Salvador ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Bahia – und das Einfallstor für viele Touristen, die den Nordosten des riesigen Landes entdecken möchten. In der Stadt locken die koloniale Altstadt, eine kilometerlange Küste und Bahia-Küche vom Feinsten. Gefeiert wird auch gern. Zeit für eine Orientierung. Unser Reise-Guide für die Stadt Salvador.

Must-see: Pelourinho und Leuchtturm Farol da Barra

Grob gesagt gilt: Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich in der Altstadt. Diese ist in zwei Abschnitte geteilt: Cidade Alta (Oberstadt) und Cidade Baixa (Unterstadt). Zentrale Anlaufpunkte für viele Besucher sind der Touristen-Hotspot Pelourinho in der Oberstadt und der Stadtteil Barra in der Unterstadt. Im kopfsteingeplasterten Pelourinho findet man wunderschöne pastellfarbene Kolonialbauten, tolle Kirchen, Shops und entzückende Restaurants. Alles sehr schnuckelig und fotogen.

Pelourinho, Altstadt in Salvador, Bahia

Samuel Ericksen/Shutterstock.com

Herzstück des Pelourinhos ist die Barockkirche Igreja e Convento de São Francisco. Der Kirchen- und Klosterkomplex gilt als eines der ausdrucksstärksten Beispiele des brasilianischen Barocks und eines der wichtigsten historischen und künstlerischen Denkmäler in Salvador. Es wurde zu einem der sieben Weltwunder portugiesischen Ursprungs gewählt. In ihrem Inneren ist sie überbordend mit Blattgold ausgestattet. Auffallend sind die scheinbar unendlich vielen Engel- und Vogelfiguren. Schön ist auch der Innenhof des benachbarten Klosters, dessen Wände mit handbemalten Fliesen verziert sind. Sie zeigen Szenen und moralische Inschriften.

Wer in die Literaturgeschichte Bahias eintauchen möchte, dem sei ein Besuch der Fundação Casa de Jorge Amado (Largo de Pelourinho, 51) empfohlen. Dort erfahrt ihr viel über das Leben und das Werk des berühmtesten brasilianischen Schriftstellers Jorge Armado.

Weitere Highlights in Pelourinho sind der Elevador Lacerda – ein historischer Aufzug (seit 1873 in Betrieb), mit dem man 72 Meter runter in die Unterstadt fahren kann. Der Aufzug ist freilich keine reine Touristenattraktionen; er wird auch rege von den Einheimischen genutzt.

Elevador Lacerda Aufzug Salvador Bahia

Frederick Millett/Shutterstock.com

Ein alternativer Weg, um in die Unterstadt zu kommen, ist die Fahrt mit der Plano Inclinado Gonçalves, der megasteilen Standseilbahn von 1874. Deren Eingang befindet sich am Ende des Praca da Sé, an den drei bunten Skulpturen.

Außerdem befinden sich im Pelourinho zahlreiche Tanz- und Capoeiraschulen. Empfehlenswert ist auch der Besuch eines Percussion-Kurses bei Bira Santos.

Ein weiteres Must-see in Salvador ist der Leuchtturm Farol da Barra. Auf der Rückseite des Leuchtturms kann man runter zur Bucht klettern, ein wenig im Wasser planschen, chillen oder auch picknicken. Tipp: zum Sonnenuntergang vorbeischauen. Sehr romantisch, aber nicht gerade menschenleer …

Leuchtturm im Barra, Salvador

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Kommunikation, Währung und Klima

Eine schlechte Nachricht für alle, die kein Portugiesisch sprechen: Die Kommunikation wird schwierig. Während  in Rio de Janeiro oder São Paulo der ein oder andere Englisch spricht, ist das in Salvador nur selten der Fall. Es empfiehlt sich daher dringend, vorab ein paar Vokabeln Portugiesisch zu lernen. Wer länger in Salvador verweilt und Interesse hat, die Sprache zu lernen, kann eine der Sprachschulen in der Stadt besuchen. Sehr zentral im Stadtteil Barra gelegen sind die Sprachschulen BrazilLink und Tagarela. Für einen einwöchigen Kurs in einer kleinen Gruppe zahlt man umgerechnet rund 130 bis 150 Euro.

