Taveuni ist die drittgrößte Insel der Fidschi-Inseln. Eine der schönsten Unterkünfte auf Taveuni ist das Paradise Taveuni Resort. Autor Gerald Nowak packte seine Tauchsachen aus und staunte nicht schlecht.
Am 20. Februar 2016 fegte der Zyklon Winston über Fiji hinweg. Besonders hart traf es Taveuni und das Paradise Taveuni Resort im Süden der Insel. Dank eines Überseecontainers überlebten alle, die noch im Resort verweilten. Das Resort jedoch wurde komplett zerstört. Selbst der Rasen war mitsamt Wurzeln aus dem Boden gerissen. Allan und Terri Gortan hatten das Resort in den letzten zehn Jahren, seit sie hier sind, komplett erneuert. Jetzt war alles zerstört. Nachdem sie die Zykonschäden überschauen konnten, wollten sie eigentlich aufgeben und zurück nach Australien gehen. Doch die Hilfsbereitschaft und das Engagement der Angestellten beim Aufräumen gaben ihnen neuen Mut und so entstand in gut einem halben Jahr das neue Paradise Taveuni Resort.
Es regnet in Strömen. Wir sind seit gut einer Stunde Richtung Süden unterwegs, als Vani, mein Fahrer, sich zu mir umdreht und übers ganze Gesicht strahlt: »Welcome to the Paradise«. Wir sind angekommen, nach vielen Kilometern Schotterstraße. Das Paradise Resort liegt weit im Süden Taveunis und ist nur über diese eine ungeteerte Straße zu erreichen. Es gibt einige viel näher am Flughafen gelegene Anlagen, dennoch ist das Paradise Resort meine erste Wahl. Der holprige Weg hat sich gelohnt.
Fast nur passionierte Taucher im Paradise Taveuni Resort
Ich war schon einmal als Backpacker hier. Vor mehr als 25 Jahren. Damals hieß es noch Susis Plantation und hat völlig anders ausgesehen. Bei meiner Ankunft im Regen habe ich nur wenig wahrgenommen, doch jetzt, als die Sonne hervorblinzelt, wird mir erst bewusst, wie schön das Resort geworden ist. Auch damals schon gab es kleine Bungalows und einfachere Unterkünfte, doch die einfachsten Unterkünfte heute sind besser als die luxuriösen von damals. Überall blüht es, und es gibt gemütliche Sitzecken an verschiedenen Orten im Resort. So findet sich immer ein Plätzchen, dass man ganz alleine für sich hat.
Da schon der Abend angebrochen ist, finden sich nach und nach alle Gäste des Resorts zum gemeinschaftlichen Abendessen ein. »Bei uns ist es üblich, dass wir gemeinsam zu Abend essen. Nur wer lieber für sich bleiben möchte, bekommt einen eigenen Tisch«, erklärt mir Terri. »So lernt man die anderen Gäste am einfachsten kennen. Ihr werdet ja schließlich die kommenden Tage zusammen tauchen gehen.« Natürlich sind fast alle Gäste auch Taucher, nur gelegentlich verschlägt es auch mal einen nichttauchenden Urlauber hierher. Doch Vorsicht: Tauchen ist ansteckend. Meist verlassen sie das Resort dann jedoch als Taucher oder sind zumindest angefixt.
Zyklon Winston wütete über die Insel
Am nächsten Tag erkunde ich erst einmal das Hausriff, während die anderen Taucher Richtung Rainbow Reef aufbrechen. Da ich dieses neulich erst erkundet habe, zieht es mich zum Hausriff. Ich möchte mir anschauen, was Taifun Winston vom Riff übrig gelassen hat. Zuerst bereite ich meine Kamera und das wasserdichte Gehäuse vor, baue meine Blitzgeräte an das Gerät und organisiere auf der Tauchbasis meine Tauchausrüstung. Gut ausgestattet gleite ich ins Flachwasser direkt vor dem Resort. Die Zerstörung ist noch deutlich zu sehen. Vor allem in den seichten Uferzonen.
Jedoch tummeln sich bereits wieder viele Rifffische zwischen dem felsigen Untergrund. So manch freien Platz hat sich eine Anemone erobert. Diese Nesseltiere sind nach den Algen die Schnellsten im Wiederbesiedeln von zerstörten Riffen. Aber an einigen Stellen siedeln schon kleine zarte Korallenbabys. Bereits ab einer Tiefe von acht bis zehn Metern sind keine Sturmschäden mehr zu sehen. Vermutlich wird es auch in den Uferzonen nur noch ein bis zwei Jahre dauern, bevor sich auch hier alles Leben zurückmeldet. Die Natur weiß sich zu helfen und »repariert« die Schäden, die Katastrophen anrichten, sehr schnell. Einen Vorteil hat der blank befegte Fels im Flachwasser: Die Nacktschnecken sind deutlich einfacher zu lokalisieren als sonst inmitten der Korallen – und wunderbar zu fotografieren, worüber ich mich besonders freue.
Nur wenige Touristen auf Taveuni
Am Nachmittag erkunde ich gemeinsam mit Vani, meinem Fahrer, die Umgebung. Er kennt so manch schönen Platz, an dem man eindrucksvolle Bilder der immer noch sehr ursprünglichen Fiji-Insel Taveuni bekommt. Ich bin begeistert, wie wenig Touristen überall anzutreffen sind. Vermutlich liegt das an den sehr eingeschränkten Möglichkeiten, auf die Insel Taveuni zu gelangen. Nur kleine Twin-Otter-Maschinen bedienen die Route nach Taveuni.
So landen gerade mal 16 Passagiere pro Flug hierher, was bei maximal zwei Ankünften am Tag nicht sehr viel ist. Vani wird also wohl auch in naher Zukunft viel Zeit für seine handerlesenen Gäste haben, sie über die Insel fahren und ihnen sein Taveuni zeigen. Für Allan und Terri wäre es wünschenswert, wenn immer genug Gäste den Weg hierher finden, denn ihr Resort ist seines Namens wirklich würdig. Ein Paradise im Paradies.
Alle Infos einen Blick
Paradise Taveuni Resort. 16 Bungalows in verschiedenen Kategorien mit 2 bis 4 Betten, WiFi kostenfrei. Restaurant, Bar und Lounge, mehrere Terrassen und Pavillons, Massage, Pool, Badeplattform und Steg.
Organic Garden mit eigenem Kräuter- und Obstanbau. Live-Fijian-Show am Abend. Airport-Transfer (mit dem Auto oder optional mit dem Boot), Ausflüge (Wasserfall, Aussichtspunkte, Datumsgrenze, Markt), Hochzeitsfeiern, Familien- und Gruppenspecials. PADI Tauchcenter mit Shop. Equipmentverleih, Schnorchelverleih, 12L DIN/INT Alu. Zwei Tauchboote (26 + 12 Taucher). Camera Room, Nitrox gegen Bezahlung, Vollservice für die Tauchausrüstung (kein eigenes Schleppen), tägliche Ausfahrten zum Rainbow-Reef und Plätzen weit im Süden der Insel. Wal- und Delfinschnorcheln in der Saison. Der Veranstalter Beluga Reisen hat Taucherreisen nach Fidschi im Portfolio.