wo die Delikatessen zahlreich wachsen.
Das Valchiavenna und die Wasserfälle von Leonardo
2.886 Stufen soll der mittelalterliche Saumpfad haben, der zwischen Kastanienbäumen und Ginster hinauf nach Savogno führt, einem abgelegenen Dorf, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Keinesfalls verpassen sollten Besucher die Acquafraggia-Wasserfälle, die entweder mit dem Auto oder über einen landschaftlich reizvollen Weg zu erreichen sind. Das Ziel ist ein so faszinierender Ort, dass ihn sogar Leonardo Da Vinci in seinem Codex Atlanticus erwähnte.
Im Trompia-Tal
Lust auf eine Zeitreise? Dann auf zur Via del Ferro e delle Miniere, der Eisen- und Bergbaustraße im Trompia-Tal in der Region Brescia. Hier kann man ein vergessenes historisches Kulturerbe wiederentdecken und auf den Spuren der Bergleute durch das erzreiche Herz der Berge wandern. Es geht durch Stollen zu den oberirdischen Bergwerksanlagen und dem antiken Schmelzofen von Tavernole, den auch Leonardo da Vinci schon besuchte. Im Museum Sarezzo Magli können Besucher sehen, wie früher Eisen geschmiedet wurde. Heute ist das Tal dank der Aktivitäten des »Ecomuseo di Valle Trompia. La Montagna e l’Industria« ein großes Freiluftmuseum mit Themenpfaden, pädagogischen Spielen und Animationen. Am besten nimmt man an einer der organisierten Führungen in den Bergwerken Marzoli und Sant’Aloisio teil.
Im Val Zebrù
Das Zebrù-Tal im Herzen des Nationalparks Stilfserjoch in Valfurva mutet geradezu wie eine Postkartenidylle an. Denn wir warten alpine Landschaften, gepflegte Hütten und Wälder, die im Herbst in Rot-, Braun- und Gelbtönen erstrahlen. Es ist die perfekte Location, um die Ohren zu spitzen und dem Röhren der Hirsche zu lauschen, die dank des Schutzes durch den Naturpark häufig anzutreffen sind und deren gut erkennbarer Liebesgesang gern mal durch das Tal hallt. Wer in Stille verharrt, kann mit etwas Glück auch andere Waldbewohner wie Steinböcke, Gämsen, Murmeltiere oder Adler hautnah erleben. Mit dem Lesen von Tierspuren kennen sich die Bergführer der Region aus, die Besucher gern auf Wanderungen begleiten.
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