Die Preise für Flugreisen steigen zum 1. Mai 2024. Grund ist die Erhöhung der Flugticketsteuer. Damit wird der Flug in den Urlaub in diesem Jahr schon wieder teurer.
Für viele Deutsche war die erste Urlaubsbuchung nach der Coronazeit ein Schock: Die Preise für Flug und Hotel schossen in die Höhe. Besonders die Airlines langten zu. Sie verlangten 2023 für ein Flugticket innerhalb Europas fast ein Drittel mehr als noch im Vorjahr. Die stark gestiegenen Preise konnten sie freilich auch verlangen. Denn noch immer ist das Flugangebot in Deutschland nicht auf dem Niveau der Vor-Coronazeit. Das heißt: Die angebotenen Sitzplätze sind knapp, die Nachfrage der Urlauber aber groß. Vor allem die Flughäfen Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart hängen weiter hinter der durchschnittlichen Entwicklung in Deutschland und vor allem in Europa zurück, teilte jüngst der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) mit.
Und es sieht nicht so aus, als würden Billigflieger wie Ryanair oder Easyjet die Lücke füllen und bald mehr Flugverbindungen von und nach Deutschland anbieten. Ganz im Gegenteil. Die Airlinebranche klagt über Schwierigkeiten bei der Lieferung neuer Flugzeuge – und über die saftigen Kosten, die an Deutschlands Flughäfen gezahlt werden müssen. »Die Deutschen zahlen die höchsten Flugpreise in Europa«, motzte Ryanair-Chef Michael O’Leary in einem Interview des Manager Magazins. Dessen Marketingchef Dara Brady schlug in die gleiche Kerbe. Er sagte jüngst, anlässlich der 25-Jahres-Jubiläumsfeier der Airline auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn: »Der deutsche Luftverkehrsmarkt ist kaputt. Und der Regierung fehlt es an einer vernünftigen Airline-Politik.«
Flugticketsteuer steigt um mehr als 20 Prozent
Und nun wird es noch teurer. Ab dem 1. Mai 2024 gilt für alle Abflüge aus Deutschland eine höhere Flugticketsteuer. Die Steuer auf jedes Flugticket wird dabei um mindestens 20 Prozent erhöht. Dabei hängt die Höhe der Besteuerung von der Entfernung zum Flugziel ab. In Rechnung gestellt werden nun pro Ticket zwischen 15,53 Euro (statt 12,73 Euro) auf der Kurzstrecke und 70,83 Euro (statt 58,06 Euro) auf der Langstrecke.
Die Airlines dürften die höheren Steuern auf vielen Strecken direkt an die Kunden weitergeben, sodass der Urlaub in Zukunft noch teuer wird. »Mit der erneuten Erhöhung der Luftverkehrsteuer um rund 25 Prozent drohen weitere Einschnitte bei der Erholung des Luftverkehrs in Deutschland, welche die Anbindung wichtiger Wirtschaftsstandorte gefährden, sowie die Investitionskraft der Fluggesellschaften für die Dekarbonisierung des Luftverkehrs mindern«, sagt Jost Lamers, Präsident des BDL.
Somit bleibt Urlaubern nur noch die Möglichkeit, durch eine möglichst hohe Flexibilität den Flugpreis zu senken. Das heißt: außerhalb der Schulferien fliegen, Augen offen halten bei Schnäppchenangeboten der Veranstalter und Reisebüros und kein starres Festhalten am Wunschurlaubsort. Auch nicht außer Acht lassen sollten Reisende den Wochentag der Hin- und Rückreise. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede. Beim Vergleich aller Strecken und Reisezeiten stellten Beobachter fest, dass der Mittwoch der günstigste Reisetag für Flüge ins Ausland ist. Am teuersten sind Flüge am Samstag.