Wir haben einen heißen Anwärter auf die Nachfolge des skandinavischen Hygge-Trends gefunden. Er kommt aus Kroatien und nennt sich Fiaka: eine entspannte Stimmung vollkommener Zufriedenheit. Dieses Gefühl erreicht man, wenn man eine der unbekannten Inseln in Kroatien besucht, die wir hier vorstellen – oder am besten von Insel zu Insel hüpft. Also nichts wie los. Text: Claudia Kickel

Molat: Das geheime Paradies

Gerade mal 220 Einwohner zählt die Insel Molat, die knapp 30 Kilometer nordwestlich von Zadar in Norddalmatien liegt. Drei kleine Dörfer sind auf dem Eiland zu finden: Molat, Brgulje und Zapuntel, die über eine einzige Straße miteinander verbunden sind. Es ist wirklich alles ganz beschaulich. Ein idyllisches Fleckchen Erde mit einsamen Stränden und naturbelassener Fauna mit üppigen Fichten- und Kiefernwäldern. Am besten erkundet man die Insel per Boot und hüpft einfach hinein in das glasklare Nass. Schnorchler bestaunen in den kristallklaren Buchten die lebendige Unterwasserwelt. Molat ist wirklich noch ein echter Geheimtipp unter den unbekannteren Inseln Kroatiens!

Sonnenuntergang hinter der kroatischen Insel Molat

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Murter: Die Geschmackvolle

Die Bewohner von Murter leben seit Generationen von der Seefahrt, der Landwirtschaft und besonders vom Fischfang. Insofern ist es also wenig verwunderlich, dass auf Murter zahlreiche Restaurants zu finden sind, die ihre Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen. Und auch wenn seit geraumer Zeit im Sommer Festivals, Events und Partys stattfinden, so hat die Insel ihren Charme nicht verloren. Idyllische Buchten, kleine Fischerdörfer, prächtige Häfen und historische Bauwerke, wie die Kirche der Madonna von Caravaggio, finden sich auf Murter. Wer sich im Urlaub gern unter Menschen mischt aber genauso die Einsamkeit schätzt, wer Kultur mag, gern gut isst und die Sonne anbetet, der hat seine Insel gefunden!

Murter, eine der unbekannten Inseln in Kroatien

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Silba: Die Ursprüngliche

Auf Silba geht man zu Fuß oder fährt Boot, denn die Insel Silba, die zum Inselarchipel von Zadar gehört, ist autofrei und im Sommer sogar fahrradfrei. Die Insel ist so ursprünglich geblieben, wie wohl keine zweite in Kroatien. Der gleichnamige Ort bietet zwar Restaurants, Cafés und kleine Geschäfte, alles aber in überschaubarer Anzahl. Wer Lust auf Wandern hat, kann sich an den vielen Wanderwege erfreuen, die zu atemberaubenden Sand-, Kiesel- oder Felsstränden und ins mit Oleandern bewachsene Innere der Insel führen. Für Ruhesuchende, die im Einklang mit der Natur urlauben möchten, gehört Silba also ganz sicher auf die da-will-ich-hin-Liste.

Fischerboote im Hafen von Silba

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Die abgelegenste Inselgruppe: Palagruza

124 Kilometer südlich von Split findet sich der Winzling unter den 1200 Inseln Kroatiens: die Inselgruppe Palagruza. Die abgelegenste aller kroatischen Inseln ist nur 0,3 Quadratkilometer groß und besteht aus fünf Inseln. Palagruza hat keine Einwohner und auch kaum touristische Infrastruktur, dafür aber reichlich mediterrane Vegetation sowie endemische Flora und Fauna. Die Insel eignet sich perfekt für einen Tagesausflug. Das Highlight ist sicherlich der Leuchtturm auf einem 90 Meter hohen Berg auf der Hauptinsel. Dort gibt es auch die Möglichkeit, in einer der zwei Ferienwohnungen im Leuchtturm zu übernachten. Wer also echtes Abenteuer und Inselfeeling sucht, der liegt hier richtig.

Dugi Otok: Die lange Insel

Sowohl die Römer als auch die heutigen Touristenströme haben diese schöne Insel weitgehend übersehen, und das kommt ihr bis heute zugute. Dugi Otok bietet Platz und Ruhe – sogar im Hochsommer. Übersetzt bedeutet Dugi Otok »lange Insel«. Sie misst 45 Kilometer Länge, dagegen nur vier Kilometer an ihrer breitesten Stelle. Malerische Bergdörfer wie Dragove und kleine Fischerdörfer wie Sali und Bozava durchziehen die Landschaft und lassen sie wie ein Gemälde wirken.

Im südlich gelegenen Telascica-Naturpark wartet ein wunderschönes Panorama über die Adria sowie der traumhaft weiße Kieselstrand von Sakarun. Was du dort gänzlich vermissen wirst? Verkehr, Menschenmassen und Lärm. Wer in der Nähe von Zadar Urlaub macht, kann Dugi Otok auch mit der Fähre oder dem Katamaran erreichen und ganz einfach einen Tagestripp daraus machen.

