Viele Erfindungen haben in den vergangenen Jahren das Reisen vereinfacht – aber keine so sehr wie der Trolley. Das hat das Online-Portal weg.de jetzt in einer Umfrage herausgefunden. Text: Verena Wolff

Früher reiste man mit einem Ungetüm von schwerem Leder- oder Hartschalen-Koffer. Das Gewicht war egal, man durfte ja sogar in der Holzklasse zwei Mal 32 Kilo mitnehmen. Außerdem im Gepäck: Filmrollen in röntgenstrahlgeschützten Behältnissen, ein Reiseführer, ein paar Stifte, um Postkarten zu schreiben. Und ansonsten die Gewissheit, dass man einfach mal seine Ruhe hatte in einem fernen Land – telefonieren war schließlich extrem teuer und manchmal sogar nahezu unmöglich.

In den vergangenen Jahren hat sich das Reisen ziemlich stark verändert. Die Airlines verlangen für fast jedes Kilo Gepäck eine Gebühr, das Handy ist überall dabei und die Kamera ist mitsamt Reiseführer und Google Maps digital geworden. Anlässlich des »World Tourism Day« hat das Online-Portal weg.de eine Umfrage unter Urlaubern gestartet, welches die beste Innovation für Reisende war. Und siehe da – es ist keines der zahlreichen Technik-Gadgets, die dazu führen, dass man heutzutage einen Haufen Kabel im Gepäck hat. Es ist auch kein Roaming. Es ist: der Rollkoffer. Ganz analog und sehr praktisch.

Zwei junge Damen mit Karte und Koffern

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Populäre Reise-Erfindungen: Nach dem Rollkoffer folgen Google Maps und die Digitalkamera

Bei Deutschen und im EU-Durchschnitt (das sind bei dieser Befragung die Teilnehmer aus Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland) ist der Trolley die wichtigste Innovation der vergangenen zwei Jahrzehnte. Auf den zweiten Platz schaffen es die Google Maps, auf den dritten Platz brachte es bei den Deutschen die Digitalkamera, der EU-Durchschnitt fand die Online-Buchung wichtiger. Der Euro, immerhin gültige Währung in mehr als zwei Dutzend Ländern, schaffte es auf Platz 6. Ebenfalls in der Liste der populären Reise-Erfindungen: das Daten-Roaming, die Suchmaschinen und der Online-Check-in.

Junge Frau steht am Meer und tippt ins Handy

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In seiner repräsentativen Befragung von 10.000 Teilnehmern wollte das Online-Reiseportal noch wissen, was sich Urlauber für die Zukunft wünschen. Hier geht es wieder stark ins Digitale: Fast die Hälfte der Deutschen und 46 Prozent der EU-Nachbarn wünschen sich freies W-Lan am Urlaubsort – und dazu bessere Akkus für die gängigen Handys, denn die machen zu schnell schlapp, wenn man den ganzen Tag Sehenswürdigkeiten anschaut.

Ebenfalls gewünscht: High-Tech-Flughäfen und Roboter, die Kundenwünsche- oder anfragen beantworten. Italiener sind zum Beispiel überdurchschnittlich interessiert an Virtual Reality-Apps zur Informationsgewinnung vor der Buchung. Was immer die Zukunft auf dem Reisemarkt bringen mag – so lange man sich nicht selbst mitsamt dem Gepäck von einem Ort zum anderen beamen kann, wird der Rollkoffer in der Gunst der Reisenden wohl lange an allererster Stelle der Beliebtheitsskala stehen.