Die brasilianische Währung ist der Real. Die Untereinheit des Real ist der Centavo (100 Centavos entsprechen  1 Real). Der Real hat in den letzten Jahren eine ziemliche Kurs-Achterbahn hingelegt. Für einen Euro gibt es aktuell 5,45 Reais (Stand: April 2024). Wer in Supermärkten oder Restaurants bar bezahlen will, sollte aufpassen: Oft haben die Kellner und Kassierer nicht das passende Kleingeld parat. Am besten, man zahlt mit der Kreditkarte. Auch dazu ein kurzes Wort: Man wird in Brasilien bei Zahlung mit Kreditkarte immer gefragt, ob man »débito« oder – was bei den meisten Touristen aus Deutschland der Fall ist – »crédito« zahlt.

In Salvador ist es das ganze Jahr über tropisch warm. Die Temperaturen bewegen sich in der Regel zwischen 22 und 34 Grad. Das klingt erst einmal akzeptabel, soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es besonders im Sommer (November bis März) drückend schwül ist. Auch nachts ist es sehr schwül, weshalb sich zwingend eine Unterkunft mit Klimaanlage empfiehlt. Der meiste Regen fällt zwischen März und August, ziemlich trocken ist es dagegen von September bis Februar.

Stadtstrand in Salvador da Bahia bei Sonnenschein

Patino/ Shutterstock.com

Handy-Nutzung: SIM-Karte in Brasilien kaufen

Die W-Lan-Abdeckung in Salvador ist okay – wenn oft auch nicht überall überragend schnell. In vielen Bars, Restaurants und natürlich Hotels kann man via W-Lan online gehen. Die meisten Etablissements schützen ihr W-Lan-Netz mit einem Passwort. Das muss man dann beim Personal erfragen.

Wem das zu umständlich ist, kann sich in Brasilien eine SIM-Karte besorgen. Die gibt es an vielen Kiosks und bei Verkäufern auf der Straße. Man zahlt dafür – je nach Mobilfunkanbieter – zwischen 10 und 30 Reais. Beim Kauf sollte man sich unbedingt erkundigen, wie viel MB oder gar GB man surfen kann und für wie viele Tage das Angebot gilt. Das Problem allerdings: Wenn man die SIM-Karte eingelegt hat, wollen viele Mobilfunkanbieter die brasilianische Steuernummer (CPF!) wissen! Dumm gelaufen! Wer Glück hat, findet einen Straßenverkäufer, der seine eigene CPF zur Verfügung stellt.

Frau tippt auf Handy

Paul Hanaoka

Die CPF kann man vorab in Deutschland bei der brasilianischen Botschaft oder beim Konsulat beantragen. Vor Ort in Brasilien geht das aber auch. Die CPF braucht man übrigens auch, wenn man in Brasilien bei einer Airline einen Flug buchen will, zuweilen sogar beim Kauf eines Party- oder Konzerttickets. Selbst vor Betreten eines Clubs oder an der Kasse im Supermarkt sollte man nicht überrascht sein, wenn nach der CPF gefragt wird.

Anbieter wie Vivo, Claro und TIM verkaufen aber auch SIM-Karten an Touristen aus dem Ausland. Dazu braucht man keine CPF, sondern lediglich den Reisepass. Am besten, man besucht in Salvador eine der großen Shopping-Malls. In der Regel sind dort alle Telefon-Anbieter mit Filialen vertreten. Allerdings hängt es unserer Erfahrung nach stark davon ab, wie kompetent und engagiert die Mitarbeiter in der Filiale sind. Im Shopping Center Lapa beispielsweise sind wir bei TIM gescheitert, bei Claro waren wir dagegen erfolgreich.

Alternative: Man besorgt sich eine eSim-Karte. Der günstigste Brasilien-Anbieter ist aktuell Airola. In unserem Test hat das hervorragend funktioniert, bereits bei Landung in Salvador hatten wir Empfang.

Hoteltipps für Salvador da Bahia

Eine zentral gelegene und komfortable Bleibe bietet das Drei-Sterne-Haus Wish Hotel de Bahia. Das Hotel bietet neben großzügigen Zimmern einen Spa, einen Outdoor-Swimming-Pool, ein großes Fitness-Studio und ein sehr gutes Frühstücksbuffet. Ein Zimmer ist für rund 550 Reais zu haben (ca. 85 Euro). Av. Sete de Setembro, 1537 Salvador, Tel. 0055 (71) 3021-6720, reservas@wishhoteldabahia.com.

