Mitten in der tiefschwarzen Nacht landet unsere Reporterin in der jordanischen Hauptstadt. Sie tritt ein in den elegant erleuchteten Kosmos des neuesten Ritz-Carlton Hotels in Amman. In der 14. Etage unter ihrem Balkon breitet sich eine Art aladinscher Lichterteppich bis zum Horizont aus, der Muezzin ruft melodisch und einfühlsam zum Gebet, und unsere Autorin ist wahrlich angekommen und verzaubert von einer für sie noch recht fremden Welt.
Der kristallklare Lüster, der in gefühlten zehn Meter Höhe über meinem Haupt schwebt und die opulente Eingangslobby des Ritz-Carlton Amman erstrahlen lässt, würde wohl zu Hause mein gesamtes Wohnzimmer füllen, ohne noch Platz für ein Blatt Papier zu lassen. Das prächtige Preciosa-Meisterstück, mit mehr als 15.000 Kristalltropfen, ist ehrlich gesagt Grund genug für eine Reise hierher. Dennoch ist das natürlich längst nicht alles, was das Ritz-Carlton zu bieten hat.
Ein warmes Ankommen im The Ritz-Carlton Amman
Die Innenarchitektur mit einem Hauch, durch die ich gerade schreite, raubt mir beinahe den Atem: Weißer Marmor mit golddurchzogenen geometrischen Mustern zu meinen Füßen, Muranoglas-Skulpturen, die wie eine bildschöne Kreuzung zwischen Vase und Tintenfisch anmuten, Kunstwerke so schlicht und dennoch pompös, so lokal geprägt und gleichzeitig so universell, dass man in den Reliefs versinken mag. Farbenfrohe Blumengestecke betören. Ja, auch mitten in der Nacht. Um drei Uhr Ortszeit. Gerade gelandet stehe ich nun überwältigt und müde in einem märchenhaften und eleganten Sesam-öffne-dich-Schatztruhen-Szenario. Nach einem schnellen unkomplizierten Check-in falle ich schon bald in meinem weitläufigen Zimmer über die Auswahl an Pralinés und Eclairs – die jedem Pariser Confiseur gerecht würden und die man mir zur Begrüßung appetitlich drapiert hat – her. Eclairs mit Pistazien, Eclairs mit Himbeere, Eclairs mit Blattgold. Luxus lässt sich leicht zaubern und so es kann verdammt gut schmecken.
Der nächste Morgen bringt Licht ins Dunkel. Wieder ruft der Muezzin und das, was in der Nacht leuchtete, liegt nun wie ein steinerner weißer Großstadtteppich vor mir. Amman ist längst erwacht. Der Herzschlag Jordaniens ist deutlich spürbar.
Liebe auf den ersten Biss
Mein Herz spürt bereits die Liebe. Die Liebe, die durch meinen Magen rauscht während des Frühstücksbuffets im Restaurant »Ambros«. Es erwartet mich ein Kaleidoskop arabischer Verführungen: Baba Ghanoush, Hummus, Labaneh, Mutabbal, Shakshuka, in Rote Bete eingelegter eingelegter Rettich oder Blumenkohl, der nicht nur ein pinkfarbener Hingucker ist, sondern auch noch exzellent mundet. Sitzen. Genießen. Beobachten. Arabische Familien, Paare, Geschäftsmänner, Europäer … der Breakfast Club ist international. Im stylishen »Soleil«, so erfahre ich, wird à la carte aufgetischt: Mezze Breakfast, Smoked Salmon Bagel, Bircher Müsli … Das werde ich mir morgen früh auf der Zunge zergehen lassen.
Die Kunst des guten Geschmacks
Wer durch die feudalen Hallen des Fünf-Sterne-Hauses schreitet, denn hier schreitet man, gehen wäre deutlich zu untertrieben, der findet neben der Kunst des guten Geschmacks auch Kunst, die die ohnehin schon schönen Wände und Nischen noch einzigartiger gestaltet. Allein 1.508 Werke eines einzigen Künstlers, des ägyptischen Impressionisten Hassan Jalal, holen Farben, Formen und Landschaften Jordaniens in jeden Winkel des Hauses und auch in die Zimmer und Suiten. Die von Jordanien inspirierten Werke Jalas sind einzig für das Ritz-Carlton Amman geschaffen. Ein Hotel mit einer Kunstsammlung, die jedem Museum gerecht würde. Auch in meinem sechzig Quadratmeter großen Zimmer, das durch ein riesiges Kingsize-Bett dominiert wird, zieren seine Werke die Wände. Kurz lege ich mich aufs Bett. Während draußen der Muezzin erneut so sanft singt, schließe ich die Augen und erträume mir meinen Jordanientrip mit meinen drei besten Freundinnen.
