Mode, Möbel und Alltagsobjekte mit Kult-Charakter beweisen: In Estland zählt ästhetisches, funktionales Design zu den Kernkompetenzen. Das zeigt sich auch in der Tatsache, dass in der estnischen Hauptstadt Tallinn jeder fünfte Bewohner Designer oder Architekt ist. Das schauen wir uns doch gern mal genauer an!
Shopping: Design aus Estland
Wer von seinen Reisen gern das eine oder andere mit nach Hause bringt, der ist in der estnischen Hauptstadt goldrichtig, denn hier kann herzhaft geshoppt werden. Im kleinsten Gebäude der kürzesten Straße der Tallinner Altstadt hat sich das Geschäft Oma Asi auf engem Raum ausgebreitet. Mehr als 60 estnische Designer sind hier mit ihren Entwürfen vertreten. Schönstes estnisches Kunsthandwerk wird auch im Master’s Courtyard, dem Meistrite Hoov, einem Innenhof im historischen Zentrum, verkauft. Ganz bewusst wird hier an Handwerkstraditionen angeknüpft, die bis ins Mittelalter zurückreichen. Neben Spitzen, Schmuck, Decken und Kunstobjekten lädt zudem ein entzückendes Café zum Verweilen ein. Einen Abstecher lohnt auch die Geschenkboutique Teele Disain. Über 500 Objekte – von der hölzernen Wanduhr bis zur Handtasche, dazu Porzellan, Glaswaren, Schmuck und Textilien – gibt es hier. Da wird sich doch wohl etwas finden.
Hommage an die kreative Energie des Landes
Was für ein tolles Projekt: die Foto- und Film-Ausstellung Kummardus des Tallinn Design House. Übersetzt bedeutet Kummardus »Verneigung«und ist eine Hommage an die kreative Energie der Designer des Landes. 150 Fotos und sechs Videos verbinden estnische Gestaltungskunst und ihre Entwicklung mit der Natur, den Traditionen und der kulturellen Identität des Landes. Es ist wunderschön, wie etwa Mode und Schmuck in jenen Landschaften gezeigt werden, die ihre Schöpfer inspiriert haben: an Küsten, auf Wiesen, in Sümpfen, Wäldern oder auf Sandbänken. Der Betrachter wird durch die Bilder und Filme an 26 charakteristische Orte Estlands geführt und das auch während der vier Jahreszeiten. Denn jede Jahreszeit entfaltet in Estland ihren ganz eigenen Zauber, besitzt ihre eigene inspirierende Kraft. Unbedingt anschauen!
Architekturhighlights in Tallinn
Historische Strukturen, innovative Konzepte dazu hohe Lebensqualität sind, was Tallinns Stadtarchitektur auszeichnet. Ein ehemaliger Industriekomplex nahe der Altstadt ist bestes Beispiel für zeitgemäße Architektur. In der Kreativfabrik Telliskivi sind neben Shops, Streetfood-Trucks, Theater und einem Container-Hotel außerdem das renommierte Fotografie-Museum und die in Tallinn so heiß geliebte Eis-Manufaktur »La Muu« ansässig. Die Werft Noblessner ist ebenfalls zum lebenswerten Kulturquartier mit Museen, Ateliers und dem Iglupark avanciert. Im Iglupark unbedingt eine der Saunahütten mit Meerblick zum traditionellen Schwitzbad mieten! Und danach auf dem Dach des nachhaltig und energieeffizient konzipierten, neuen Kreuzfahrtterminals auf der begrünten Promenade herumspazieren.
Cooles Design
Es sieht ein bisschen so aus wie ein Museum für zeitgenössisches Design, ist aber tatsächlich ein Geschäft. Das Tallinn Design House repräsentiert die nationale Gestaltungskunst und die Glanzstücke heimischen Designs: Mode und Möbel, Schmuck und Handtaschen, Textilien fürs Heim, Porzellan, Lampen, Kunstbildbände und alles, was das Leben noch ein bisschen schöner macht. Im Rotermann-Quartier, früher ein verfallener Fabrikkomplex am Rand der Altstadt und heute Trendviertel mit Geschäften, Restaurants und avantgardistischer Architektur, hat das Tallinn Design House seine Heimat gefunden und ist die erste Adresse bei der Suche nach außergewöhnlichen, hochwertigen Mitbringseln. Das Design House ist zudem regelmäßig Schauplatz von Ausstellungen und Events.
Natur pur in diesen Tiny Houses
Einfach mal durchatmen und den Wald mit seiner Stille erleben. Etwa 45 Minuten von der Hauptstadt entfernt, können Gäste die estnische Natur aus nächster Nähe im Maidla Nature Resort erleben. Drei auf Stelzen ruhende, 22 bis 50 Quadratmeter große Tiny Houses mit Glasfronten, die vom Bett den Blick in den Wald öffnen, bieten Platz für je zwei Personen. Sie sind so platziert, dass für ihren Bau kein Baum gefällt werden musste und verschmelzen trotz teils avantgardistischer Architektur mit der Umgebung. Lust auf eine Dachterrasse? Dann kommt die Villa Kaseke – die von der Optik eines Pinienzapfens inspiriert wurde – infrage. Lieber einen Outdoor-Jacuzzi? Dann sollte die Villa Käbi gebucht werden. Und wer auf eine eigene Sauna Wert legt, der liegt in der Villa Poku richtig.