Heidelberg gilt als eine der schönsten Städte Deutschlands. Die Stadt bietet viele romantische Ecken und Plätze und wirkt dabei ausgesprochen entspannt. Hier kommen unsere Tipps zu den Sehenswürdigkeiten in Heidelberg.
Heidelberg gehört zu den beliebtesten Städtereisezielen Deutschlands. Sage und schreibe 14 Millionen Menschen besuchen jährlich die Stadt am Neckar. Besonders US-Amerikaner lieben Heidelberg. Kein Wunder: Die Stadt hat ein Schloss wie aus einem Märchen, eine Altstadt samt enger Gassen wie sie pittoresker kaum sein könnte und dazu eine idyllische Lage am Fluss. Praktisch ist obendrein, dass Heidelberg eine Stadt der kurzen Wege ist und sich viele Attraktionen zu Fuß besuchen lassen. Aber genug geschwärmt – diese Sehenswürdigkeiten sollte man sich während eines Besuchs in Heidelberg unbedingt ansehen.
Altstadt: Rathaus, Heiliggeistkirche und Alte Brücke
Ein guter Startpunkt, um Heidelbergs Sehenswürdigkeiten zu erkunden, ist die Altstadt. Jahrhundertealte Gebäude und gepflasterte Straßen und Gassen nehmen Besucher mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Im Herzen der Heidelberger Altstadt befindet sich das Rathaus. Das wuchtige Barock-Gebäude ist ein Blickfang und beliebtes Fotomotiv. Besonders hübsch anzusehen, ist der Große Rathaussaal, in dem regelmäßig der Gemeinderat der Stadt tagt. Schnitzereien, Gemälde und die auf den Fenstern zu bestaunenden Motive der Pfälzer Kurfürsten machen den Saal zweifelsohne zu einem der schönsten Stadtparlamente Deutschlands. Leider ist er nicht öffentlich zugänglich.

Foto: Heidelberg Marketing
Weniger als hundert Meter vom Rathaus entfernt befindet sich, direkt am Marktplatz, die Heiliggeistkirche. Neben dem Neckar und dem Schloss dominiert und prägt ihr Turm die Silhouette Heidelbergs. Der Innenraum des spätgotischen Gebäudes kommt recht unspektakulär daher. Auffällig ist der Kontrast des Lichteinflusses: Während es im Langhaus recht dunkel ist, ist der Hallenchor lichtdurchflutet. Schön anzusehen sind die Kirchenfenster sowie die Gemälde »Drei Männer im Feuerofen« im Triumphbogen und »Engelskonzert« an der Decke des Mittelschiffs. Wer Zeit und Lust hat, kann im Sommerhalbjahr auch auf den 38 Meter hohen Turm der Kirche steigen. Von hier oben genießt man einen schönen 360-Grad-Blick auf Heidelberg.
Last but not least sollte man sich anschließend über die Steingasse Richtung Neckarufer begeben. Dort wartet die nächste Attraktion: die Karl-Theodor-Brücke, besser bekannt als Alte Brücke. Sie verbindet die Altstadt mit dem Stadtteil Neuenheim. Gleich zu Beginn der Brücke lockt mit dem Brückenaffen eine weitere Touristenattraktion.

Foto: Heidelberg Marketing
Die Bronzeplastik des Künstlers Gernot Rumpf lädt viele Touristen dazu ein, ein Foto (von sich) zu machen. Wer über die Brücke schlendert, wird zwei weitere Skulpturen entdecken: eine von Brückenbauer Kurfürst Karl Theodor und eine der römischen Göttin Minerva. Auch von der Brücke lassen sich wunderschöne Fotos schießen.
Heidelberger Schloss und Königstuhl
Kein Heidelberg-Besuch ohne einen Besuch der wohl bemerkenswertesten Sehenswürdigkeit der Stadt: das Schloss. Inmitten grüner Wälder erhebt sich die Schlossruine aus rotem Neckertaler Sandstein über das Tal am Nordhang des Königstuhls. Jährlich pilgern über eine Million Gäste aus aller Welt zum Heidelberger Wahrzeichen.

