Es dauert nicht mehr lange, dann beginnt sie auch schon wieder: die für viele Menschen in den USA schönste Zeit des Jahres, der Advent! Grund genug für uns, einen Blick vorweihnachtliche Veranstaltungen in den USA zu werfen.
Patchogue River Boat Parade auf Long Island
In Patchogue auf Long Island wird die Adventszeit auf etwas ungewöhnliche Weise eingeläutet. Bei der Patchogue River Boat Parade ziehen zwischen 18 und 20 Uhr mit Lichtern und Weihnachtsschmuck dekorierte Schiffe entlang des Patchogue Rivers durch die Stadt.
Philadelphia: Christmas Village und Electrical Spectacle Holiday Light Show
Zu den beliebtesten Events in Philadelphia gehört das Christmas Village in der Center City, die den deutschen Weihnachtsmärkten nachempfunden ist; natürlich mit Weihnachtsschmuck, Glühwein und Bratwurst.
Ein Highlight bei den Gästen ist die Electrical Spectacle Holiday Light Show am Franklin Square. Mehr als 50.000 Lampen verwandeln den Platz in ein Meer aus tanzenden, schimmernden Lichtern (alle 30 Minuten zwischen 16:30 und 20:00 Uhr).
Auch die Longwood Gardens im Brandywine Valley (rund 30 Minuten von Downtown Philadelphia entfernt) machen sich bereit für die schönste Zeit des Jahres. Inspiriert von der Pracht der Gärten des französischen Schlosses Versailles, lädt »A Longwood Christmas« die Besucher dazu ein, sich verzaubern zu lassen. Dazu gibt es festlich geschmückte Bäumen, phantasievolle weihnachtliche Dekorationen und Lichterglanz, untermalt von weihnachtlicher Musik.
Weihnachtszeit in Texas
Was wohl für die meisten im Advent dazugehört, sind neben Lebkuchen, Glühwein, Kerzenschein und Co. auch festliche Dekoration oder stimmungsvolle Weihnachtslieder. Das meiste davon gibt es auch in Texas zu finden, wo der Cowboyhut alljährlich gegen eine Zipfelmütze und die Boots gegen flauschige Pantoffel getauscht oder ganz einfach mit dem Weihnachtsoutfit kombiniert werden. Statt Schnee und Lichterketten treffen Besucher dort jedoch vielerorts auf Strand und Sterne. Und auch der Weihnachtsmann hat vor dem Fest noch allerhand zu tun – zum Beispiel einem Höhlenkonzert lauschen oder Überlebenstricks in der Wildnis geben.
Im Dezember wird es im größten Höhlensystem von Texas zwischen New Braunfels und San Antonio andächtig. In den Kammern der Natural Bridge Caverns in 54 Metern Tiefe, zwischen tausenden von funkelnden Lichtern und einem 20 Meter hohen Weihnachtsbaum, erklingen in der Adventszeit besinnliche Klänge von Chören und professionellen Gesangsgruppen in beeindruckender Atmosphäre. Doch nicht nur unter der Erde, sondern auch an der Oberfläche gibt es beim »Weihnachten in den Höhlen« einiges zu erleben: Die Besucher fahren auf einem Heuwagen durch eine historische Texas Hill Country Ranch vorbei an einem Weihnachtsdorf mit Kunsthandwerksmarkt und landen schließlich an einem Lagerfeuer, an dem Marshmallows geröstet werden können. Kinder können sich außerdem in einem Labyrinth austoben, in dem sie auf Santa Claus und seine Rentiere treffen.
Wer sich schon immer auf die Spuren des Weihnachtsmanns begeben wollte und einen Adrenalinkick sucht, der sollte sich kurz vor Weihnachten in den Lockhart State Park etwa eine Autostunde südlich von Austin begeben. Zusammen mit einem Ranger führt die Entdeckungstour »Santa’s Survival Hike« auf dem Creekview Trail quer durch den Wald – passende Überlebenstricks für die Wildnis inklusive. Doch um den Weihnachtsmann zu finden, bedarf es vor allem eines: Geschicklichkeit und Durchhaltevermögen auf der über einen Kilometer langen Erlebnisstrecke. Am Ende lockt die Teilnehmer eine besondere Belohnung – ein gemeinsames Foto mit dem Weihnachtsmann vor zauberhafter Waldkulisse.