Wer lieber in der Altstadt Pelourinho untergebracht sein möchte, kann dies im Fera Palace Hotel tun. Okay, die Straße, in der sich das Hotel befindet, wirkt arg runtergekommen, nachts fast schon Slum-artig. Im Hotel merkt man davon aber nichts, ganz im Gegenteil. Das neunstöckige Vier-Sterne-Haus ist liebevoll und stilvoll eingerichtet, die Zimmer fallen recht großzügig aus. Highlight des Hauses ist die Dachterrasse mit Bar, Swimmingpool und sensationellem Ausblick aufs Meer. Das Zimmer ist ab rund 200 Euro zu haben. R. Chile, 20 – Centro Histórico, Salvador, 40020-000.

 

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Wer es luxuriöser mag, sollte einen Blick auf die Villa Bahia werfen. Das Luxus-Boutiquehotel befindet sich mitten im historischen Zentrum von Salvador in zwei traditionellen Häusern im Kolonialstil. Das Hotel bietet  ziemlich große Zimmer (zwischen 28 und 40 Quadratmetern), die Einrichtung ist mit viel Liebe zum Detail ausgestattet: Himmelbetten, breite Holzpaneelen, hohe Decken. Im Innenhof gibt es einen kleinen Swimmingpool. Chef des Hauses ist ein Franzose. Für eine Nacht zahlt man – je nach Saison – zwischen 150 und 200 Euro. Largo do Cruzeiro de Sao Francisco, n 16/18 Pelourinho, Salvador – BA, Tel. 00 55 (71) 3322 4271.

Leckereien in Salvador

Der größte Einfluss auf die Küche Bahias kommt aus – wen überrascht es angesichts der Vergangenheit der Stadt? – Afrika. Dabei dominieren vor allem drei Zutaten: Kokosmilch, afrikanische Paradieskörner (Pfeffer) und Azeite de Dendê, ein Palmen-Öl. Alle drei Zutaten finden sich in der Moqueca wieder. So heißt der Eintopf, für den Fisch und Meeresfrüchte mit Paprika, Zwiebeln, Tomaten und Koriander gekocht werden. Die findet ihr auf sehr vielen Speisekarten in ganz Bahia – köstlich! Aber Achtung: Die Preise unterscheiden sich erheblich. In den Edelrestaurants im Pelourinho, in Barra und Rio Vermelho zahlt man zuweilen über 200 Reais für eine Moqueca. Verlässt man die Touristenzentren, gibt es schon leckere Moqueca für 30 bis 60 Reais.

Moqueca - ein brasilianisches Gericht aus Kokosmilch mit Fisch und Paprika

Rafael Bauer/ Shutterstock.com

Als Beilage wird oft Reis und Maniok, ein südamerikanisches Wurzelgemüse, serviert. Sehr populär und typisch für Salvador sind auch Acarajé. Das sind frittierte Bohnenbällchen aus Augenbohnen.

Unbedingt probieren solltet man die »sucos«, die Säfte. Die gibt’s überall, in nahezu jedem Restaurant. Oft werden sie frisch gepresst, in allen möglichen Fruchtsaft-Mischungen: Melone, Orange, Limette, Papaya, Karotte oder Passionsfrucht – einfach himmlisch.

Caipirinha-Liebhaber können ebenfalls ordentlich zulangen. In jeder besseren Bar und in nahezu jedem Restaurant bekommt ihr Caipirinha für wenig Geld (ca. 20 bis 30 Reais, rund 3,50  bis 5 Euro). Happy-Hour-Angebote sind in Salvador sehr populär, also Augen auf!

Freunde stoßen mit Caipirinha in Bar in Salvador da Bahia an

Cabeca de Marmore/Shutterstock.com

Restaurant-Tipps zum Schmausen in Salvador da Bahia

Restaurants. Casa de Tereza, stilvoll und gemütlich eingerichtetes Restaurant im Party-Stadtteil Rio Vermelho, Bahia-Küche durch und durch, die Gerichte schmecken hervorragend, die Preise sind allerdings im oberen Segment angesiedelt. Rua Odilon Santos, 45, Rio Vermelho, Salvador – Bahia, Tel. 0055 (71) 3329-3016.

