Sri Lanka, das ist die kleine grüne Insel, die östlich der Südspitze von Indien liegt. Die Vergangenheit des Inselstaates, der bis 1972 noch den Namen Ceylon trug, ist geprägt durch Bürgerkriege und der Tsunami-Katastrophe von 2004. Heute erwacht das Land aus dem tiefen Schlaf und blickt sowohl auf beeindruckende Landschaften als auch auf einen blühenden Tourismus.
Tierisch gut
1. Der Sigiriya, auch Löwenfels oder Lions Rock genannt, ist das Wahrzeichen des Landes und gehört in die erste Liga der Sehenswürdigkeiten in Sri Lanka. Nachdem man stolze 30 Dollar (!) Eintritt bezahlt hat, betritt man den Felsen durch die Überreste des Löwentors. Sigiriya leitet sich von »Singha Giri« ab, was so viel wie »Löwenfels« bedeutet. Oben auf dem Felsen befinden sich historische Festungsruinen, die Wände zieren Fresken. Insbesondere aus der Luft sieht der Sigiriya wirklich beeindruckend aus!
Unser Tipp: Zum Sonnenaufgang den benachbarten Pidurangala Rock besteigen. Dort hat man eine tolle Sicht auf den Sigiriya – außerdem findet man weniger Touristen vor und der Eintritt ist günstiger (ca. 500 Rupien, rund 2,50 Euro).
2. Kein seltener Anblick in Sri Lanka: ein Elefant. Um Elefanten zu sehen, muss man nicht zwingend einen Nationalpark besuchen (die besucht man natürlich nicht nur der Dickhäuter wegen). In vielen Teilen des Landes, insbesondere in der Gegend rund um Arugam Bay (Süden) oder Sigiriya kann einem ein Elefant schon mal auf der Straße begegnen.
3. Um die 400 Rupien (ca. 2 Euro) verdient eine Teepflückerin am Tag. Kein Wunder, dass sie für ein Foto sogar ab und zu Geld verlangt. Schließlich arbeiten sie hart, denn Tee ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Der Ceylon Tee ist auf der ganzen Welt bekannt und wird als einer der besten schwarzen Tees geadelt.
Tee, nichts als Tee
4. Zugfahren ist ein Muss auf der Insel. Aber nicht irgendeine Zugfahrt: Die Zugfahrt zwischen Ella und Kandy ist weltberühmt, denn die Aussicht ist wahrlich atemberaubend schön. Sattgrüne Teeplantagen begleiten einen auf der gesamten Strecke.
5. So schön sind die Aussichten entlang der Zugstrecke. Doch man sollte sich früh genug um Fahrkarten kümmern, diese sind nämlich bereits Monate vorher ausverkauft. Am besten sitzt man in der 2. oder 3. Klasse. Die 1. Klasse ist klimatisiert – aber man kann die Fenster nicht öffnen. Und noch ein Tipp: Der Zug fährt ziemlich langsam und braucht für die knapp 200 Kilometer lange Strecke etwa sieben Stunden. Am besten nur ein Teilstück fahren. Das schönste Stück liegt gleich hinter Nuwara Eliya.
6. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln reist, der muss Geduld mitbringen. Busse sind eine Alternative zu den langsamen Zügen (die übrigens nicht im ganzen Land verkehren), doch gleicht eine Busfahrt eher einer Achterbahnfahrt. Der Verkehr auf Sri Lanka ist definitiv nichts für schwache Nerven. Rasante Überholmanöver auf der gegenüberliegenden Spur sind gang und gäbe.
7. Für kurze Distanzen empfiehlt sich eine Fahrt mit einem Tuk Tuk. Die bunt dekorierten Threewheeler stehen an jeder Ecke, meist wird man von den Fahrern schon angequatscht. Mit Gepäck kann es auf der Rückbank eng werden, doch ist so eine Fahrt ein einmaliges Erlebnis. Authentischer kann man kaum reisen, auch Einheimische nutzen die Tuk Tuks. Achtung: Unbedingt vorher einen Preis ausmachen.
