Das Denguevirus wird durch Mücken übertragen und kommt vor allem in den Ländern der Tropen und Subtropen vor. Aber auch in Südeuropa sollten Reisende achtgeben. Das sollten Reisende über das Denguevirus wissen.
Anfang des Jahres schreckten die Nachrichten aus Brasilien auf. Dort hatten sich in vielen Bundesstaaten wie Rio de Janeiro und im Amazonasgebiet so viele Menschen mit dem Denguevirus infiziert, dass zeitweilig der Gesundheitsnotstand ausgerufen werden musste. Auch Peru schlug Ende April Alarm, als die Fallzahlen durch die Decke gingen.
Aber nicht nur die Länder Südamerikas sind betroffen. Auf der indonesischen Tropeninsel Bali verzeichneten die Behörden einen starken Anstieg von Fällen des Denguefiebers, und in Australien sah sich die Regierung dazu veranlasst, Reisende zur erhöhten Vorsicht und zur strikten Einhaltung von Mückenschutzmaßnahmen aufzurufen. Die Ausbreitung des Denguevirus sei allerdings nicht nur ein Problem für Fernreisende, teilen nun die Krisenwarnexperten von A3M mit.
Denguevirus: Mittlerweile auch in Europa angekommen
Denn mittlerweile sei nicht weniger als die Hälfte der Weltbevölkerung potenziell von Denguefieber bedroht. Besonders in Südeuropa träfen neuerdings Bedingungen aufeinander, die die weitere Ausbreitung begünstigen.
»Das Zusammentreffen der Überträgermücke, ausreichende Virusträger in der Bevölkerung sowie klimatische Bedingungen schaffen ein ideales Umfeld für die Verbreitung von Denguefieber«
erklärt Marcel Conrad von A3M über die Situation in Südeuropa.
Die Überträgermücke kommt mittlerweile in großen Teilen Südeuropas, in der Westtürkei, in Zypern und in Regionen am Schwarzen Meer vor. Insofern sei eine Verbreitung von Denguefieber auch in diesen Regionen möglich. Die nördlichsten Fälle von Erkrankungen seien im November 2023 im Großraum von Paris verzeichnet worden.
Denguevirus: Vorbeugung ist der beste Schutz
Grund zur Panik ist die Ausbreitung des Denguevirus freilich nicht. Zum einen können sich Reisende schützen und somit dafür sorgen, erst gar nicht gestochen zu werden. Empfohlen werden vor allem die Anti-Mücken-Klassiker: körperbedeckende Kleidung und Mückenschutzmittel.
Auch ein imprägniertes Moskitonetz gehört zum Schutz. Das Einschalten der Klimaanlagen reduziert das Risiko eines Stichs ebenfalls deutlich. Impfungen sind zwar auch möglich, werden von Experten aber nur Personen empfohlen, die bereits eine von einem Labor bestätigte Dengueinfektion durchgemacht haben, schreibt das Robert-Koch-Institut.
Die andere gute Nachricht: Die meisten Infektionen verlaufen glimpflich. Zumindest dann, wenn es sich um eine Erstinfektion handelt. Symptome von Denguefieber können oft mild sein oder mit einem gewöhnlichen Infekt verwechselt werden. Meist erholen sich die Betroffenen innerhalb weniger Tage wieder von der Infektion.
Bei Zweitinfektionen hingegen ist das Risiko für einen schweren Verlauf deutlich erhöht. In solchen Fällen können starke Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, hohes Fieber, blutende Schleimhäute, Bluterbrechen sowie Übelkeit auftreten. Sie können innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden. Wichtig ist in solchen Fällen, sich sofort in ärztliche Behandlung zu begeben. Bei frühzeitiger Diagnosestellung und adäquater klinischer Behandlung kann die Todesgefahr massiv gesenkt werden.
Ebenfalls wichtig zu wissen: Die Überträgermücke aus der Gattung Aedes ist tagaktiv. Oft sticht sie frühmorgens und abends vor Einbruch der Dunkelheit. Dann ist besondere Vorsicht angesagt. Die Mücke ist besonders in stark besiedelten Regionen unterwegs. Brutstätten der Mücken können selbst kleinste Ansammlungen von Wasser sein – egal ob in der Stadt oder auf dem Land.