Cuco Bistro, eines der besten Restaurants der Stadt, dazu ein Muss für alle, die in Pelourinho ihre Bleibe haben. Der Service ist exzellent, die Preise bewegen sich im mittleren Segment. Spezialisiert auf Meeresfrüchte, gegrilltes Fleisch und selbstgemachte Pasta. Tipp: unbedingt nach der englischsprachigen Speisekarte fragen, die gibt’s auf einem Tablet, mit Fotos der Gerichte! Wenn es warm genug ist, was sehr oft der Fall ist, kann man abends wunderbar auf der Terrasse sitzen und das Treiben beobachten. Largo do Cruzeiro de São Francisco 6, Centro Histórico, Salvador – BA, Tel. 00 55 (71) 3321-8722

 

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Yemanjá, Restaurant im Stadtteil Armacao. Einfache Einrichtung, aber köstliche, traditionelle Küche, die unglaublich leckere Meeresfrüchte-Gerichte serviert. Auch sehr gut geeignet für einen Lunch. 4661, Av. Octávio Mangabeira – Armação, Salvador – BA, Brasilien, Tel. 0055 (71) 3461-9010

Strände: Ab ins Meer in Salvador!

An Salvadors Stränden kann man super baden! Der wohl bekannteste Strand der Touristen ist der in dem Stadtteil Barra: der Praia da Barra. Viele Hotels, Pousadas und AirBnB-Unterkünfte liegen hier, ergo hängen hier auch besonders viele Touristen ab. An einigen Strandabschnitten ist es aber irre voll und laut – muss man mögen! Für einen Strandstuhl zahlt man aktuell 10 Reais (ca. 1,80 Euro) Tagesmiete.

Wer lieber Strände mag, wo viele Einheimische sind, sollte zum Praia Piata, Praia Corsario oder zum Boa Viagem gehen. Sehr schön ist auch der Praia Itapua, nicht weit vom Flughafen entfernt. Allerdings sind hier auch einige Touristen unterwegs, da sich in dem Viertel viele schöne Unterkunftsmöglichkeiten bieten.

Leuchtturm von Itapua nahe Salvador da Bahia

Helissa Grundemann/ Shutterstock.com

Schön gelegen sind auch die Strände im Stadtteil Costa Azul rund um den Jardim de Alah Beach. In dem kleinen gepflegten Park kann man sich tagsüber im Freien sogar eine Massage gönnen. Mehrere Masseurinnen bieten ab circa neun Uhr bis Sonnenuntergang ihre Dienste an.

Sicherheit: Augen auf!

Das Thema Kriminalität spielt eine große Rolle in Brasilien. Leider eine viel zu große. Wer durch die Straßen in Salvador läuft, stellt schnell fest, dass viele Häuser mit hohen Zäunen sowie Tür- und Fenstergittern geschützt sind. Die Polizei ist an vielen Touristen-Hotspots omnipräsent, vor allem im Pelourinho und in Barra. Fast alle Geschäfte und Banken schützen sich durch Security-Personal.

Nun, was bedeutet das für Touristen? Paranoia vor einem Diebstahl oder gar einem Überfall ist ein schlechter Ratgeber. Und überflüssig. Der Autor dieser Zeilen war bereits siebenmal in Brasilien und ist oft allein durch die Städte gelaufen. Passiert ist nie etwas. Allerdings sollte man einige Sicherheitsvorkehrungen beherzigen.

Straßen im Viertel von Pelourinho in Salvador da Bahia

LeoKleemann/ Shutterstock.com

Dazu gehört:

… das Hotel oder die AirBnB-Unterkunft an einem zentralen Ort in Salvador buchen. So muss man abends oder nachts nicht durch die halbe Stadt laufen und dabei womöglich zweifelhafte Stadtteile durchqueren.

… Wertsachen bleiben im Hotelsafe. Das betrifft ganz besonders den Reisepass und das Portemonnaie. Teure Uhren und Kameras am besten gar nicht erst mit nach Brasilien nehmen. Wer das Handy abends oder nachts nicht unbedingt dabeihaben muss, sollte es ebenfalls im Hotelsafe lassen.

… einsame Straßen und Gassen nach Einbruch der Dunkelheit vermeiden. Das gilt besonders für die Viertel im und rund um den Pelourinho. Zur Not läuft man einen Umweg, wenn dieser über eine belebte Straße führt. Ist die Entfernung zu groß, ruft man Uber oder ein Taxi.

