Fast jeden Tag essen wir Brot. Doch damit sind wir nicht alleine auf der Welt – viele Länder auf der Welt backen ihr täglich Brot. Die Vielfalt ist dabei ungeahnt. Wir wagen einen Blick über den Tellerrand. Backend um die Welt: Im ersten Teil dieser Rezeptserie kommen unsere Brotrezepte aus Asien. 

Simit, Türkei

Diesen Sesamkringel habt ihr bestimmt schon mal gesehen, oder? In der Türkei ist der Snack ein beliebtes Streetfood, je frischer er verkauft wird, umso besser. Dieses Brotrezept aus Asien trägt dabei eine lange Geschichte: Schon im Osmanischen Reich war dieser Kringel bei Sultanen als Mitbringsel beliebt. Seit jeder schätzen die Menschen das leicht süße Brot, das vor dem Backen in gesüßtes Wasser getunkt wird.

Türkische Simit findet man in Istanbul an jeder Straßenecke.

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Zubereitung:

100 ml Sonnenblumenöl, 150 ml lauwarmes Wasser, 100 ml lauwarme Milch, 2 EL Zucker, 1 TL Salz und ½ Würfel frische Hefe gut verrühren und dann nach und nach 500 g Mehl hinzugeben, bis der Teig weich, aber nicht klebrig ist. Den Teig für etwa 30 Minuten im 50 Grad angeheizten Ofen abgedeckt gehen lassen.

Anschließend eine Schlange aus dem Teig formen und in ca. 10 gleichlange Stücke teilen, erneut 15 Minuten abgedeckt gehen lassen. In der Zwischenzeit ca. 150 g Sesam ohne Fett in einer Pfanne braun anrösten und dann beiseitestellen. Ca. 100 ml Wasser mit 3 El Sirup (original: Pekmez oder andernfalls Zuckerrübensirup) in einem tiefen Teller mischen. Nun den Ofen auf 190 Grad Celsius und Ober-/Unterhitze vorheizen.

Ein Mann verkauft in Istanbul Simit

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Aus den Teigstücken dünne Schlangen formen und eindrehen, die Enden verkordeln. Nun den Teigkringel zuerst in den Sirup tunken, dann in Sesam wälzen. Anschließend ca. 20 Minuten backen und im Geschirrtuch eingewickelt abkühlen lassen! Simit schmeckt sowohl mit süßem als auch herzhaftem Aufstrich und kann bei Bedarf eingefroren werden! »Afiyet olsun!« (Guten Appetit)

Naan, Indien

Das flache Naan-Brot aus Indien ist eines der ältesten Brotsorten der Welt. Ursprünglich werden die Brotfladen über der offenen Glut an den Wänden eines Tandur-Ofens gebacken, doch auch in einer guten Pfanne könnt ihr ausgezeichnetes Naan backen! Übrigens stammt das Wort aus dem Persischen und bedeutet nichts anderes als »Brot«. Naan ist in ganz Asien eine übliche Beilage zu warmen Speisen.

Naan darf bei keinem indischen Gericht fehlen.

Anshu A

Zubereitung:

Den Backofen auf 250 Grad Celsius, Ober- und Unterhitze vorheizen. In einer Schüssel 2 EL lauwarmes Wasser mit 1 gestrichenen TL Zucker und ½ Päckchen Trockenhefe verrühren und wenige Minuten ruhen lassen. Derweil 300 g Mehl und und 1 TL Salz vermischen und anschließend das Hefegemisch hinzufügen. 3 EL Joghurt und 1 EL Olivenöl untermischen und gut durchkneten. 100 ml Milch einrühren und den Teig dann eine Stunde zugedeckt gehen lassen.

Diese indische Frau backt Naan-Brot.

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Danach den Teig erneut gut durchkneten. Mit der Hand flache Laibchen formen, auf einem Backblech mit Backpapier ausbreiten und nochmals etwas flacher drücken. Abschließend 4 Minuten auf der einen und 1 Minute auf der gewendeten Seite backen! Alternativ können die Fladenbrote auch in einer Pfanne goldgelb gebraten werden. Perfekt zu jedem Curry-Gericht!

