Habt ihr auch einfach keine Lust mehr auf das grau draußen? Lasst euch aufmuntern! Wir zeigen euch die buntesten Städte der Welt, in die wir gerne entfliehen möchten. Kommt mit!
Burano, Italien
Die Insel in der Lagune von Venedig erstrahlt in den knalligsten Farben – und gehört damit klar zu den buntesten Städten der Welt. Früher sollen Fischer ihre Häuser so farbenprächtig bemalt haben, damit sie auch bei dichtem Nebel wieder zur Insel zurückfinden. Heute sind kunterbunte Farben Pflicht, die Regierung teilt jedem Haus eine Farbe zu. Die bunten Häuserreihen spiegeln sich in den schmalen Kanälen und bieten tolle Fotomotive.
Palmitas in Pachucade Soto, Mexiko
Kunst und Politik kommen oft im selben Satz vor. Doch hier, im Stadtviertel Palmitas, rund achtzig Kilometer von Mexiko-Stadt, wird deutlich, wie schön politisch die Kunst sein kann. Sie zeigt, was Kunst kann, wenn die Politik nicht weiter weiß. 2015 gestalteten Künstler der Gruppe »Germen Crew« den gesamten Hügel und verwandelten die tristen Bauten in kunterbunte Teile eines Kunstwerkes. Ein Kunstwerk, das auch als Zeichen einer bunteren Zukunft gilt. Seit den Malarbeiten seien die Gewaltverbrechen deutlich zurückgegangen.
Willemstad, Curaçao
Die schöne Hauptstadt von Curaçao, die mittlere der ABC-Inseln in der Karibik, verdankt ihre Farbenpracht einer amüsanten Geschichte: Nach einer Überlieferung bereiteten die weißen Häuserfassaden im 18. Jahrhundert dem holländischen Befehlshaber der Insel Migräne. Deswegen erließ er ein Gesetz, das verbot, Häuser weiß zu streichen. Das Ergebnis ist eine historische Hafenstadt in buntesten Farben, heute Unesco-Weltkulturerbe.
Júzcar, Spanien
Das 200-Seelen-Dorf in Südandalusien lag wie ein weißes Mosaik in den grünen Berghängen. Bis Sony Pictures 2011 vorschlug, das Dorf im Rahmen der Premiere des Schlumpf-Filmes blau anzustreichen, inklusive der Kirche und den Grabsteinen. Die Bewohner stimmten zu – 4000 Liter Farbe verpassten der Stadt einen neuen Anstrich. Nach der Premiere bot Sony an, die Stadt wieder in seinen Ursprungsstatus zu versetzen. Das wollte allerdings niemand mehr so recht. Man genoss die unzähligen Touristen, die nun das Dörfchen besuchten. So bleibt Júzcar der »einzige Schlumpfort der Welt«.
Kampung Pelangi, Indonesien
Alles begann mit einem kleinen Gedanken. Der Rektor einer Schule des indonesischen Dorfes Kampung Pelangi hatte eine Vision. Wieso nicht das gesamte Dorf in Regenbogenfarben anstreichen? Jeder Stein, jede Brücke, Treppen, Dächer: Alles sollte in den buntesten Farben erstrahlen. Eine Idee, die Gehör fand und in die Tat umgesetzt wurde. Künstler verwandelten den Slum in einen Touristenmagneten, einen Traum für jeden Instagram-Pilger, der auf der Suche nach besonderen Kulissen ist. Doch das Projekt kommt nicht nur den Besuchern zugute, die Einwohner verkaufen Souvenirs, Street Food und auf Grund der Entwicklung investiert die Regierung rund eine Million Euro in die Sanierung.
Bo-Kaap, Kapstadt, Südafrika
In der Regenbogen-Nation geht es kunterbunt zu, nicht nur ethnisch. Das muslimische Viertel Boo-Cap im Zentrum Kapstadts liegt zu Füßen des Tafelberges und leuchtet in den knalligsten Farben. Früher wurde es auch das malaiische Viertel genannt, aufgrund der vielen Sklaven aus dem Archipel, die hier früher lebten. Als Demonstration von Freiheit und auch im Rahmen des Ramadan-Festes, bemalen die Bewohner in jüngster Zeit ihre Häuser aus dem 16. Jahrhundert mit fröhlichen Farben.
Pelourinho, Salvador, Brasilien
Die Küstenstadt im Nordosten Brasiliens ist eine der ältesten Städte Amerikas. Im 16. Jahrhundert gründeten die Portugiesen hier eine Siedlung, der Marktplatz wurde zum ersten Sklavenmarkt des Kontinents. Viele der historischen Kolonialbauten stehen heute noch. 1985 wurde die Altstadt Pelourinho zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt. Die alten Häuser wurden renoviert und erhielten pastellfarbige Anstriche – Touristen aus Nah und Fern strömen seither nach Pelourinho, das auch für sein reichhaltiges Kunst- und Kulturangebot bekannt ist.
