Gerade einmal 280.000 Quadratkilometer groß ist Ecuador – und somit der kleinste Andenstaat Südamerikas. Dennoch ist das Land geographisch, topographisch, klimatisch und ethnisch eines der buntesten Länder der Erde. Wir verraten, was man in Ecuador gesehen haben sollte.

Hola, Quito! Willkommen in der Hauptstadt!

Quito, die Hauptstadt von Ecuador, kann mit einem besonderen Pfund aufwarten: Die Stadt liegt direkt auf dem Äquator. Direkt vor der Stadt liegt das Äquatormonument, das die exakte Lage des Äquators hervorhebt. Außerdem ist Quito eine der ersten Unesco-Weltkulturerbestätten weltweit und befindet sich hoch in den Anden.

Panorama-Blick auf Quito

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Ihr historisches Zentrum beheimatet verschiedene Klöster, barocke Kirchen und charmante Kopfsteinpflasterstraßen.

Die Hauptstadt Ecuadors hat auch attraktive Parks, so zum Beispiel den 19,5 Hektar großen Park von Guapulo. Hier leben etwa 268 Vögel, die zu 31 verschiedenen Arten gehören. Der Südstadtpark, im Südosten der Stadt gelegen, gilt mit seinen 750 Hektar als der größte Park des Metropolbezirks von Quito.

Im Süden der Stadt liegt der Park Cuscungo, der eine vielfältige Flora hat, denn in Bezug auf die Fauna kann man viele Zugvögel beobachten. Und schließlich, um mit der Route des Südens der Stadt abzuschließen, wirst du den Stadtpark Chilibulo-Huayrapungo vorfinden. Seine Lage gilt als der beste Aussichtspunkt der Stadt, auf 3.200 Metern Höhe über dem Meeresspiegel.

Mehr an Geschichte interessiert? Dann auf zum Stadtpark Rumipamba, wo du archäologische und ökologische Stätten bestaunen kannst, die einen kleinen Teil dessen zeigen, was die Besiedlung von Quito vor der Ankunft der Inkas war. 

Entlang der »Allee der Vulkane« in den Anden

Rund 19 Prozent der Landesfläche Ecuadors sind in 49 Gebieten unter Naturschutz gestellt. Einige davon finden sich entlang der sogenannten »Allee der Vulkane« in den Anden. Wir beginnen mit El Sangay, einem aktiven Vulkan, der seit 1934 eruptiv ist. Dieser Riese von 5.230 Metern bildet einen fast perfekten Kegel, der meist schneebedeckt ist und gelegentlich Asche wirft. Er gehört zum Sangay-Nationalpark, der von der Unesco wegen seiner großen biologischen, ökologischen und kulturellen Bedeutung zum Naturerbe der Menschheit erklärt wurde.

El Altar Vulkan im Sangay Nationalpark

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Wenn du Abenteuer magst und Bergsteigen möchtest, empfehlen wir dir Los Ilinizas. Das sind zwei Gipfel des gleichen Vulkans, der sich geteilt hat. Der Gipfel des Iliniza Sur ist mit einer Höhe von 5.263 Metern der höchste.

So auch das sehenswerte geobotanische Naturreservat Pululahua in der Provinz Pichincha. Es liegt circa 25 Kilometer nördlich der Hauptstadt Quito. In diesem ersten Nationalpark Ecuadors, rund um den gleichnamigen erloschenen Vulkan, finden sich 92 endemische Pflanzenarten.

Die höchste Erhebung des Landes bildet der 6.310 Meter hohe Chimborazo. Der riesige Vulkan, dessen vergletscherter Gipfel bei guter Sicht sogar von der Küste aus zu sehen ist, ist ein Traum vieler Bergsteiger. Als Humboldt den Chimborazo bestieg, dachte er, er hätte den höchsten Punkt der Erde erreicht. Studien haben bewiesen, dass der Chimborazo, gemessen vom Erdmittelpunkt aus, der höchste Vulkan der Welt ist.  Zu einer der lohnendsten Unternehmungen dort oben zählt der Besuch der Eisfelder am Gletscher.

Sonniges landschaftsbild der Anden in Ecuador

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Wale an der Küsten beobachten

An der Küste lassen sich im Kontrast dazu wiederum ganz andere Naturerlebnisse erfahren; zum Beispiel in den den Nationalparks Podocarpuso oder Machalilla in der Provinz Manabí. Wenn ihr garantiert Buckelwale beobachten möchtet, solltet ihr unbedingt zwischen Juni bis September hinreisen.

Walbeobachtung ist zu dieser Zeit auch entlang der gesamten Küste auf der bislang weniger bekannten touristischen Route Spondylus möglich. Diese führt von der nördlichen Provinz Esmeraldas entlang der Küste bis runter an die Grenze Perus. Reitausflüge, Mountainbiketouren, Gleitschirmfliegen und Canopy sind beliebte Freizeitbeschäftigungen in der Region.

Buckelwal an der Küste von Ecuador

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Galapagos-Inseln: Was für eine Flora und Fauna!

Auch die Galapagosinseln, 972 Kilometer vor der ecuadorianischen Küste, faszinieren Naturliebhaber. Sie haben ein hohes Maß an Schutz des Ökosystems, so dass die Vielfalt und Anzahl der Arten von Fischen und Meeressäugern beeindruckend ist.

Mit einer außergewöhnlichen Flora und Fauna wurde das Inselarchipel 1979 zum Welterbe der Unesco erklärt. Die Geschichte der Galapagosinseln hat dazu geführt, dass die Inseln heute nicht nur als biologische Schatzkammer, sondern auch als Labor der Evolution gesehen werden. Die hiesige Tierwelt hatte schon den Naturforscher Charles Darwin in den Bann gezogen. Ein besonderes Erlebnis ist das Tauchen.

Die Galapagosinseln aus der Vogelperspektive

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Amazonasgebiet: magische Lagunen, irre viele Baum- und Vogelarten

Das Naturreservat Cuyabeno im Amazonas-Regenwald ist 665.800 Hektar groß. Das Schutzgebiet ist nicht nur der östlichste Ort des Landes, sondern auch der Ort, an dem die Sonne im Land zuerst aufgeht. Die Ökosysteme sind magisch. Lagunen entstehen und verschwinden hier innerhalb weniger Tage. Sogar die Farbe der Lagunen ist besonders. Das Wasser kann schwarz und klar sein.

In der Tierwelt sind besondere Arten wie der Jaguar, Paiche, der zu den größten im Süßwasser lebenden Fische der Erde zählt, die zwei Arten von Flussdelfinen, Pirañas, Anacondas und drei Arten von Kaimanen zu finden. Ihr erreicht Cuyabeno per Boot über die Flüsse.

Der Nationalpark Yasuní im Amazonas dagegen gilt als einer der Orte mit der größten Artenvielfalt weltweit. Hier konzentriert sich die höchste Dichte an Amphibien-, Säugetier-, Vogel- und Pflanzenarten im ganzen Amazonasgebiet. Der Park ist Heimat von mehr als 1.400 verschiedenen Tierarten, darunter 150 verschiedene Amphibien -ein Weltrekord. Auf einem einzigen Hektar sind 650 Baumarten zu finden. Mit ungefähr 593 Vogelarten gehört der Park auch in dieser Hinsicht zu den artenreichsten Orten der Welt. Ob bei einer Kanufahrt oder Nachtwanderung mit lokalen Guides – ihr habt viele Möglichkeiten, das Gebiet zu erkunden.

Kleines Boot im Amazonas-Gebiet in Ecuador

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