Unsere liebsten Brotrezepte aus Asien

»Brotrinden und Versprechungen sind dazu da, gebrochen zu werden.« (Jonathan Swift)

Khachapuri, Georgien

Diese Brotrezepte aus Asien sind definitiv keine leichte Kost. Die Rede ist vom georgischen Khachapuri. Das schiffsförmige Brot erfreut sich verschiedener Füllungen aus Ei, Käse, saurer Sahne oder zum Beispiel auch Knoblauch oder Kartoffelpüree. Die Varianten sind divers und unterscheiden sich oft je nach Region des Landes. In größeren Städten kann man Khachapuri oft als Snack für unterwegs kaufen, in den ländlichen Gebieten Georgiens wird es als Frühstück serviert. Übrigens: Ein georgianische Weisheit besagt, dass man beim Backen von Khachapuri an etwas Schönes denken muss – sonst schmeckt es nicht! Unser kleiner Tipp vorweg: Bereitet den Teig schon einen Tag vorher zu, dann geht es anschließend ganz schnell!

Khachapuri ist das schwerste unserer Brotrezepte aus Asien.

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Zubereitung:

Den Backofen auf 240 Grad Umluft vorheizen. Für den Teig 500 g Mehl, 1 Päckchen Trockenhefe, 1 gehäufter TL Zucker und 1 gehäufter TL Salz mischen, zusammen mit 240 ml warmer Milch mit einem Handrührgerät gut verkneten, zum Schluss 2 EL Olivenöl zufügen. Den Teig abdecken und an einem warmen Ort eine Stunde gehen lassen. Dann: wieder kneten, noch einmal 30 Minuten gehen lassen.

Nun kommen wir zur Füllung. Eigentlich benutzt man für den Käse Sulguni, ein landestypischer Salzlakenkäse. Da man diesen hier aber schwer bekommt, mischen wir für die Füllung folgende Zutaten zusammen: 150 g geraspelter Fetakäse, 150 g Frischkäse, 150 g Ziegenfrischkäse und nach Geschmack 1 TL Bockshornklee. Eventuell etwas salzen.

Georgisches Essen ist eine der besten Küchen der Welt.

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Auf einem Backblech auf Backpapier vier dünne Fladen mit dem Teig ausrollen und an den Seiten einrollen und und zu Spitzen verzwirbeln – so bekommt ihr die typische Form des Bootes hin. Jetzt die Käsecreme hineinfüllen und 10 bis 12 Minuten in den Ofen geben.

Im letzten Schritt nun das Blech aus dem Ofen holen, mit einem Löffel pro Fladen jeweils eine Mulde in den Käse drücken und je ein Ei (also insgesamt 4 Eier) hineingleiten lassen. Nochmal für fünf Minuten in den Backofen zurück, bis das Eigelb gerade anfangen würde zu stocken. Nun frische Kräuter (z. B. Petersilie, Dill und Koriander) und Schwarzkümmel drüberstreuen.

Tadaaa – fertig ist der Khatchapuri! Und wie isst man diese Köstlichkeit nun? Am besten natürlich warm. Dazu einfach ein Stück Brot vom Rand abreisen, das Ei anstechen und tief in den geschmolzenen Käse tunken! Guten Appetit.

Diese Brotrezepte aus Asien bringen die Welt zu Euch nach Hause.

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Shaobing, China

Wer an die chinesische Küche denkt, hat vielleicht nicht gleich Brot im Kopf. Doch dieses unserer Brotrezepte aus Asien kommt tatsächlich aus dem Land, wo neben Reis auch verschiedene Brotsorten seit Jahrzehnten eine lange Tradition haben. Die genaue Herkunft der verschiedenen ovalen Brotsorten des Shaobing sind ungeklärt und die Sorten im Land könnten nicht vielfältiger sein. Ob süß oder herzhaft, mit oder ohne Füllung. Meistens wird Shaobing als Streetfood angeboten, denn in China besitzen nur wenige Menschen einen eigenen Ofen zuhause. Wir präsentieren unseren Favoriten: die nordchinesische Variante mit reichlich Sesam!