Nyhavn, Kopenhagen
Wunderschön anzusehen und ein beliebtes Fotomotiv: das Viertel Nyhavn in der dänischen Hauptstadt. Im Sommer laden die bunten Häuser und die vielen Cafés zum Verweilen ein. Im Winter, wenn der Kanal zugefroren ist und der Weihnachtsmarkt zum Schlemmen einlädt, stechen die knalligen Häuser hervor und erhellen das Gemüt. Das älteste Haus im Viertel Nyhavn ist die Nummer neun. Wie auch der Kanal wurde das Haus im Jahr 1681 erbaut. Wo früher ein geschäftiger Handelshafen war, stehen heute nur noch ein paar Oldtimer-Boote Model. In den bunten Häusern sind kleine Cafés, Gourmetrestaurants und Clubs zu Hause. Auch sehenswert ist der Street-Food-Markt direkt am Hafen.
Jodhpur, Indien
In der historischen Palaststadt Jodhour im Norden Indiens wohnten viele Bramahnen, die Angehörigen der obersten Kaste im indischen Hinduismus. Traditionell bemalten sie ihre Häuser in einem stechenden Blau, um sich so klar von den niedrigeren Kasten abzusetzen. Doch andere Kasten kopierten die Bemalung – und heute wird die Millionenmetropole Jodhpur wegen ihrer blauen Häuser und Tempel »die blaue Stadt« genannt.
Valparaíso, Chile
Willkommen in der Künstlerstadt Chiles! Einst ein bedeutender Seehafen, ist Valparíso heute das kreative Herz des Landes. In den historischen Hafenvierteln der Stadt, die sich an die Hügel schmiegen, haben sich viele Künstler und Musiker niedergelassen. Die schmalen Straßen sind gefüllt mit den Klängen von den vielen Cafés, Straßenmusikern und Clubs, die Fassaden erstrahlen bunt, und Street Art ziert das Stadtbild.
St. John’s, Neufundland, Kanada
Auch über dieses Meer aus alten Häusern im Herzen von St. John’s erzählt man sich eine Geschichte. Sie führt uns zurück in das viktorianische Zeitalter. Als die Fischer Nacht für Nacht von der See zurückkamen, war es derart dunkel, dass sie oft die Häuser nicht erkannten und von Haus zu Haus trotteten, um ihr eigenes zu finden. Irgendwie sah alles gleich aus, auf dem Hügel. Also beschlossen sie: Jeder solle seine Hausfront in einer anderen Farbe streichen. Gesagt, getan! Schaut man heute auf den Hügel, wirken die Häuser wie Schokoladendragees. Nicht ohne Grund nennen die Einwohner den Ort »Jellybean Row«. Vom alten Hafen kann man mit etwas Glück Buckelwale und Papageientaucher beobachten.
Wenn ihr mehr über die traumhafte Provinz Kanadas erfahren wollt, dann schaut doch mal bei Kanadastisch.de vorbei.
Guatapé, Kolumbien
Eine kleine Stadt im Norden Kolumbiens, idyllisch an einem Stausee gelegen, wird als die bunteste Stadt der Welt gehandelt. Warum? Seht selbst. Man kann die Kamera kaum weglegen bei einem Bummel durch die schöne Stadt. Übrigens gibt es am Stausee einen tollen Aussichtspunkt. Guatapè liegt etwa zwei Stunden östlich von Medellín, der Heimat von Pablo Escobar.
Cartagena, Kolumbien
Und noch eine bunte Stadt in Kolumbien lohnt einen Besuch: Cartagena an der Karibikküste im Norden. Die Millionenmetropole gilt als die sicherste Stadt des Landes. Zugleich ist sie einer der beliebtesten Orte bei Touristen, besonders wegen ihrer historischen Händler- und Handwerkerviertel aus der Kolonialzeit, die vollständig mit einer alten Festungsmauer umzogen sind. Bunt bemalte Balkone verzieren die schmalen Gassen, Cafés laden mit Tischen und Stühlen auf den schmalen Gehwegen zum Verweilen ein, oft ziert das Meer oder die große Kathedrale den Hintergrund.
Vernazza, Italien
Das kleine Fischerdörfchen Vernazza gehört zu den Clinique Terre, ein etwa zwölf Kilometer langer Küstenstreifen bestehend aus vier Ortschaften. Zusammen bilden sie nicht nur den Nationalpark, sondern seit 1997 auch ein Unesco-Weltnaturerbe. Vernazza ist eine der ursprünglichsten Orte an der italienischen Rivera und hat gerade mal 879 Einwohner. Wie auch die anderen Ortschaften, versprüht das Dorf den typischen Cinque-Terre-Charme. Bunte Häuser, kleine Gassen und urige Cafés mit Blick auf das Meer. In der zugehörigen Ortschaft Manarola malten sogar berühmte Künstler wie Renato Birolli.