… unauffällig kleiden. Wie die Brasilianer eben. Shorts, Sportswear, T-Shirts und Flip-Flops sind völlig okay.

… nur so viel Geld wie nötig mitnehmen. 200 Reais sollten für einen Abend in der Bar oder im Club reichen.

… zum Strand nur das Nötigste mitnehmen. Wer ins Wasser geht, bittet vertrauenswürdige Strandbesucher darum, in der Zeit auf seine Sachen aufzupassen.

Menschen spazieren am Strand von Salvador in Brasilien

Simon Mayer/ Shutterstock.com

Wer mehr über die Etikette in Brasilien erfahren möchte, klickt bitte hier.

Bloß keine Hektik!

Besser nicht …

Tempo wie in Deutschland erwarten. In Brasilien lässt man es gemächlich angehen. Vieles dauert hier länger als bei uns. Ganz besonders merkt man das beim Einchecken an der Rezeption des Hotels, u.a. muss man dort erst mal ein »Begrüßungsformular« ausfüllen. Auch das Personal an der Supermarktkasse lässt es deutlich gemächlicher angehen als hierzulande.

… Apropos Hotel: In Brasilien gibt es ziemlich viele Liebeshotels. Stundenhotels sozusagen. Sie sind in Brasilien völlig normal, man findet sie sehr oft. Allerdings tummeln sich dort weniger Prostituierte (aber auch), sondern oft junge Paare. In vielen dieser Hotels kann man sogar für sehr wenig Geld ganz normal ein Zimmer für eine Nacht mieten – Geschmacksache!

Blick auf Vororte in Salvador da Bahia

Patino/Shutterstock.com

… todesmutig in Salvador die Straßen überqueren. Das sollte man tunlichst unterlassen. So gut wie kein Auto hält freiwillig an, um Fußgängern das Überqueren der Straße zu ermöglichen. Auch nicht an Zebrastreifen.

… als Karnevalsmuffel zum Karneval anreisen. In Salvador wird ziemlich heftig Karneval gefeiert. Feierwütige Brasilianer aus dem ganzen Land reisen dazu an. Besonders in Barra ist die Hölle los. Die Übernachtungspreise explodieren in dieser Zeit. Der Karneval wird exakt zur gleichen Zeit wie bei uns gefeiert.

Bars und Restaurants in Brasilien: Wein selten, Bier eiskalt

… im Restaurant sollte man nicht damit rechnen, dass die Vorspeise vor dem Hauptgang serviert wird. Nein, oft kommt sie gleichzeitig auf den Tisch. Daher unbedingt den Kellner vorab informieren, dass man zuerst die Vorspeise essen möchte.

… in einfachen und mittleren Restaurants mit einer Wein-Auswahl rechnen. In Brasilien gibt es keine Wein-Kultur zum Essen wie bei uns. Gibt es in dem Restaurant Wein, dann oft nur Hauswein. Wenn man Pech hat, wird einem das Glas Rotwein kalt serviert …

… Apropos kalt: Das Bier wird in Brasilien eiskalt serviert. Nicht kalt, eiskalt! Wer  in einer einfachen Bar oder im Restaurant ein paar Bier trinken möchte, achtet darauf, dass auf oder unter dem Tisch keine leeren Flaschen mehr stehen. Denn in den Gastronomie-Betrieben ist es üblich, dass man bis zum Bezahlen die leeren Flaschen auf dem Tisch stehen lässt. So weiß der Kellner am Ende, wie viel man konsumiert hat. Also, nur an einem abgeräumten Tisch Platz nehmen. Denn man will ja nicht die Getränke mitbezahlen, die die Vorgänger am Tisch getrunken haben …

… als Raucher auf ein Paradies zu hoffen. In Brasilien rauchen relativ wenig Leute. In den Cafés und Restaurants herrscht Rauchverbot, manchmal sogar auch auf der Terrasse. Zigaretten gibt es in einigen Supermärkten und Kiosks. Die Auswahl ist oft relativ bescheiden; neben brasilianischen Marken gibt es Dunhill, Lucky Strike und Marlboro. Die Schachtel ist allerdings spottbillig. Sie kostet je nach Marke zwischen 5 und 15 Reais (ca. 0,90 bis  2,70 Euro).