Foto: Heidelberg Marketing/Tobias Schwerdt
Hingucker ist der mit prächtigem Figurenschmuck ausgestattete Ottheinrichsbau, ein Renaissance-Palastbau. Auch die Fassade des Wohnpalastes Friedrichsbau samt Schlosskapelle und kurpfälzischer Ahnengalerie begeistert zahlreiche Besucher. Während eines Spaziergangs durch den Stückgarten und den Hortus Palatinus lassen sich Anblick und Atmosphäre besonders gut genießen. Der »Pfälzer Garten«, ein unvollendetes Gesamtkunstwerk aus dem 17. Jahrhundert, zerstört im Dreißigjährigen Krieg, ist ein bemerkenswertes Zeugnis für die Gartenbaukünste der Renaissance.

Foto: Frank Störbrauck
Und wenn man schon einmal hier oben ist, kann man nach Besichtigung des Schlosses die Himmelsleiter rund 300 Meter hinaufkraxeln, zum Königstuhl. Das ist Heidelbergs 567 Meter hoher Hausberg. Aber Achtung, die Himmelsleiter ist nur etwas für geübte Wanderer.
Von hier oben genießt man einen Traumblick auf die Stadt und das Neckartal. Familien mit kleinen Kindern sollten hier oben auch den Freizeitpark Märchenparadies besuchen, wo sich die Kleinen nach Herzenslust in die Welt der Märchen verlieren können. Wer nicht den beschwerlichen Weg zum Königstuhl zu Fuß absolvieren möchte, kann auch die Bergbahn benutzen, die von der Talstation Kornmarkt über die Station Schloss und Molkenkur hin- und herpendelt.
Zeughaus-Mensa der Uni Heidelberg
Dass sich unter den Sehenswürdigkeiten einer Stadt auch eine Mensa befindet, dürfte wohl einmalig in Deutschland sein. In Heidelberg aber gehört die Zeughaus-Mensa zu einem der besuchenswertesten Orte der Stadt. Das liegt vor allem am historischen Ambiente. Die Mensa der Uni Heidelberg befindet sich nämlich im ehemaligen Waffenlager der Stadt. Aber nicht nur das Ambiente ist besonders. Hier darf nämlich jeder und jede zum Essen kommen, nicht nur Studierende. Darüber hinaus ist sie ist ganztägig (11 bis 21 Uhr) geöffnet und bietet ein großes Buffet, das von Suppen und Salaten über Gemüse, Fleisch und Fisch bis hin zu süßen Verführungen reicht. Bezahlt wird nach Gewicht. Bei schönem Wetter kann man sogar draußen auf der großen Terrasse Platz nehmen und die Idylle im Innenhof genießen.
Karzer: Das historische Studentengefängnis
Gleich neben der Alten Universität, in der Augustinergasse, befindet sich der Studentenkarzer. Der einstige Studentenknast gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Heidelberg. Bis ins Jahr 1914 wurden hier Studenten von der Uni für Vergehen wie etwa nächtliche Ruhestörung, Prügeleien, Vandalismus, Nacktbaden im Neckar oder zu schnelles Reiten mit dem Pferd verurteilt.
Besucher können sich heute das Treppenhaus, die Diele und einige Zellen ansehen. Auffällig sind die vielen Wandmalereien, Tischritzereien und Sprüche, die die begangenen Vergehen thematisieren – oft mit Humor. Viele der Häftlinge haben sich auch mit ihrem Namen, der Dauer ihrer Haft oder einem Schattenriss ihrer selbst auf den Wänden, Tischen und Fensterrahmen verewigt. Die Farben der Kopfbedeckungen der Schattenrisse verraten, welcher Studentenverbindung sie angehörten.