Scottsdazzle in Arizona
Heiße Weihnacht statt weiße Weihnacht? Scottsdale in Arizona ist mit seinen 330 Sonnentagen im Jahr, dem milden Winterklima und zahlreichen Weihnachtsevents ein netter Zufluchtsort vor Schneeregen und Temperaturen jenseits des Gefrierpunkts. Und zwar ohne dass auf das Weihnachtsfeeling verzichtet werden muss. Einen Monat lang wird in der Stadt unter dem Motto »Scottsdazzle« die Vorweihnachtszeit mit glitzernden Events, bunter Dekoration und besonderen Angeboten zelebriert.
Wenn im Rahmen des Aktionsmonats Scottsdazzle mit dem Erleuchten eines extra aus Italien importierten Tannenbaums die Weihnachtszeit eingeläutet wird, dann bekommen vermutlich nicht nur Kinder große Augen. Die fünfwöchige Veranstaltungsreihe hält viele Highlights bereit. Am Scottsdale-Kanal werden beispielsweise regelmäßig Live-Konzerte stattfinden, zudem versetzt die riesige Skulptur PRISMATICA mit 25 sich bewegenden Prismen die Besucher in ein überlebensgroßes Kaleidoskop und umhüllt sie mit tanzenden Farbspielen. Auch auf die Frage „Wie feiern eigentlich Cowboys Weihnachten?“ wird es eine Antwort geben, wenn am 9. Dezember in Oldtown Scottsdale die westerntypischen Häuser mit Weihnachtsschmuck dekoriert werden und Schausteller die Straßen mit Leben füllen. Viele weitere Veranstaltungen sind auf der Website www.scottsdazzle.com zu finden.
Advent in Louisiana
Die Riverfront Bonfires in Louisiana sind eine uralte Tradition. Die meist am Weihnachtsabend stattfindenden imposanten Lagerfeuer entlang des Mississippi sollen »Papa Noël«, dem Cajun-Weihnachtsmann, auf seiner nächtlichen Reise den Weg weisen. Eine andere Quelle besagt, dass der Weg zur Kirche so beleuchtet sei, dass man sich unterwegs zur Mitternachtsmesse nicht verlaufen kann. Dabei bestanden die Lagerfeuer von Beginn an aus einer typischen Konstruktion: lange Holzstämme, bis zu zwei Meter hoch, werden wie zur Pyramide vertikal aneinander gelehnt und kürzere Scheite horizontal daran befestigt – wie bei einer Leiter. Heutzutage sehen viele Bonfires auch noch so aus, es entstanden im Laufe der Jahre aber auch interessante Konstruktionen wie Häuser, Lastwagen und Motive aus der Cajun-Kultur.
Bei Einbruch der Dämmerung, normalerweise gegen 19 Uhr, werden die Holzgerüste mit brennbarer Flüssigkeit übergossen und angezündet. Haushohe Flammen schießen anschließend in den Himmel, die Papa Noël ganz sicher nicht übersehen kann. Es ist zudem nichts Ungewöhnliches, dass Anwohner die Zuschauer kostenlos mit heißen Getränken und selbstgekochter Gumbo versorgen. Es lohnt sich auf jeden Fall, das einmal miterlebt zu haben!
Wenn Sie während der Weihnachtszeit in New Orleans sind, sollten Sie eine Crescent-City-Tradition auf keinen Fall versäumen – das Reveillon Dinner. Zur Geschichte: Kreolische Einwohner von New Orleans begannen die Weihnachtsfeiertage Anfang des 19. Jahrhunderts mit einem opulenten Festmahl, nachdem sie von der Mitternachtsmesse heimkamen. Und obwohl es manch einem befremdlich vorkommen mag, nachts um 2 Uhr Hühnchen, Gumbo, Pasteten, Suppen, Aufläufe und üppigen Nachtisch inklusive Cognac und Kaffee aufzutischen – wurde es damals so gemacht, als eine Art Fastenbrechen.