Klippen auf der unbekannten Insel Dugi Otok in Kroatien

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Vis: Ganz schön abgelegen

Vis, die abgelegenste kroatische Insel, ist bekannt für ihre Vielzahl an fantastischen Fischrestaurants. Segler, die hier anlegen, lassen sich in der »Villa Kaliopa«, im Restaurant »Pojoda« oder im »Roki’s« im Landesinneren herrlich frischen Fisch und Meeresfrüchte schmecken. Schließlich ist besonders dalmatinisches Peka ein kulinarisches Highlight der Insel. Bei diesem Gericht wird der Tintenfisch (oder auch jegliche Fleischsorte) in einem gusseisernen Topf in der Glut einer Feuerstelle langsam gegart.

Die alten Griechen besiedelten Vis im vierten Jahrhundert v. Chr., angezogen von fruchtbarem Land und geschützten Buchten. Unter jugoslawischer Herrschaft war die Insel ein militärischer Marinestützpunkt, der für Ausländer gesperrt war.

Dank der abgeschiedenen Lage blieb Vis vom Massentourismus weitestgehend verschont, und das spiegelt sich heute auch in der Restaurantkultur wider: Die vielen kleinen Familienrestaurants der Insel bieten überwiegend biologische Produkte an.

Bucht mit Schiffen auf Vis, Kroatien

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Mljet: Eines der letzten Paradiese

In seiner Odyssee schwärmt Homer von dieser mit Aleppokiefern und Steineichen bewachsenen Insel, genauso wie der World Wide Fund for Nature, der sie zu einem der letzten Paradiese im Mittelmeer ernannt hat. Das nördliche Drittel von Mljet umfasst den Mljet-Nationalpark, in dem zwei miteinander verbundene türkisfarbene Salzwasserseen inmitten dichter Wälder liegen.

Pomena, der Eingang zum Park, ist nur 80 Minuten mit dem Katamaran von Dubrovnik entfernt. Vom Montokuc aus hat man einen wunderschönen Blick auf die duftenden Kiefern und die silberblaue Adria. Der Veliko Jezero See lässt sich am besten mit dem Fahrrad erkunden. In der Mitte des Sees erhebt sich eine winzige Insel, auf der ein Benediktinerkloster aus dem zwölften Jahrhundert steht. Es kann ganz einfach mit dem Boot besucht werden.

Vogelperspektive auf Insel Mljet in Kroatien

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Kornati-Inseln: So viele Inseln zur Wahl

Der Kornati-Nationalpark umfasst 89 größtenteils unbewohnte Inseln und Riffe und ist benannt nach Kornat, der größten Insel der Gruppe. Entsprechend fühlt man sich auf einer Segeltour durch den Nationalpark dem Paradies ganz nah.

Viele Yachten werfen in einer der zahlreichen Buchten ihre Anker zum Sonnenbaden, Schlummern und Schnorcheln. Dabei sind sieumgeben von den herrlichen Blautönen des Meeres und des Himmels. In einigen Buchten gibt es kleine Lokale, zum Beispiel das Fischrestaurant Konoba Darko Striznja, das von Fischer Darko Simat geführt wird. Wer vorher anfragt, kann ihn sogar auf einen seiner frühmorgendlichen Angelausflüge begleiten.

Strandbucht auf einer der unbekannten Inseln in Kroatien, Kornati

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Korčula: Wie im Mittelalter

Die Altstadt von Korčula liegt auf einer kleinen Halbinsel in Süddalmatien, umgeben von mittelalterlichen Stadtmauern. Mit ihren Steintreppen, edlen Palazzi und der Markuskathedrale im Gotik-Renaissance-Stil sieht diese historische Hafenstadt so aus, als hätte sie sich kaum verändert, seit Marco Polo zu seinen Reisen in den Orient aufbrach. Man sagt, er sei hier geboren – jedoch ist das bis heute nicht bestätigt. Moreska, eine spezielle Art des Schwerttanzes, der einen Kampf symbolisiert, wird hier seit dem 15. Jahrhundert aufgeführt.

Außerhalb der Stadt, vorbei an Pinienwäldern, Weinbergen und Olivenhainen gibt es zwei schöne, rustikale Agrotourismus-Lokale. Im Konoba Maha und Konoba Mate werden aus einheimischen Produkten hergestellte Inselspezialitäten angeboten. Wer dagegen den lokalen Weißwein Posip probieren möchte, besucht am besten das familiengeführte Weingut Toreta Winery in Smokvica.

Luftaufnahme von Korcula, einer mittelalterlichen Insel in Kroatien

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Mehr Infos bei der Kroatischen Zentrale für Tourismus.