Foto: Heidelberg Marketing/Steffen Schmid
Philosophenweg: Formidabler Ausblick auf Heidelberg
Spieglein, Spieglein an der Wand, wo gibt’s den schönsten Blick aufs ganze Land? Die Frage ist in Heidelberg schnell beantwortet: auf dem rund zwei Kilometer langen Philosophenweg. Den einstigen Winzerpfad beschritten seinerzeit Gelehrte, die sich vom sogenannten Heidelberger Dreiklang aus barocker Stadt, Schloss und Neckar, zu neuen Poesien inspirieren ließen. Wer ihn beschreiten möchte, kann auf der gegenüberliegenden Seite der Alten Brücke über den Schlangenweg nach oben wandern. Alternativ beginnt der Philosophenweg im Stadtteil Neuenheim, auf Höhe der Theodor-Heuss-Brücke.
Der Stadtteil gilt als einer der wohlhabendsten und schönsten Heidelbergs. Das sieht man recht schnell an den prächtigen Fassaden der Villen und Wohnhäuser. Von hier aus beginnt dann der rund zwei Kilometer lange Philosophenweg. Nach dem ersten Anstieg bietet sich eine Pause im idyllischen Philosophengärtchen an. Hier lockt eine fantastische Aussicht auf Heidelberg. Um nicht denselben Weg wieder zurückzulaufen, kann man den sogenannten Schlangenweg nutzen. Über Serpentinen geht es den Berg wieder hinab bis zur Alten Brücke.

Foto: Heidelberg Marketing
Shopping auf der Hauptstraße und in den Seitengassen
Jede Stadt, die etwas auf sich hält, hat ja eine mehr oder weniger schöne Shoppingmeile – Düsseldorf die Kö, Köln die Schildergasse und Frankfurt die Zeil. Heidelberg hat die Hauptstraße. Gut, der Name der Straße klingt nicht so verheißungsvoll, aber die vom Bismarckplatz zum Karlstor verlaufene Fußgängerzone ist nicht nur eine der längsten, sondern auch eine der schönsten Deutschlands. Das liegt nun nicht unbedingt an den Einkaufstempeln, die hier zu finden sind, sondern an den vielen schönen alten Gebäuden, die die Straße schmücken.

Foto: Heidelberg Marketing/Tobias Schwerdt
Wer Zeit und Lust hat, sollte auch einen Abstecher in die Märzgasse, Ziegelgasse und Kettengasse unternehmen.
Kleine Kreuzfahrt auf dem Neckar
Je nachdem, ob man in der Hochsaison Heidelberg besucht, kann es in der Stadt, vor allem in der Altstadt, ganz schön trubelig werden. Vor allem, wenn Gruppen von amerikanischen Touristen auf Sightseeing-Tour gehen. Wer sich dem entziehen möchte, aber Heidelberg dennoch von seiner ganzen Schönheit betrachten möchte, sollte eine Mini-Kreuzfahrt auf dem Neckar unternehmen.

Foto: Heidelberg Marketing/Tobias Schwerdt
Die Weisse Flotte Heidelberg bietet täglich Fahrten auf dem Fluss an. Zur Auswahl stehen die dreistündige Vier-Burgen-Rundfahrt flussaufwärts Richtung Neckarsteinach, vorbei an Sehenswürdigkeiten wie der Benediktinerabtei Stift Neuburg und der Stadt Neckargemünd. Wer weniger Zeit und Muße hat, kann die 50-minütige Heidelberg Sightseeing Tour unternehmen. An Bord erfahren Besucher viel Interessantes über die Geschichte und Kultur Heidelbergs. Der Hauptanleger der Weissen Flotte Heidelberg befindet an der Stadthalle.
Restaurants in Heidelberg: Hier lässt sich gut speisen
Der Blick auf den Neckar lässt sich auch vom Ufer aus genießen. Einer der besten Orte dafür ist das Wirtshaus zum Nepomuk. Wer Appetit auf traditionelle Speisen aus der Wirtshausküche hat, sollte hier einen Tisch reservieren. In der urgemütlichen Stube an der Alten Brücke, an einem der schönsten Plätze der Heidelberger Altstadt, lässt es sich vorzüglich zu Abend essen. Von fangfrischen Forellen aus dem Odenwald über Maultaschen in Ei gebacken bis zur hausgemachten Rinderroulade gibt’s vor allem Hausmannskost auf den Tellern. Weine aus der Region und Bierspezialitäten der Hoepfner Brauerei Karlsruhe runden das Angebot ab.
Spitzenkoch Martin Scharff lädt in seinen Restaurants zum Essen in einem ganz besonderen Ambiente ein. Sie befinden sich nämlich in der Anlage des Heidelberger Schlosses. Im rustikalen »Historischen Backhaus« samt kleiner Terrasse im Hof werden Leckereien wie Flammkuchen und Kurpfälzer Traditionsgerichte serviert.

