New South Wales im Südosten Australiens mit der lebendigen Metropole Sydney zieht viele internationale Besucher an. Aber auch die Natur rund um die Blue Mountains mit ihren markanten Felsformationen, die Nationalparks und die paradiesischen Strände, wie die an der South Coast oder Byron Bay, bieten zahlreiche Erlebnis- und Erholungsmöglichkeiten. Im Landesinneren locken die Snowy Mountains und das berühmte Outback.
Text: Ralf Johnen
New South Wales in Australien ist vor allem bekannt für Sydney, wo mehr als die Hälfte der etwa achteinhalb Millionen Einwohner der Provinz leben. Während die Metropole bei Besuchern aus Europa hoch im Kurs steht, sind weite Teile des riesigen Bundeslandes nahezu unbekannt. Zum Vergleich: New South Wales ist mit einer Fläche von etwa 809.444 Quadratkilometern etwa zwei- bis zweieinhalbmal so groß wie ganz Deutschland. Vor allem der Süden des Bundessstaats eignet sich perfekt für einen Road Trip, der zu unbekannten Seitens Australiens führt.

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Urlaub in New South Wales: Das sollte man sehen
Wer nach New South Wales in Australien reist, landet mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlich in Sydney. Die Metropole darf man sich natürlich nicht entgehen lassen. Drei bis vier Tage sind Pflicht – am besten direkt nach der Ankunft, um die Reisestrapazen und die Zeitumstellung nicht mit auf den Road Trip zu nehmen.

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Das ikonische Opernhaus, die atemberaubende Harbour Bridge (die man auch besteigen kann), die Royal Botanical Gardens und nicht zuletzt die unzähligen Geschäfte, bieten allein im Central Business District ausreichend Unterhaltung. Ein herrliches Boutique-Hotel für diese Zwecke ist das QT Sydney, wo jedes noch so kleine Detail neu interpretiert wird. Highlight ist der interaktive Aufzug, der Musik je nach aktueller Flirtlage spielt. Wer eine Kostprobe von den Qualitäten australischen Seafoods haben möchte, kann die Opera Bar an der Außenseite des Sydney Opera House and Opera Bar besuchen, wo eine fulminante Platte mit fangfrischen Meerestieren aufgefahren wird.
Mehr als 500 Kilometer trennen Sydney von der Grenze zum Bundesstaat Victoria. Dabei handelt es sich überwiegend um dünn besiedeltes Gebiet mit kleinen Hafenstädtchen. Während eines Trips von Eden über Merimbula und Bermagui bis hoch nach Sydney zeigt New South Wales in Australien ein ganz anderes Gesicht als in den üblichen Katalogen.

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Dabei folgt die Route dem Princes Highway, der auf einer Strecke von mehr als 2.200 Kilometern Port Augusta, Adelaide, Melbourne und Sydney miteinander verbindet. Was die Region eint, ist eine überraschend gute Küche.
New South Wales: Diese Sehenswürdigkeiten lohnen
Eden. Das Dorf hat rund 3.000 Einwohner und wird von einer Halbinsel begrenzt. Hier befinden sich der »Killer Whale Trail« und das »Killer Whale Museum«. Von der Aussichtsplattform des örtlichen Leuchtturms sind die Meeressäuger manchmal zu sehen.
Merimbula. Der beschauliche Ort mit seinen 3.500 Einwohnern liegt an einem gleichnamigen See, der sowohl von einem Fluss wie auch vom Meer gespeist wird. An der Südseite breitet sich ein makelloser Sandstrand mit einer Länge von rund acht Kilometern aus. Auf dem See werden Austern gezüchtet. Einer der Züchter ist Brett Weingarth, der während einer Bootstour als Captain Sponge in die Geheimnisse seines Geschäfts einweiht.

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Besondere Aufmerksamkeit genießt die köstliche Sydney Rock Oyster, die nur in New South Wales gedeiht. Ein hübsches Domizil ist das Coast Resort Merimbula mit schicken Appartements in Strandnähe. Ein gediegenes Frühstück mit Blick auf den Hafen gibt es im Waterfront Café.
Landschaften wie wachgeküsst
Bermagui. Es lohnt ein Stopp an der Horseshoe Bay in Bermagui. An dem neun Kilometer langen Strand trifft man kaum einen Menschen, die tosende Brandung zieht höchstens ein paar Surfer an. In den Hügeln oberhalb der Strandes lockt das »Restaurant Long Time No Sea« mit tollen Gerichten und hervorragender Aussicht. Zuweilen hoppelt eine Kolonie Kängurus vorbei.

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Im Ort selbst buhlt der Blue Pool um Aufmerksamkeit, ein Naturpool, den das temperamentvolle Meer ohne menschliches Zutun mit Wasser füllt. Am idyllischen Hafen gibt es herrliches selbstgemachtes Eis in der »Bermagui Gelati Clinic«. Schroffe Felsen und dichter Wald schließlich sind die Hauptmerkmale von Murunna, einem spektakulären Küstenwanderweg.
Narooma. Ein wunderbar verschlafener Hafenort, der wie aus der Zeit gefallen scheint.