Sehenswürdigkeiten in Sri Lanka: Strände und Galle Fort
8. Nilaveli im Norden Sri Lankas ist nur einer von vielen traumhaft schönen Stränden. Bis 2009 herrschte im Norden des Landes noch Bürgerkrieg, weshalb der Tourismus hier erst langsam einsetzt. Am Ufer liegen bunte Fischerboote, im Wasser erblickt man meistens nicht mehr als zwei Personen. Wer Einsamkeit und Ruhe sucht, der ist hier richtig. Doch sind die Folgen des Tsunamis und des Bürgerkrieges noch spürbar: Im Dorfzentrum von Nilaveli befinden sich nur wenige Restaurants. Die Leute sind sehr arm und leben in Häuserruinen.
9. Mit schönen Städten kann der Inselstaat im Indischen Ozean nicht punkten, denn vor allem die Hauptstadt Colombo ist keine Augenweide. Einzige Ausnahme bildet Galle Fort, die Altstadt von Galle: eine schnuckelige Altstadt inmitten von Festungsmauern. In den kleinen Gassen machen sich Cafés, Boutiquen und Restaurants breit. Die Kolonialbauten spiegeln die Einflüsse der portugiesischen und holländischen Kolonialisierung wider. Sowohl Hotel- als auch Restaurantspreise sind hier im Vergleich zum restlichen Land eher teuer.
Kulinarisch eine Augenweide
10. Gutes – nein, sehr gutes – Essen bekommt man normalerweise für wenig Geld. Überall zieht einem der Duft von frischem Curry in die Nase. Unbedingt probieren: Rice & Curry. Bei dem typisch srilankischen Gericht wird einem eine Portion Reis mit fünf bis sieben verschiedenen Curries serviert – und das für wenig Geld! Auch das Frühstück bestehens aus Dhal (Linsencurry), Hoppern (siehe Foto) und Coconut Sambal (geschredderte Kokosnuss mit Chili) ist geschmacklich top. Für Vegetarier (und auch Veganer) ist Sri Lanka ein wahres Foodparadies. Die meisten Gerichte werden grundsätzlich nur mit Gemüse zubereitet. Auch an den Street-Food-Ständen gibt es meist nur vegetarische Speisen.
11. Aus dem Nichts taucht die Nine Arches Bridge in Ella auf. Umgeben von grüner Natur ist die Brücke ein beliebter Fotospot. Von Ella Town aus kann man einfach an den Schienen entlang wandern, um zur Brücke zu gelangen. Die Briten bauten damals die Schienen, um ihren geliebten Tee von A nach B zu transportieren. Und keine Sorge, die Züge kündigen sich früh genug an und fahren, wie bereits erwähnt, sehr langsam. Da bleibt genug Zeit, um zur Seite zu gehen.
Auch Kultur kommt nicht zu kurz
12. Doch Sri Lanka ist nicht nur für Strände und Natur bekannt. Auch für Kulturliebhaber gibt es tolle Sehenswürdigkeiten auf der Insel. Die Städte Kandy, Polonnaruwa und Anuradhapura bilden das sogenannte Kulturdreieck im Inneren der Insel. Die ehemaligen Hauptstädte Polonnaruwa und Anuradhapura beherbergen heute jeweils umfassende archäologische Parks. Hier können Ruinen aus früheren Zeiten besucht werden. Am besten leiht man sich ein Fahrrad und erkundet die riesigen Anlagen auf dem Rad. In Kandy steht der berühmte Zahntempel Sri Dalada Maligawa. Auch sonst gibt es weitere buddhistische Stätten zu besichtigen.
13. Sehenswert sind auch die Höhlentempel von Dambulla. Sie liegen ca. eine (srilankische) Stunde von Kandy entfernt. Fünf verschiedene Höhlen entführen einen in eine fremde Welt voller Buddhastatuen, die man am liebsten nicht mehr verlassen möchte.