Foto: Frank Störbrauck
Wer mag, kann auch ein deftiges traditionelles Rittergelage inklusive Zeremonienmeister buchen. Im exklusiveren Restaurant »Schlossweinstube« werden feine Gourmetmenüs und À-la-carte-Gerichte serviert. Als Sahnehäubchen genießen Gäste eine wunderbare Aussicht auf die Renaissance-Fassaden des Schlosses. Wer sich ein Souvenir mitnehmen möchte, sollte die Heidelberger Kulinarikbox kaufen. In einer Schmuckverpackung mit Prägung vom Schloss finden sich lokale Spezialitäten aus Heidelberg wie Studentenkuss, Kaffee, Pasta, Heidelberger Bier, Melonenschnaps sowie Seife aus der Heidelberger Manufaktur.
Hotel-Tipp: Hilton Heidelberg
Eines der neuesten Hotels in Heidelberg ist das Hilton an der Kurfürstenanlage. Es eröffnete im Dezember 2023, ist also erst rund anderthalb Jahre alt. Für Besucher, die die Sehenswürdigkeiten in Heidelberg entdecken möchten, ist das Hotel ideal gelegen. Vom Hauptbahnhof aus sind es nur wenige Stationen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, und zu Fuß erreicht man die Shoppingmeile Hauptstraße binnen fünf Minuten. Gegenüber dem Hotel gibt’s ein kleines Einkaufszentrum namens Carré, das einen Supermarkt, eine Bäckerei, Imbiss-Restaurants und Einzelhandelsgeschäfte beherbergt.
Das Hotel liegt an einem besonderen Standort. Denn genau hier eröffnete 1845 das Hotel Schrieder, Heidelbergs erstes Luxushotel. Namensgeber war Hotelier Joseph Schrieder. Noch heute erinnert der Name des Restaurants des Hauses, das Schrieder’s Restaurant, an ihn. Auch in Sachen Design orientiert man sich am 19. Jahrhundert, das als das goldene Zeitalter des Reisens gilt. Die Geschichte des Gebäudes habe bei der Gestaltung der Räumlichkeiten eine große Rolle gespielt, sagt Innenarchitekt Joern Siebke von Studio Lux Berlin. Das Haus hat 244 Zimmer und Suiten und verfügt über ein großes, gut ausgestattetes Fitnessstudio im Untergeschoss. Ab rund 110 Euro pro Nacht.

Hilton
Sehenswürdigkeiten mit der HeidelbergCard entdecken
Tipp: Mit der HeidelbergCard lassen sich viele Sehenswürdigkeiten der Stadt erkunden. Inkludiert ist unter anderem die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in Heidelberg, das Schlossticket inklusive des Eintritts zum Schlosshof, Fasskeller sowie zum Deutschen Apotheken-Museum und die Fahrt mit der Bergbahn zum Schloss. Außerdem erlaubt sie einen kostenfreien Eintritt in das Universitätsmuseum und den Studentenkarzer. Last but not least gibt’s Rabatte bei Führungen und Touren, in Museen und Ausstellungen, in der Gastronomie sowie beim Shopping und bei Kulturveranstaltungen.
Weitere Informationen zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt erteilt die Tourist Information Heidelberg vor Ort an zwei Standorten: am Hauptbahnhof und Neckarmünzplatz. Dort lassen sich u.a. Reservierungen von Tickets für Stadtführungen vornehmen.