Ihr mögt mit euren Füßen auf weißem Sand statt auf dunklem Parkettboden tapsen und auf einen türkisfarbenen Ozean statt auf eine monotone Häuserfront blicken? Wir auch! Dabei würden sich diese fünf einsamen Inseln in Westaustralien ganz wunderbar für Homeoffice und Social Distancing anbieten. Wovon träumt Ihr so?
Mackerel Islands
Unsere Liste der schönsten Inselparadiese in Westaustralien beginnt auf Mackerel Islands. Keine Menschenseele weit und breit. Lediglich ein paar neugierige Meeresbewohner kreuzen die Wege auf den zehn unbewohnten Inseln und Atollen der Mackerel Islands. Bunte Korallenriffe umgeben die westaustralische Inseln, deren Ufer weiße Muscheln säumen. 22 Kilometer vor der Küste von Onslow sind sie eine Erweiterung des Ningaloo Riffs. Es ist dafür bekannt, sich im Vergleich zum Great Barrier Reef ungewöhnlich nah vor der australischen Küste zu erstrecken.
Auf Thevenard Island kommt man Meeresschildkröten besonders nah. Dort nisten jedes Jahr Hunderte Meeresschildkröten, darunter auch die seltenen Echten Karettschildkröten, Wallriffschildkröten und Grüne Meeresschildkröten. In den australischen Sommermonaten tippeln die kleinen, frisch geschlüpften Babyschildkröten gen Ozean – ein wunderbares Erlebnis.
Wem es nicht reicht, die Füße in den Sand zu graben und dem Meeresrauschen zu lauschen, der kann aktiv werden. Wie wäre es mit einem Kajak- oder SUP-Ausflug? Da das Riff so nah an der Küste gelegen ist, kann man gleich vom Strand aus schnorcheln gehen – und sich danach einfach wieder genügsam in den Sand legen.
Übernachtungsmöglichkeiten bieten die 13 Beach-Bungalowsfür Selbstversorger. Dabei ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt. Ein Solarfeld und eine Entsalzunganlage decken 100 Prozent des Strom- und Wasserverbrauchs der Insel, die übrigens unter Naturschutz steht.
Robinson Crusoe-Feeling gibt es auch auf Direction Island. Auf der Insel gibt es nur einen einzigen solarbetriebenen Bungalow. Er bietet Platz für bis zu acht Personen. Der ideale Ort also, um ungestört Zeit mit den Liebsten zu verbringen.
Dirk Hartog Island
Gegenüber vom westlichsten Punkt Australiens liegt Dirk Hartog Island, etwa neun Stunden Autofahrt nördlich von Perth. Ein wildes Inselparadies, in dem sich Rochen, Delfine, Meeresschildkröten und Dugongs gleichermaßen wohlfühlen. Auch Wale ziehen regelmäßig vor den Küsten der westaustralischen Insel ihre Kreise. Die Insel ist Lebensraum von 81 Vogel- und 27 Reptilienarten, von denen einige vom Aussterben bedroht waren. Und mal ehrlich: Bei dem paradiesischen Anblick können wir es nur allzu gut nachvollziehen, dass sich die Lebewesen hier pudelwohl fühlen.
So auch Familie Wardle, die eine Eco Lodge auf der Insel betreibt. Das Ehepaar und ihre drei Kinder sind die einzigen Bewohner der Insel. Die Lodge befindet sich in einem ehemaligen Schafscherer-Quartier. Sechs Zimmer mit Blick auf den Ozean verleihen Social Distancing hier eine ganz neue Bedeutung.
Vor über 400 Jahren hat der Entdecker Dirk Hartog die Insel gefunden. Mit dem Projekt »Return to 1616« möchte man nun die Fauna und Flora der Insel in ihren damaligen Zustand zurückzuversetzen. Verschiedene einheimische Tierarten werden wieder auf die Insel eingeführt. Dafür wurden fast alle Schafe und Ziegen von der Insel entfernt, ebenso Katzen, die das ökologische Gleichgewicht ins Wanken gebracht haben.
Dirk Hartog Island ist die größte Insel in Westaustralien. Wer das Inselparadies ausgiebig erkunden möchte, der paddelt am besten mit dem SUP oder dem Kajak über die surreal schimmernde Wasseroberfläche – oder erkundet mit einem Allrad-Wagen das Festland. Die Tour verspricht Abenteuer, schließlich finden Reisende statt Straßen lediglich Sandpisten vor.
Um noch mehr über die Natur und die Kultur der Aborigines erfahren möchte, der sollte mit Aboriginal Tourguide Capes von Wula Gura Nyinda auf Tour gehen. Auf den Touren erhält man einen erweiterten Blick auf die wunderschönen Landstriche und erfährt Geschichten über das spirituelle Leben der australischen Ureinwohner.
