Die Karibik. Die Urlaubsregion unserer Träume. Das Paradies der Strandjünger und Sonnenanbeter. Doch wer denkt, die Inseln gleichen sich wie ein Ei dem Anderen, irrt. Die Karibik ist eine Wundertüte der Schönheit. Wer neben Traumstränden noch mehr erleben will, der sollte bei unseren Redaktionstipps genau hinsehen.
Nachttauchen in Curaçao
Curaçaos Unterwasserwelt beeindruckt seit jeher – vor allem Familien. Denn auch Kinder können bereits im
flachen Wasser und ohne weit hinaus zu schwimmen die schillernd bunte Unterwasserwelt entdecken. Wer den besonderen Kick sucht, sollte sich einmal im Nachttauchen versuchen. Die Tauchschule Coral Divers bietet an ihrem Hausriff einen Tauchgang in der Nacht an – nächtliche Begegnungen mit Hummer, Kraken, Rotfeuerfischen und Krabben inklusive!
Um das Leben unter Wasser von seiner schönsten Seite zu erleben, sollte man einen Besuch zwischen Ende September und Anfang Oktober planen. Dann locken Millionen Fischlaiche unzählige tropische Fische der westlichen Hemisphäre in die bunten Korallenriffe vor Curaçao. Wenn dann noch Vollmond ist, erlebt man garantiert einen der spannendsten Tauchgänge seines Lebens. Und keine Sorge, die Sicht in der Nacht ist überraschend gut! Ab rund 50 US-Dollar ist man dabei. Von Frank Störbrauck
Kleine Leuchten ganz groß in Puerto Rico
Wer sich einmal am Strand von Vieques niedergelassen hat, kommt eventuell in die Versuchung, nicht
mehr gehen zu wollen. Doch das wäre schade, denn Mosquito Bay liegt nur zehn Kilometer entfernt und ist
die hellste biolumineszierende Bucht der Welt.
Denn winzige Dinoflagellaten bevölkern hier das Wasser. Insbesondere um die Zeit eines Neumondes, wenn der Himmel am dunkelsten ist, leuchten sie wie Libellen. Toll ist, wenn sie mit einem anderen Organismus in Berührung kommen und dann leuchtende neonblaue Spuren hinterlassen. Ein nächtliches Bad wird hier zu einem glühenden Ereignis, das im Gedächtnis bleibt. Von Jennifer Latuperisa-Andresen
Kreisverkehr in Barbados
Die Insel Barbados birgt noch echte Abenteuer, wenn man sie mit einem Motorroller umrundet. Bei einem Blick auf die Landkarte steht fest: Barbados eignet sich wunderbar, um mit dem Motorroller umrundet zu werden – wie praktisch, dass die Scooter dort an vielen Stellen erhältlich sind. Meist schon an der Rezeption. Doch wer losfährt, und das eventuell auf noch einsameren Straßen, muss dringend daran denken: Linksverkehr! Und wer das verinnerlicht hat, kann sich auf ein kleines rundes Abenteuer freuen. Eine wunderbare Küstenstraße führt die gesamte Westküste entlang. Hier ist die Insel flach, und ein langer, seichter Traumstrand reiht sich an den nächsten. Karibik-Feeling pur. Dabei liegt Barbados streng genommen gar nicht im Karibischen Meer, sondern im Atlantischen Ozean.
Das wird einem speziell an der Animal Flower Cave bewusst, wo sich ein Blick über die Klippen lohnt: Die Wellen peitschen gegen die Küste, darunter liegt versteckt die berühmte Höhle, die man von oben über eine Treppe besichtigen kann. Als Nächstes geht es die Ostküste hinunter. Plötzlich hat man das Gefühl, auf einer völlig anderen Insel zu sein. Es rollt sich prima vorbei an Zuckerrohrfeldern, an einem verlassenen Leuchtturm, und wer mag, sollte sich die kurvenreiche Straße hinauf in die Berge trauen.
Bergab ist es weitaus holpriger. Die Küste wird rau und öffnet sich nur in kleinen, palmenüberladenen Buchten wild ihren Besuchern. Doch einige wenige Dörfer finden sich hier, und im kleinen Surferort Bathsheba lohnt sich eine Rast in einem kleinen Rum-Shop, da wird es gerne mal sehr laut und herzlich.
Zum Schluss sollte der Weg nach Oistins führen. Denn: Auf dem dortigen Fischmarkt werden die
besten Meeresfrüchte der Insel serviert. Frisch gefangen, werden Hummer, Schwertfisch und Co.
gegrillt und gleich an Plastiktischen serviert, dazu gibt es Livemusik. Barbados ist eine runde karibische Sache. Oder sagen wir so, eine runde karibische Atlantikinsel. Als ich satt und glücklich die letzten Kilometer
zurück zum Hotel im Dunkeln fuhr, wusste ich: Barbados bleibt eine ganz besondere Karibikinsel
für mich. Vielleicht, weil sie in Wahrheit eine karibische Atlantikinsel ist. Von Marie Tysiak
Die älteste Stadt Nordamerikas: Santo Domingo
Oh, Santo Domingo, du Perle der Dominikanischen Republik! In »La Capital«, wie die Stadt von den Menschen im Land auch genannt wird, fühlt man sich gleich wie in einem Freilichtmuseum. Das verwundert wenig, schließlich ist die Stadt die älteste Amerikas. Und das spürt man überall. In der Ciudad Colonial, der historischen Altstadt Santo Domingos, lassen sich viele architektonische Meisterwerke vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert bewundern.
Unser Tipp: einen gemütlichen Spaziergang auf der El-Conde-Straße unternehmen. Es ist vermutlich die interessanteste Art, um einen authentischen Eindruck von Santo Domingo zu bekommen. Vorbei geht es an der imposanten Kathedrale, der Festung Ozama, dem alten Gemeindehaus (Cabildo) und dem Pranger (La Picota). Wer zwischendurch chillen mag, nimmt Kurs auf den Jardín Botánico Nacional, den größten botanischen Garten in der Karibik, und gönnt sich im Grünen eine Pause. Von Frank Störbrauck
Zu den Wurzeln des Reggaes nach Jamaika
Reggae gehört zu Jamaika wie der Jazz zu New Orleans und der Samba zu Rio de Janeiro. Es geht also gar nicht
ohne. In den Randbezirken der Hauptstadt Kingston entwickelte sich der Reggae in den 1960er-Jahren aus
seinen Vorläufern Mento, Ska und Rocksteady. Und spätestens Bob Marley verschaffte dem Musikstil eine
internationale Reputation, von der Jamaika noch heute zehrt. Womit wir auch beim Thema wären: Der Geburtsmonat von Bob Marley, der Februar, wird auf Jamaika mittlerweile als »Reggae-Monat« mit Konzerten auf der ganzen Insel gefeiert.
Mitfeiern lohnt sich da nicht nur, sondern macht auch eine Menge Fun! Wer noch mehr über den Reggae erfahren möchte, kann in Kingston das Bob Marley Museum besuchen. Aber auch geführte Touren in die Musikszene von Kingston sind vor Ort buchbar. Von Frank Störbrauck