Schwarze Frauenfigur guckt aus Fenster in einem Souvenir-Shop in Salvador in Bahia, Brasilien

Valentina De Menego/Shutterstock.com

Mitbringsel. Kleine Keramik-Statuen einer Frau in Bahia, die auf einer Fensterbank mit einem Sehnsuchtsblick ruht, ist nur einer der Schätze, die ihr mit nach Hause bringen könnt. Es werden außerdem viele Naive-Malerei-Bilder verkauft – Geschmackssache! Sehr hübsch, allerdings auch sehr schwer: ein Moqueca-Pot!

Anreise mit dem Flieger

Die Zahl der europäischen Airlines, die nonstop nach Salvador fliegen, hält sich in Grenzen – mit den meisten Fluggesellschaften, die nach Brasilien fliegen, muss man via São Paulo und Rio de Janeiro Kurs auf Salvador nehmen. Das kostet unnötig Flugzeit. Daher besser eine Airline nehmen, die ohne Umschweife Kurs auf Salvador nimmt. Bei der portugiesischen Airline TAP ist das der Fall. Die Fluggesellschaft fliegt von vielen deutschen Airports über Lissabon täglich nach Salvador. Der Flug ist in der Economy Class ab rund 600 Euro zu haben, in der Business Class ab rund 2.500 Euro. Auch Air Europa fliegt ohne Umschweife von Madrid nach Salvador, aktuell dreimal die Woche.

Flugzeug der Airline TAP Portugal in der Luft

Marc Najera

Der Flughafen »Salvador-Deputado Luís Eduardo Magalhães International Airport« liegt rund 25 Kilometer nordöstlich der Innenstadt. Der Flughafen ist okay. Er ist für die Größe der Stadt relativ klein, was aber natürlich auch seine Vorteile hat. W-Lan gibt’s umsonst, dafür muss sich mit seiner E-Mail-Adresse registrieren. Rauchen darf man im ganzen Flughafen nicht.

Auf der Abflugebene gibt’s einige Souvenir- und Mode-Shops, Cafés und sogar eine kleine Food-Meile. Die Preise sind für brasilianische Verhältnisse recht hoch. Wer auf einem Sparfuchs-Trip ist, sollte sich eine Etage nach unten begeben, zur Ankunftsebene. Dort nimmt man den Ausgang ganz links, überquert die Straße – und schon findet man vier bis fünf Imbiss-Buden mit Tischen und Stühlen vor. Hier kann man für deutlich weniger Geld essen und trinken.

Fahrt in die Innenstadt

Am besten fährt man mit der Metro in die Innenstadt – eine ziemliche Rarität in Brasilien! Aber Achtung: Vom Flughafen kommt man nicht direkt zu Fuß zur Metro-Station. Von der Ankunftsebene aus pendelt alle 10 Minuten ein Bus zwischen dem Flughafen und der Metro-Station. Der Bus benötigt 7-12 Minuten für eine Fahrt. Die Fahrt von der Metro-Station am Airport bis in die Innenstadt dauert rund 30 Minuten. Wer bis ins Zentrum Salvadors fahren (Station Lapa) will, muss an der Station »Acceso Norte« von der Linie 2 in die Linie 1 umsteigen.

Wer keine Lust auf die Metrofahrt hat, kann auch mit öffentlichen Bussen, Taxen, privaten Fahrdiensten oder mit Uber in die Stadt fahren. Ein kurzes Wort zu Uber: Einmal davon abgesehen, was man persönlich von dem Geschäftsmodell Uber hält, ist die App in Brasilien sehr zu empfehlen. Es gibt viele Fahrer, und man kommt sicher und sehr günstig ans Ziel. Eine Fahrt vom Flughafen in die Stadt kostet zum Beispiel mit Uber – je nach Uhrzeit und Verkehr – zwischen 50 und 100 Reais (zwischen 9 und 18 Euro). Für ein Taxi zahlt man 100 bis 150 Reais, für einen Chauffeur bei einem Privatanbieter rund 120 bis 150 Reais. Wer einen Transfer buchen will, kann dies beim Unternehmen Alltour machen. Achtung: Eine Buchung über die Website ist nicht möglich, sofern man keine brasilianische Steuernummer (CPF) hat. In dem Fall bitte eine E-Mail schreiben: receptivo@alltour.com.br.

Infos. Weitere Informationen über Salvador gibt es auf der Website von Visit Brasil.