Ein Städtetrip nach Tokio kann unglaublich schlauchen. Nach dem Abklappern der Sehenswürdigkeiten in der Megametropole ist der Wunsch groß, raus ins Grüne zu wollen. Nichts leichter als das: An diesen Orten in der Tama-Region genießt ihr Natur pur – quasi vor den Toren Tokios.
Spaziergänge durch Wälder, Wanderungen auf heilige Berge und Action auf dem Wasser – all das bietet die nur 90 Minuten Zugfahrt entfernte Tama-Region. Hier stellen wir euch einmal ein paar Ideen für Unternehmungen in der Region vor.
Traumbrücke auf dem Okutama-Stausee
Unser erster Tipp in der Tama-Region führt zum Okutama-Stausee. Der See bildet samt der ihn umgebenen Berge und Wälder ein tolles Naturschauspiel. Und das zu jeder Jahreszeit. Im Frühling dominiert die Kirschblüte die Szenerie, im Sommer das Grün der Wälder und im Winter der Schnee. Ein Highlight ist die schwimmende Mugiyama-Ukihashi-Brücke, über die ihr in Seelenruhe flanieren könnt. Die Brücke ist eine echte Rarität. Sie ist eine von zwei Pontonbrücken auf dem See und trägt den Spitznamen »Drum-Can-Bridge«. Die ehemaligen Fässer sind heute modernen Baumaterialen gewichen. Das tut dem einmaligen Charme der schwimmenden Brücke aber keinen Abbruch.
Mitake: Der Berg ruft!
In vielen Reiseführern und Online-Reiseblogs über die Tama-Region gilt der Berg Takao als Maß aller Dinge. Das hat allerdings auch Folgen: Irre viele Touristen machen sich täglich auf, um den Berg zu erklimmen. Dieser Rummel muss nicht sein. Denn es gibt eine Alternative: der 900 Meter hohe Berg Mitake. Sein Markenzeichen sind die vielen Wanderwege, die ihn umkreisen. Wer fit ist, kann den Berg binnen anderthalb Stunden erklimmen. Wer keine Lust hat, sich sportlich zu betätigen, der kann auch die Mitake-Tozan-Seilbahn nutzen. Damit verkürzt sich der Spaziergang zum Gipfel auf etwa eine halbe Stunde.
Unterwegs nach oben kommt ihr an dem kleinen Mitakesan-Dorf vorbei. Wer auf der Suche nach Mitbringsel für die Daheimgebliebenen ist, kann hier in den Souvenirläden zuschlagen. Und wem es hier in der Natur besonders gutgefällt und ein paar Nächte bleiben will, kann sein Glück in eine der Minshukus (japanische Pensionen) versuchen.
Wenn ihr oben auf dem Gipfel angekommen seid, begrüßt euch der mehr als 2.000 Jahre alte Musashi-Mitake-Schrein, der zu einem Foto einlädt. Am schönsten sind aber natürlich die formidablen Panoramaausblicke. Falls ihr Zeit und Lust habt, könnt ihr von hier aus zu weiteren Nachbargipfel weiterwandern. Schön auch: ein 90-minütiger Rundweg, der durch den Wald vorbei am Nagaodaira-Observatorium, den Ayahiro-Wasserfällen und einem opulenten Felsengarten führt.
Wildwasser-Rafting und Canyoning-Touren in der Tama-Region
Wassersport wird in der Tama-Region großgeschrieben. Allen voran das Wildwasser-Rafting. Lust? Dann auf zum Tama-Fluss. Auf 4,5 Kilometern Länge bietet er optimale Bedingungen für Rafting-Action. Die angebotenen Touren sind rund drei Stunden lang. Sie bieten zahlreiche Gelegenheiten, die reißende Strömungen zu bezwingen. Zwischendurch wird Pause gemacht und ihr könnt an sicheren Stellen von Felsen ins Wasser springen. Noch mehr Adrenalin-Schübe versprechen die Canyoning-Touren. Mit Helm und Schwimmweste ausgerüstet geht es für euch bei geführten Touren durch die Schluchten der Region. Dabei rutscht ihr bis zu 25 Meter hohe Wasserfälle hinunter, überquert Flüsse an Seilbahnen und springt aus sechs Metern Höhe in den Fluss.
Im warmen Wassern der natürlichen Quellen baden
Wem das Rafting und das Canyoning eine Nummer zu actionlastig ist, kann auch auf gemächlichere Art und Weise in der Tama-Region im Wasser planschen. Dazu bieten sich die heißen Quellen der Region an. Nur zehn Minuten vom Bahnhof Okutama etwa liegt der Wellness-Tempel Moegi no Yu Onsen. Es verfügt neben einem Becken im Innenbereich auch über ein Rotenburo – ein Badebecken im Freien. Hier könnt ihr die angenehme und gesundheitsfördernde Wirkung des warmen Quellwassers genießen. Nicht nur das: ein sensationeller Blick über die umliegenden Berge und den Tama-Fluss ist inklusiv. Für einen dreistündigen Spa-Aufenthaltet zahlt ihr weniger als sieben Euro (850 Yen) pro Erwachsenen. Kann man machen!
Urzeitliche Höhlen entdecken
Besonders im Sommer, wenn es mal heißer wird, sehnt man sich in der Tama-Region nach Abkühlung. Ein guter Ort dafür ist hier die durchschnittlich elf Grad Celsius kühle Nippara-Kalksteinhöhle. Entlang eines gut befestigten Rundwegs könnt ihr dann die 800 Meter lange Höhle in rund 40 Minuten erkunden. Dabei entdeckt ihr neben Jahrhunderte alten Stalagmiten und einer weißen Bodhisattva-Statue auch interessante Felsformationen. Diese werden durch bunte Strahler und Spots in ein spektakuläres Licht gerückt. Fotoapparat nicht vergessen!
Informationen zu Tokio findet ihr auf der Website des Fremdenverkehrsamtes.