Ganz weit oben auf der Liste der magischsten Orte der Welt ist der Torngat Nationalpark im Norden Labradors. Keine Straßen, keine Dörfer, kaum Menschen. Ein Besuch im Torngat Mountains Nationalpark fühlt sich ein bisschen an, wie das Ende der Welt zu bereisen. Es ist ein Ort, an dem die Stille einem die Sprache verschlägt.
Die Geschichte des Torngat Nationalpark
Er war ein Geschenk der Inuit an den Staat Kanada. Und dieses Geschenk steckt noch heute voller Geschichte und Hingabe. Benannt wurde der Park nach Torngarsoak, dem mächtigsten aller Geister der Inuit-Mythologie. Das sollte man erst einmal auf sich wirken lassen.
Das besondere an dem kanadischen Nationalpark
Vor Ort schwingt es mit. Zweifelsohne gehört der Torngat Nationalpark zu den magischsten Orten der Welt. Ein Sehnsuchtsort für jene, die die Einsamkeit und eine atemberaubende Natur, die ihresgleichen sucht, lieben. Mit einer Landschaft wie aus einer anderen Welt, gespickt mit schmalen Gipfeln und felsigen Landzungen, die in türkisfarbenes arktisches Wasser abfallen, bietet der Nationalpark Natur in ihrer unberührtesten Form.
Was genau gibt es denn vor Ort? Beispielsweise eine Forschungsstation, und wir wissen, wo es eine Forschungsstation gibt, gibt es meist sonst nicht viel. Das Gebiet ist auch für die Wissenschaft äußerst spannend, da es hier die ältesten Steine der Welt gibt. 3,9 Milliarden Jahre alt sollen sie sein. Auch das sollte man mal auf sich wirken lassen.
Ideal für Abenteurer
Doch Achtung, in den Torngats gibt es zudem reichlich Wildes zu entdecken. Wer hierherreist, besucht in den Sommermonaten die Forschungsstation. Von diesem Basislager aus wird die Gegend mit einem Guide erwandert. Jede Himmelsrichtung ein Panorama der Extraklasse. Tausend Meter hohe Gletscher, karge Berge und kaum ein Baum. Doch genau dieser einsame Ort ist Lebensraum vieler Tierarten. Rund 250 Eisbären leben im Torngat Mountains Nationalpark. Mit etwas Glück kann man die weißen Riesen aus sicherer Distanz beobachten. Mit einem kleinen Boot geht es über die tiefblauen Fjorde zum Angeln oder Zwergwalbeobachten. An den Ufern können schon mal Elche, Karibus und sogar Schwarzbären oder Moschusochsen gesichtet werden. Ein weiteres Highlight ist eine seltene Robbenpopulation in einem Süßwassersee. Wildlife pur also!
Der Torngat Nationalpark geht durch Mark und Bein
Stan Cook, Reiseveranstalter von Rock & Water, hat zwei Jahre lang das Camp in den Torngats geleitet und schwärmt: »Es ist ein kraftvoller Ort und auch wenn es kitschig klingt, es ist ein sehr emotionaler Ort. Es ist gewaltig beeindruckend, wie das Meer gegen die wunderschönen Berge schlägt. Es ist auch die spirituelle Heimat der Inuit, die schon seit Tausenden von Jahren auf diesem Land leben. Es ist eine wirklich beeindruckende Erfahrung, und wenn man zu einigen der Grabstätten und alten Siedlungen geht, ist das sehr emotional. Fast jeden Abend hatten wir Gäste, die weinen. Sie waren so aufgewühlt nach den Aktivitäten, die sie an diesem Tag unternommen hatten. Aber ich will ehrlich sein, es ist ein langer Weg dorthin. Es ist also ein sehr bewusstes Reiseziel.«
Anreise und Aufenthalt im Torngat Nationalpark
Wie gelangen Reisende überhaupt in den abgelegenen Park in Labrador? Erst einmal gilt es, von Neufundland mit einem Flugzeug nach Saglek Bay anzureisen. Von dort aus geht es entweder mit dem Helikopter oder mit einem Boot weiter Richtung Basiscamp. Straßen gibt es nämlich keine. Und ob nun per Flugzeug oder Schiff, die übernatürlich blau leuchtenden Eisberge vor der grünen Kulisse des Landes, wo mit etwas Glück Eisbären ihre Runden drehen, sind bereits von Weitem oder aus der Vogelperspektive unglaublich beeindruckend.
Die einzige Möglichkeit, den Torngat Mountains National Park über Nacht zu besuchen, bietet das erwähnte Basislager im Park. Die Gäste schlafen in komfortablen Jurten im Glamping-Style: Kuppelzelte mit Heizung und Strom. Es gibt auch Duschen und Verpflegung, mit Mahlzeiten eines Kochs vor Ort. Zu den Aktivitäten im Camp gehören Wandern, Bootfahren und Touren mit dem Helikopter. Ein elektrischer Zaun ist ein Garant dafür, dass nachts die Eisbären draußen bleiben.
Unsere Reiseempfehlung
2023 haben lediglich 483 Besucher das Parkgelände betreten. Touristenwellen begegnen einem hier nicht, das macht das Erlebnis noch intensiver. Und ja, auch das sollte man auf sich wirken lassen.
Tuttuk Adventure. Es gibt die Möglichkeit wahlweise drei, vier oder sieben Nächte in den gehobenen Unterkünften des Torngat Mountains Base Camps. Die Tuttuk-Reise ist für Abenteurer gedacht, die an mäßig aktiven und aufregenden Erkundungen sowie an kulturellen und lehrreichen Erfahrungen interessiert sind. Es beinhaltet auch den Flugtransport zwischen Happy Valley-Goose Bay und dem Camp, alle Mahlzeiten und die Teilnahme an einer Reihe von geführten Exkursionen. Drei Nächte kosten 8.600 CND plus Steuern.