An Frankreichs Atlantikküste wird an einigen Orten der Schutz der Umwelt großgeschrieben. Hier vier Beispiele von Saint-Gilles-Croix-de-Vie bis Biarritz.

Pferde statt Traktoren am Strand

Ein schönes Beispiel für Umweltschutz an Frankreichs Atantikküste: Lange Zeit wurde in Saint-Gilles-Croix-de-Vieder der Hauptstrand des Küstenortes in der Vendée mit Hilfe eines Traktors gereinigt. Das aber war mit Blick auf die Umwelt keine gute Sache. Die Geräusche des Traktors und die Spuren seiner Reifen griffen zu sehr in die Natur ein. Seit nunmehr fünf Jahren kommen stattdessen Pferde zum Einsatz.

Umweltschutz an Frankreichs Atlantikküste: Strandreinigung mit Pferden

Mélanie Chaigneau

Mittels eines kutschenähnlichen Gespanns, das speziell für die Tiere entwickelt wurde, wird der Sand von Müll befreit. Die Mülltrennung erfolgt danach von Hand. Nicht nur das Ökosystem wird durch diese Methode geschützt. Auch die Pferde profitieren vom Spaziergang am Strand.

Muscheln und Krabbeln sammeln – aber richtig!

Die Insel Oléron an der französischen Atlantikküste – nahe Rochefort und La Rochelle – ist die zweitgrößte Insel Frankreichs. Die Gezeitenfischerei ist eine beliebte Beschäftigung einiger Urlauber. Zu Fuß geht es ins Watt, anschließend landen Muscheln und Krabben in den Eimern. Um dem Umweltschutz an Frankreichs Atlantikküste auch hier Geltung zu verschaffen, wird darauf geachtet, dass die Besucher den Fang nachhaltig ausführen.

Person hält Korb nach Fischerei

JB Bonnin

Damit sollen die Küstengebiete und der Lebensraum der Meerestiere erhalten bleiben. Das hat sich der Verein für nachhaltige Entwicklung der Insel Oléron »Ile d’Oléron Développement Durable (IODDE)« zur Aufgabe gemacht. Er erläutert Urlaubern und Hobby-Fischern, wie man Meeresfrüchte richtig sammelt. Ziel dabei ist, dass die Umwelt keinen Schaden trägt. Zudem gibt der gemeinnützige Verein den Fischern u.a. Mindestmuschelgrößen vor, die es beim Fang einzuhalten gilt.

Banc d’Arguin: Refugium für Meeresvögel

Sie mutet nicht nur paradiesisch an: Auf einer Länge von vier und einer Breite von zwei Kilometern erstreckt sich bei Niedrigwasser die »Banc d’Arguin«. Weißer Sand nebst klarem Wasser lassen an eine einsame Insel denken. Die Sandbank vor der Küstenstadt Arcachon ist jedoch ein Refugium für Meeresvögel und Heimat einiger geschützter Pflanzenarten.

Sandbank im Bassin von Arcachon

Patrice Hauser

Seit 1972 ist sie ein Naturschutzgebiet. Brandseeschwalbe, Seeregenpfeifer, Seidenreiher und Austernfischer sind hier beispielsweise beheimatet. Nur mit dem Boot könnt ihr das kleine Stück Paradies erreichen. Der Besuch unterliegt jedoch strengen Vorschriften. Tipp: Die Pilat-Düne erklimmen, die Sandbank von oben bestaunen und die Natur Natur sein lassen.

Kleidung aus recycelten Stoffen

Das Unternehmen Venitz aus Biarritz im französischen Baskenland schenkt Kleidung ein zweites Leben. Aus der Mode gekommene Stücke, unverkaufte oder saisonale Kleider sowie Stoffabfälle großer Modehäuser finden unter der Modelinie »Upcycling Couture« eine Wiederverwendung. Morgane, einst als Schneiderin für Chanel tätig, und ihr Kompagnon Rudy sind das kreative Paar, das hinter dieser Idee steckt. Heraus kommt dabei immer ein Unikat.

Model präsentiert Jeansjacke des Unternehmens Venitz von der französischen Atlantikküste

Venitz

Denn das Team entwirft, schneidert und personalisiert im eigenem Atelier jedes Kleidungsstück individuell. Das Unternehmen spendet einen Teil seiner Gewinne an Organisationen und Vereinigungen (beispielsweise an die Surfrider Foundation), die sich für den Schutz der Meere engagieren.

Tipp: Wenn es mal nicht so sonnig ist, kann man viele andere Attraktionen der Region entdecken. Wir liefern euch sechs Ideen für einen Tagesausflug an Frankreichs Atlantikküste.