Wo die Kultur lebendig wird. Über 600 First Nations communities leben in Kanada. Wir empfehlen, mit diesen vier indigenen Erlebnissen in Kanada in die einzigartige Kultur der Indigenen einzutauchen. Es ist eine unvergessliche Erfahrung, die berührt.
Hi Bison: Wanuskewin Heritage Park
Ob nun ein uralter Büffelsprung in den Prärien oder eine Stätte mit prähistorische Petroglyphen im atlantischen Kanada – im ganzen Land gibt es viele bedeutende historische Stätten der Ureinwohner zu erleben. Diese Orte haben für die indigenen Völker Kanadas eine tiefe Bedeutung und gelten in vielen Fällen als heilig.
Seit mehr als 6.000 Jahren kamen nomadische indigene Gruppen an dem Ort zusammen, der heute als Wanuskewin Heritage Park in der Nähe von Saskatoon, Saskatchewan, bekannt ist – ein Ort des friedlichen Zusammenlebens und des kulturellen Austauschs. Dieser Standort ist aber auch als archäologische Ausgrabungsstätte bekannt. Immer noch wird hier gesucht – und das schon seit sehr vielen Jahren.
Die archäologischen Aufzeichnungen erzählen die Geschichte einer Landschaft, die von spiritueller Bedeutung ist: Besucher können heute ein altes Medizinrad, einen Büffelsprung, Petroglyphen, archäologische Artefakte und Bisons sehen. Sie können auch auf Pfaden wandern und in einem Tipi campen. Im Restaurant vor Ort wird indigene Küche, mit frischen Zutaten aus der Region, serviert. Es gibt eine permanente Ausstellung sowie Wechselausstellungen zum Beispiel zum Thema indigene Kunst. Ein spannender und sehr bewegender Ort.
Powwow: Manitoulin Island
Manitoulin Island, »Geisterinsel« in der Sprache der Anishinabe, ist ein ganz besonderer spiritueller Ort. Die größte Süßwasserinsel der Welt im Huronsee im Südwesten Ontarios ist von einer geheimnisvollen Kraft geprägt, die für die First Nations von großer Bedeutung ist.
Jedes Jahr, meist im Frühling und Sommer – als Abschied vom Winter und als Wiedererwachen der Natur – werden hier die Ursprünge und Bräuche der Ureinwohner gefeiert. Die sogenannten »Powwows« sind spirituelle Zusammenkünfte der indigenen Völker, um der Vergangenheit zu gedenken und sie zu ehren. Der Grundgedanke ist: erinnern, verbinden und festlich erleben.
Es gleicht einem großen Familientreffen – gemeinsam wird gefeiert, musiziert und gesungen, getanzt, gegessen und Geschichten gelauscht. Besucher sind dabei herzlich willkommen und haben die Möglichkeit, die Kultur und Traditionen der First Nations hautnah mitzuerleben. Sie können der einleitenden Grand Entry-Veranstaltung am Vormittag beiwohnen, den Ureinwohnern in ihren traditionellen Gewändern beim Tanzen zusehen, bei Gelegenheit selbst mittanzen und an indigenen Zeremonien teilnehmen. Ein einzigartiges indigenes Erlebnis in Kanada!
Wo Kulturen verschmelzen: Métis Crossing
Wohl kein anderes Tier steht so sehr für die wilde Ungezähmtheit des nordamerikanischen Kontinents wie der Bison. Die majestätischen Herdentiere spielten und spielen insbesondere in der Kultur der First Nations eine zentrale Rolle. In der Kulturbegegnungsstätte Métis Crossing in Alberta wird das besonders deutlich.
Die Métis sind die Nachfahren europäischer Fellhändler und indigener Bevölkerung und führen ihre Ursprünge bis ins 18. Jahrhundert zurück. Auf einer Tour in den Métis Crossing Wildlife Park geht es fast bis auf Tuchfühlung mit den (meist) sanften Giganten, ebenso wie mit Elchen und den frei lebenden Percheron-Pferden. Dabei erklärt ein Guide die Bedeutung der Tiere für das Volk der Métis. In der Lodge selbst kann man sich in einem Kurs in traditioneller Weberei oder Stickerei dann selbst an althergebrachtem Kunsthandwerk üben und ein Souvenir mit echtem Erinnerungswert schaffen. Apropos Lodge: Das Unterkunftsangebot reicht von komfortablen Zimmern über naturnahes Camping bis zur Übernachtungskuppel mit bestem Ausblick auf die Nordlichter.
Legenden der Nacht: Onhwa’ Lumina
Manchmal muss man sich die Augen reiben, weil die Szenerie so unwirklich schön umhüllt. So schön, als würde man träumen. Doch »Onhwa’ Lumina« ist faszinierende Wirklichkeit. Zum Glück! Um sie zu erleben, müssen Besucher zum Volk der Huron-Wendat in Wendake bei Québec reisen und den illuminierten Weg bei Dunkelheit entlangspazieren. Dieser führt 1,2 Kilometer durch einen zauberhaften Wald. Wobei »illuminierter Spazierweg« es nicht ganz trifft. Es ist vielmehr eine magische Welt, ein Multimediaspektakel, das man betritt. Innovative und kreative Lichtinszenierungen pflastern den Weg, untermalt von Legenden und Liedern in der indigenen Sprache. Dabei zieht einen jede der Licht-, Ton- und Videoproduktionen in den Bann und weckt Emotionen, die oft selbst überraschen. Die Installationen feiern allesamt die Geschichte und Kultur des Huron-Wendat-Volks. Die Huron-Wendat glauben daran, dass alle Lebewesen gleichwertig und voneinander abhängig sind. Der Mensch wird als eine der vielen Lebensformen verstanden, die Teil dieser harmonischen Einheit sind.
Überhaupt hat es sich das indigene Volk vor langer Zeit schon zur Aufgabe gemacht, Besuchern ihre Kultur näherzubringen. Bereits seit vielen Jahren betreibt eine Huron-Wendat-Familie hier ein erfolgreiches Hotel – inklusive Museum und Kulturzentrum. »Onhwa’ Lumina« ist das neueste Highlight der Gegend und ein magisches indigenes Erlebnis in Kanada. Gänsehautgarantie! Berührend schön!