Traumland Jordanien
Zwei Zimmer. Vier Weiber. Jede Menge Spaß und echte Abenteuer. Das wäre was. Und so beginnt unser perfekter Mädelstag – wie könnte es anders sein – im Spa des Ritz-Carlton bei einer entspannenden Ölmassage. Zwei von uns entscheiden sich für das Grapefruitöl, die anderen beiden haben sich für Rose entschieden. Bald schon liegen wir relaxed Liege an Liege am Outdoorpool und während am wolkenlosen blauen Himmel ein leichter Wind weht, ordern wir uns ein Fläschchen Whispering Angel.
Schnell sind wir uns einig: Unsere Hände wollen wir uns mit Henna kunstvoll bemalen lassen. Chefconcierge Rafaat hilft bei der Suche und am frühen Abend, bevor wir zum Dinner gehen, kommen die lokalen Hennakünstlerinnen zu uns auf die Zimmer, um uns Hände, Finger und auch Fußgelenke zu verzieren. Wir reden nicht viel mit den jungen Frauen, denn wir sprechen lediglich die Sprache der Bilder gemeinsam. Aber die sprechen wir perfekt und so sind die Resultate sehenswerte und wunderschöne Kunstwerke. Jordanien auf unserer Haut.
Die besten DJs der Stadt
Zum Dinner haben wir uns einen Tisch im 20. Stockwerk, im »Roberto’s« bestellt. Austern, Champagner, Beef Tartar, Pasta mit und ohne Trüffel… Italien meets Jordanien. Ein Drink an der ausgezeichneten Bar ist Pflicht. Am Freitagabend legen hier die angesagtesten DJs der Stadt auf und wir vier tanzen. Wir könnten die Nacht durchtanzen, doch morgen früh wartet das echte Abenteuer. Auf den Spuren von »Indiana Jones und dem letzten Kreuzzug« wollen wir Petra, diese tausendfach auf Fotos und in Filmen bestaunte Wüstenstadt besuchen. Um sechs Uhr in der Früh wartet ein Wagen und aufgeregt schwatzend und vom Hotel bestens mit Frühstückspaketen ausgestattet machen wir uns samt Fahrer auf in die dreieinhalb Stunden entfernt liegende Unesco-Weltkulturerbestätte.
Die Schatzkammer
Es ist ein fesselndes Erlebnis: dieser erste Moment, in dem wir durch die Felsenschlucht die Umrisse der Schatzkammer »The Treasury«, dieses in den Fels gemeißelten Palasts von Petra, entdecken. Acht erstaunte Augen, mindestens zwei davon wässrig. Vier verblüffte Gesichter. Hände, die sich fest aneinanderhalten. Ein Moment, der uns vier Freundinnen für immer verbindet. »Welcome, welcome to my house«, lacht uns einer der Fremdenführer entgegen. Wir sind im Moment gefangen und inhalieren jede einzelne Nanosekunde.
Bald schon lernen wir, dass es noch deutlich mehr zu sehen gibt als nur »The Treasury«, etwa das schöne und mineralhaltige Gestein, das mit Farbverläufen so ungewohnt und edel in Höhlen rund um die Schatzkammer lockt. Diese Höhlen wurden einst als Krafträume für Karawanenreisende genutzt und erinnern uns deutlich an die Werke Jalals im Ritz-Carlton Amman. Zurück im Ritz-Carlton Amman sitzen wir am Abend im offenen Innenhof im »Sarab Garden«. Am Brunnen mit Wasserfall haben zwei ägyptische Pharaonenhunde die Wache übernommen. Wir bestellen uns Shishapfeifen. Eine Premiere für die meisten von uns. Und während wir bald schon das eine oder andere Mal den Rauch in den falschen Hals bekommen, haben wir gut Lachen im erleuchteten Dunkel der jordanischen Nacht.
Ich werde von meinem eigenen Lachen geweckt. Welch ein wunderschöner Traum! Und als würden mir die Engel etwas zuflüstern, schaue ich auf meine Hände. Sie sind mit den schönsten Hennamustern verziert. Jordanien geht wirklich unter die Haut!
Mehr Infos zum The Ritz-Carlton Amman
The Ritz-Carlton Amman. Zahran Street 5th circle Amman, 11892, Jordanien,
Ein Doppelzimmer kostet ab 290 Euro die Nacht.
Wir haben auch eine Podcast-Folge zum The Ritz-Carlton Amman. Hier könnt ihr reinhören!
Hier findet ihr unsere Reise-Tipps zu Jordanien.