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Eine stilechte Übernachtungsmöglichkeit ist das (derzeit in Renovierung befindliche) »Whale Motor Inn«, ein cooles Retro-Motel. Noch im Ort startet der Mill Bay Boardwalk, wo Spaziergänger oft einen Blick auf Rochen werfen können. Ganz in der Nähe befindet sich ein Instagram-Favorit: Ein Felsen mit einem Lock, das in etwa die Umrisse Australiens besitzt. Besonders beliebt ist der Schuss bei Sonnenaufgang.
Klick: Känguru-Selfie
Pebbly Beach. Eine unverzichtbare Attraktion für alle Nicht-Australier: Dieser Strand ist Teil eines Nationalparks und er wird von Kängurus bewohnt, die nicht sonderlich scheu sind.

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Hier kann man Stunden verbringen und sich auf die Suche nach dem perfekten Foto machen.
Jervis Bay. Einblicke in den australischen Urwald gestatte das »Paperbark Camp«, ein sogenanntes Glamping-Domizil in wunderbarer Natur nahe eines Flussufers. Nachts kann es schon mal vorkommen, dass Opossums über das Zeltdach huschen. In Huskisson an der Jervis Bay können sich Freunde maritimen Lebens an Bord eines Bootes begeben, das Begegnungen mit Delfinen und Walen verspricht. Auch landschaftlich hat die Exkursion einiges zu bieten. Im Jervis Bay Nationalpark schließlich wartet der White Sands Walk auf Besucher. Der Sand gehört zu den hellsten weltweit.
Kölsch schmeckt auch in Australien
Weitere Einblicke in die immer besser werdende kulinarische Kultur Australiens erlaubt ein Besuch bei »Cupitt’s Winery & The Vineyard Kitchen« in Ulladulla. Auf einem imposanten Anwesen in den Hügeln wird nicht nur eigener Wein zur Verkostung angeboten, sondern auch hausgemachter Käse. Kurios für Biertrinker: Der Braumeister des Anwesen braut ein Kölsch, ohne auch nur einmal in seinem Leben ein Bier aus Köln getrunken zu haben. Überraschende Erkenntnis: Es schmeckt. Eine tolle Unterkunft ist »Bannisters by the Sea in Mollymook«, wo die Aussicht von den Zimmern direkt aufs Meer hinausgeht.
Als letzter Haltepunkt vor dem Großraum Sydney wartet das Städtchen Berry, das für australische Verhältnisse »historisch« ist, weil hier noch Häuser aus dem 19. Jahrhundert stehen. Fast genauso nostalgisch ist der landesweit bekannte »Donut Van« (73 Queen Street), wo seit 1974 kringelförmiges Gebäck serviert wird. Lecker.

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New South Wales in Australien: Klima und Reisezeit
Die Küste von New South Wales dehnt sich über mehrere Klimazonen aus. Der Norden ist subtropisch geprägt, im Süden herrscht ein gemäßigt maritimes Klima. Die Sommer in Sydney sind mit Durchschnittswerten zwischen 24 und 27 Grad warm bis sehr warm, wobei bei Hitzewellen auch Spitzenwerte von 40 Grad erreicht werden.

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Auch in den kältesten Monaten (Juni und Juli) kühlt es nachts nur selten auf weniger als 10 Grad ab. Die durchschnittliche Wassertemperatur beträgt 19,8 Grad. Doch Vorsicht: Im Meer leben Haie. Im Landesinneren von New South Wales ist das Klima dagegen deutlich kontinentaler und trockener, mit heißen Sommern und kälteren Nächten.
New South Wales ist im Prinzip ein Ganzjahresreiseziel, im australischen Winter allerdings haben einige Restaurants und Hotels geschlossen. Viele Besucher kommen während der Wal-Saison, die sich von September bis November erstreckt, wenn Tausende Buckelwale von den australischen Gewässern in die kühle Arktis migrieren.
Tipps für Flüge nach Australien und für Mietwagen
Die Flugzeit von Deutschland nach Sydney beträgt etwa 21 bis 24 Stunden, je nach Flugverbindung und Zwischenstopps. Empfehlenswerte Airlines für die Langstrecke sind Qantas, Emirates, Singapore Airlines und Cathay Pacific, die durch guten Service und komfortable Verbindungen überzeugen. Die Flugpreise liegen je nach Saison und Buchungszeitpunkt meist zwischen 900 und 1.400 Euro für Hin- und Rückflug in der Economy Class. Frühzeitiges Buchen etwa sieben Wochen vor Reiseantritt und flexible Abflugtage wie Dienstag oder Mittwoch helfen dabei, günstigere Tickets zu finden.

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Ein Mietwagen der Mittelklasse in New South Wales, speziell in Sydney, kostet durchschnittlich etwa 35 bis 46 Euro pro Tag, je nach Saison und Buchungszeitpunkt. Günstige Mietwagen sind im Mai am preiswertesten, mit Tagespreisen ab circa 25 Euro, während der Dezember etwas teurer ist. Beliebte Fahrzeugtypen dieser Klasse sind Kompaktwagen wie der Hyundai Accent oder ähnliche Modelle, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Mietwagenanbieter mit vielen Stationen in Sydney sind Thrifty und Dollar, die eine breite Auswahl und guten Service gewährleisten
Nicht vergessen: In Australien herrscht Linksverkehr. Wer die Küste in Richtung Berge verlässt, sollte sich vorab gut informieren. Im Outback von New South Wales wird es sehr einsam. Die Distanzen sind groß und die touristische Infrastruktur ist deutlich weniger ausgeprägt.
Weiter Informationen über den Bundesstaat New South Wales in Australien hält die Website des Fremdenverkehrsbüros bereit.