Woody Island
Das Landschaftsbild auf Woody Island ist geprägt von riesigen Granitfelsen, hohen Eukalyptusbäumen und kleinen Buchten, die sich in der Buschlandschaft verstecken. Die Insel gehört zum Recherche-Archipel, das an der Südküste Westaustraliens vor der Küste von Esperance liegt. Als einzige der 105 Inseln des Recherche-Archipels ist Woody Island für Touristen geöffnet. Dennoch steht es als Class A Reserve komplett unter Naturschutz. Durch die Verwaltung des Departments of Parks and Nature (DPaW) sollen Flora und Fauna geschützt werden.
Die Insel punktet mit reichlich Wildlife. Auf dem Festland kreuzen Bandicoots und Wallabys sowie eine Reihe von Vögeln die Wege, während sich unter Wasser Pelzrobben, Seelöwen und Delfine tummeln. Schnorcheln auf Woody Island? Auf jeden Fall! Doch solltet ihr auch eure Wanderschuhe einpacken. Drei ausgeschilderte Wanderwege führen zum höchsten Punkt der Insel: Twiggy’s Landing. Während der australischen Wildblumenblüte im Frühling begleiten einen die leuchtenden Blüten der Akazien, Orchideen, Eukalypten und Zylinderputzer auf Schritt und Tritt.
Auch auf Woody Island wird Nachhaltigkeit großgeschrieben. Das hat sich der Touranbieter Woody Island Eco Tours auf die Fahne geschrieben. Er betreibt unter anderem den Campingplatz auf der Insel, der auch über dauerhaft errichtete Safari- und Standardzelte bietet. Die Auswirkungen des Tourismus auf die Natur sollen möglichst reduziert werden. Deshalb wird das Regenwasser von den Gebäudedächern in Wasserspeicher überführt, Duschköpfe sind mit wassersparenden Vorrichtungen ausgestattet, es gibt zudem zahlreiche Komposttoiletten. Der Energiebedarf der Insel wird hauptsächlich über Solarpaneele gedeckt, die Beleuchtung der Gebäude wurde komplett auf LED umgestellt. Und der produzierte Abfall? Der wird getrennt gesammelt und anschließend auf dem Festland entsorgt.
Abrolhos Islands
Die Abrolhols Islands sind so etwas wie die australischen Galapagos-Inseln. Die Inselgruppe besteht aus 122 Korallenbänken und -inseln und liegt etwa 60 Kilometer vor der Küste von Geraldton. Sie wurden 2017 von der internationalen Naturschutz-Organisation Mission Blue als »Hope Spot« bezeichnet. Ein Ort, der von globaler Bedeutung für die Gesundheit des Ozeans ist. 2019 wurde die Inselgruppe von der westaustralischen Regierung als Nationalpark erklärt. Allein die Tatsache, dass die vom Aussterben bedrohten Australischen Seelöwen auf den Inselchen beheimatet sind, spricht für die Besonderheit der Abrolhols Islands.
Doch nicht nur die Australischen Seelöwen fühlen sich wohl hier. Riesige Brutkolonien von mehr als 90 verschiedenen Seevogelarten leben auf den westaustralischen Inseln. Und unter Wasser werden Taucher und Schnorcheln von Delfinen und Walen begleitet. Ein besonderer Tauchspot ist das Wrack der Batavia, die 1629 nach einer Meuterei hier sank. Menschliche Bewohner gibt es auf den Inseln keine, lediglich einige bunte Hütten von Langustenfischern schmücken das Festland.
Rowley Shoals
Als hätten wir nicht schon ausreichend Inselparadiese in Westaustralien kennengelernt, trumpfen auch die Rowley Shoals mit einer beeindruckenden Unterwasserwelt auf. Etwa 300 Kilometer westlich von Broome liegt die Inselgruppe im gleichnamigen Meeresschutzgebiet. Drei Korallenatolle mit intakten Korallengärten, flachen, labyrinthartigen Lagunen mit kristallklarem Wasser und einer einmaligen Artenvielfalt kreieren ein kunterbuntes Unterwasserparadies.
An den drei Riffen Clerke Reef, Imperieuse Reef and Mermaid Reef treffen Taucher auf Fisch-, Korallen- und Schalentierarten, die es nur in Australien gibt. Bei einer Wassertemperatur, die je nach Jahreszeit zwischen 23°C und 30°C liegt, macht das Tauchen hier besonders Spaß. Und die Korallengärten liegen teilweise so dicht unter der Wasseroberfläche, dass sie bei Ebbe freigelegt werden. Na, welches der Inselparadiese in Westaustralien mögt ihr als erstes besuchen?
Nützliche Infos
Ihr wollt mehr über die Inseln in Westaustralien erfahren? Ausführliche Reisetipps findet ihr in unserem Reiseguide oder auf der Website von Western Australia.