Seit Jahrhunderten servieren einige Restaurants weltweit traditionelle Gerichte und bewahren dabei ihre reiche Geschichte. Diese Lokale sind nicht nur Zeugen vergangener Zeiten, sondern auch lebendige Museen der Gastronomie. Ein Blick auf einige der ältesten Restaurants der Welt zeigt, wie eng Kulinarik und Geschichte miteinander verwoben sind.
St. Peter Stiftskulinarium – Salzburg, Österreich
Das St. Peter Stiftskulinarium, eingebettet in die Mauern der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg, gilt als das älteste Restaurant Europas. Erste Erwähnungen datieren zurück ins Jahr 803 – ein beeindruckendes Erbe von über 1.200 Jahren kulinarischer Tradition. Doch altes Gemäuer bedeutet hier längst keinen verstaubten Stil. Dank der großartigen Gastgeber Veronika Kirchmair und Claus Haslauer ist das Restaurant absolut up to date. Besonders im Sommer, wenn die Outdoor-Lounge geöffnet hat, bekommen die historischen Steinmauern einen ganz neuen Touch.
Auch sonst bietet das Stiftskulinarium den perfekten Rahmen für klassische österreichische Küche. Besonders hervorzuheben sind die Salzburger Nockerl und der Tafelspitz, die hier nach traditionellen Rezepten zubereitet werden. Doch auch moderne Kreationen finden ihren Platz – und sogar die ein oder andere Auster.
Ein Besuch im St. Peter Stiftskulinarium ist wie eine Reise in die Vergangenheit – und auf jeden Fall jede Reise wert!

instagram.com/stpeter_stiftskulinarium
Wirtshaus Zum Roten Bären – Freiburg, Deutschland
Im Herzen der Freiburger Altstadt befindet sich das Wirtshaus Zum Roten Bären, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1311 zurückreichen. Dieses historische Gasthaus hat zahlreiche Epochen überdauert und präsentiert sich heute als gelungene Mischung aus Tradition und Moderne.
Die Küche legt besonderen Wert auf regionale Spezialitäten – wir sagen nur Spätzle – sowie saisonale Gerichte, begleitet von lokalen Weinen. Die dicken Mauern und das urige Ambiente erzählen Geschichten aus über sieben Jahrhunderten und machen jeden Besuch zu einem besonderen Erlebnis.

instagram.com/zumrotenbaeren
Sobrino de Botín – Madrid, Spanien
Gegründet im Jahr 1725, ist das Sobrino de Botín laut Guinness-Buch der Rekorde das älteste kontinuierlich betriebene Restaurant der Welt. Früher war es ein Treffpunkt für Künstler und Schriftsteller, darunter auch Ernest Hemingway, der das Spanferkel in seinem Roman »Fiesta« lobte.
Der traditionelle kastilische Holzofen, der seit der Eröffnung in Betrieb ist, verleiht den Gerichten – insbesondere dem berühmten Cochinillo Asado (Spanferkel) – ein unverwechselbares Aroma. Ein Abendessen im Sobrino de Botín ist eine kleine Zeitreise, kulinarisch wie kulturell.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Union Oyster House – Boston, USA
Wir sagen es gleich: Die Webseite des Restaurants sieht tatsächlich so aus, als wäre sie im letzten Jahrhundert erstellt worden. Doch das tut der Attraktivität des Union Oyster House in Boston keinen Abbruch.
Im Jahr 1826 gegründet, ist es Amerikas ältestes Restaurant, und die Speisekarte lässt die Herzen von Meeresfrüchteliebhabern höherschlagen. Natürlich gibt es frische Austern, einen Shrimp-Cocktail, Crab Cakes oder Calamari-Ringe.

Union Oyster House in Boston
Dieses historische Lokal war Zeuge bedeutender Ereignisse und beherbergte Persönlichkeiten wie John F. Kennedy, der im Private Dining Room gerne zurückgezogen speiste. Die dunklen Holzbalken und das klassische Dekor versetzen Gäste in eine vergangene Ära.
Und welches Gericht ist dort ein Muss? Die Clam Chowder! Sie wird in zwei verschiedenen Größen serviert. Unsere Empfehlung: die kleine Portion als Vorspeise, gefolgt von einem frischen Lobster-Roll-Sandwich oder einer Portion Fish & Chips. Yummy!

Sargent Seal
Zum Franziskaner – Stockholm, Schweden
Ja, das kann für Verwirrung sorgen: Das Restaurant Zum Franziskaner wurde 1421 von deutschen Mönchen gegründet und ist somit eines der ältesten Restaurants in Schweden. Es verbindet deutsche Brautradition mit schwedischer Gastfreundschaft.
Die Speisekarte bietet eine Mischung aus deutschen und schwedischen Klassikern, darunter verschiedene Biersorten und traditionelle Gerichte wie Schweinshaxe und schwedische Fleischbällchen. Die historische Einrichtung mit Holzbalken und traditionellen Dekorationen schafft eine gemütliche Atmosphäre, die Gäste seit Jahrhunderten schätzen.
Vielleicht nicht unbedingt die richtige Adresse für deutsche Touristen in Stockholm – außer man sucht nach guter Stimmung und einem kühlen Bier.

Zum Franziskaner
Piwnica Świdnicka – Breslau, Polen
Die Piwnica Świdnicka, gegründet im Jahr 1273, ist eines der ältesten Restaurants Europas und befindet sich im Keller des Breslauer Rathauses. Dieses historische Lokal war über die Jahrhunderte hinweg ein beliebter Treffpunkt für Kaufleute, Künstler und Politiker.
Die Speisekarte bietet traditionelle polnische Gerichte wie Bigos und Pierogi, begleitet von hausgebrautem Bier. Die gotischen Gewölbe und das mittelalterliche Ambiente schaffen eine einzigartige Atmosphäre, die Gäste in die reiche Geschichte Breslaus eintauchen lässt. Ein wirklich schönes Erlebnis.

Piwnica Świdnicka
Ichiwa – Kyoto, Japan
Ichiwa in Kyoto bewahrt seit über 1.000 Jahren seine kulinarische Tradition. In der 25. Generation geführt, ist es berühmt für seine Spezialität Aburi-mochi – zarte Reiskuchen (Mochi)-Spieße, die in Sojabohnenmehl gewendet und über Holzkohle gegrillt werden, um anschließend mit einer süßen weißen Miso-Sauce verfeinert zu werden.
Das Restaurant liegt direkt am Imamiya-Schrein, einem spirituellen Rückzugsort in Kyoto, der für seine ruhige Atmosphäre bekannt ist. Kyoto selbst, die ehemalige Kaiserstadt Japans, fasziniert mit alten Tempeln, traditionellen Teehäusern und verwinkelten Gassen, die Besucher in eine vergangene Zeit entführen.
Ein Besuch bei Ichiwa verbindet Genuss und Geschichte und ist ein Muss für Liebhaber japanischer Kultur. Die Konkurrenz direkt gegenüber – Kazariya – ist übrigens relativ neu und eröffnete erst 1656.

Ichiwa