Das ausführliche Rezept als Video findet ihr hier:

Zubereitung:

Shaobing besteht im Grundprinzip aus zwei verschiedenen Teigsorten. Für den ersten Teig werden 200 g Mehl, 2 TL Trockenhefe und je eine Prise Salz und Zucker mit 135 ml Wasser mit der Hand verknetet und dann eine Stunde verdeckt ruhen gelassen. In der Zwischenzeit kann der Sesam goldbraun geröstet werden.

Für den zweiten Teig müssen 5 bis 6 EL Öl in der Pfanne erhitzt werden, um sie dann in ein Schälchen mit 3 bis 4 EL Mehl zu gießen und mit einem Löffel zu verrühren. Wenn der erste Teig geruht hat, können wir ihn nun auf einer Arbeitsfläche nochmal durchkneten und rechteckig ausrollen. Auf diesen etwa ein, zwei Zentimeter dicken Teig verstreichen wir nun den zweiten, weitaus flüssigeren Teig. Darauf streuen wir gleichmäßig Salz und Pfeffer und rollen den Teig zu einer länglichen Schlange ein. Diese schneiden wir in etwa sechs gleichgroße Stücke, die wir einzeln wieder flach drücken oder rollen, neu zusammenkneten und wieder ausrollen. Auf die nun kleinen Fladen streichen wir helle Sojasoße und bestreuen alles mit reichlich des angerösteten Sesams. Bei 180 Grad Celsius backen die Shaobing etwa 20 Minuten Fertig sind die chinesischen Brötchen! Es klingt tatsächlich komplizierter als es ist.

Kaum zu glauben, aber in China hat Brot eine lange Tradition.

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Roti, Malaysia

Das letzte unserer Brotrezepte aus Asien: Diese luftigen, flachen Fladen findet man in Malaysia an jeder Straßenecke – spektakulär wird der feuchte, hauchdünne Teig auf heißen Platten ausgebreitet und erinnert fast an ein Croissaint. Fertig wird es dann mit Currys serviert, genannt Roti Canai. Wir zeigen Euch, wie ihr dieses asiatische Brotrezept ganz leicht zuhause nachbacken könnt. Mehr als ein paar Standardzutaten braucht ihr nicht.

Roti Canais findet sich in Malaysia an vielen Straßenständen wieder.

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Zubereitung:

½ EL Salz und ½ EL Zucker in 200 ml Wasser auflösen, anschließend 290 g Mehl zugeben und alles zu einem glatten Teig kneten. Der Teig ist sehr feucht – streu also ruhig etwas Mehl darauf, um ihn besser zu kneten. Teile den Teil in 6 gleichgroße Kugeln und lege sie in ein mit Öl eingeriebene Schüssel. Bestreiche alles mit 2 EL Öl und lasse den Teig über Nacht im Kühlschrank ruhen.

Am nächsten Tag kannst du den feuchten Teig ausbreiten und ihn langziehen. Den ausgebreiteten Teig überlappst du von unten zu zwei Dritteln, auch von oben faltest du den Teig. Dieses lange Stück gefalteten Teig kringelst du nun zu einem Häufchen zusammen und drückst ihn leicht platt. Alles darf sehr gerne luftig sein.

Diese Brotrezepte aus Asien bringen die Welt zu dir nach Hause.

Tupfe etwas Öl auf den Teig und erhitze in der Zeit eine Pfanne auf mittlerer Hitze. Brate nun den Roti bis er leicht braun und knusprig wird. Fertig! Am besten zu Curry servieren.

»Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Nach einer Weile braucht er einen Drink.« (Woody Allen)

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So backt die Welt: Wir zeigen Euch Brotrezepte aus Asien und der Welt.

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