Granada, eingebettet am Fuße der Sierra Nevada in Andalusien, ist eine Stadt voller Geschichte, Kultur und beeindruckender Architektur, die Besucher aus aller Welt anzieht. Hier erfährst du, welche Sehenswürdigkeiten in Granada besonders lohnend sind.
Granada in Andalusien: Kurz vorgestellt!
Granada liegt im sonnigen Süden Spaniens, mitten in Andalusien, eingebettet am Fuße der Sierra Nevada. Nur etwa 70 Kilometer trennen die Stadt von der mediterranen Küste, und auf rund 730 Metern Höhe bietet Granada eine herrliche Aussicht auf die umliegende Landschaft. Mit etwas mehr als 230.000 Einwohnern ist Granada die Hauptstadt ihrer gleichnamigen Provinz und verbindet historischen Charme mit jugendlichem Flair. Die Stadt erstreckt sich entlang der Flüsse Genil und Darro und beeindruckt viele Besucher durch ihre Mischung aus maurischem Erbe, wie der weltberühmten Alhambra, und einer quicklebendigen Universitätskultur. Aber der Reihe nach. Diese Sehenswürdigkeiten solltest du dir bei einem Besuch in Granada anschauen:

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Alhambra: Weltbekanntes Symbol maurischer Baukunst
Das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist wie erwähnt die Alhambra, eine prächtige Palast- und Festungsanlage. Errichtet wurde sie im 13. und 14. Jahrhundert von den Nasriden, der letzten muslimischen Dynastie auf der Iberischen Halbinsel. Die Alhambra gilt als Meisterwerk maurischer Baukunst und wurde 1984 von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt. Sie umfasst mehrere sehenswerte Bereiche, darunter die Nasridenpaläste mit ihren kunstvoll verzierten Innenhöfen, den berühmten Löwenhof, die Alcazaba, die älteste Festung der Anlage, und den Renaissance-Palast Karls V.

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Die Anlage wird von den Gärten des Generalife ergänzt, die als Sommerresidenz der Nasriden dienten und mit ihren Wasserspielen, Blumenbeeten und schattigen Wegen ein Ort der Ruhe und Schönheit sind.
Hinweise und Tipps für einen Besuch: Die Alhambra ist DER Touristenmagnet in Granada schlechthin. Insofern kann ein Besuch ganz schön wuselig – und nervenaufreibend – werden. Es empfiehlt sich, Tickets unbedingt im Voraus online zu buchen, da die Besucherzahlen limitiert sind und die Anlage oft Wochen im Voraus ausverkauft ist. Die beste Besuchszeit ist am frühen Morgen oder am späten Nachmittag, um große Menschenmengen und die Hitze zu vermeiden.

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Wer die Nasridenpaläste besichtigen möchte, sollte direkt den ersten Zeitslot des Tages wählen, um die Räume in Ruhe genießen zu können.
Albaicín: Weiße Häuser und pittoreske Gassen
Gegenüber der Alhambra liegt das Albaicín, das älteste Viertel Granadas, das ebenfalls zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Das Viertel begeistert Besucher mit seinen weiß getünchten Häusern, verwinkelten Gassen und zahlreichen Plätzen, die den maurischen Ursprung der Stadt widerspiegeln. Besonders beliebt ist der Mirador de San Nicolás. Das ist ein Aussichtspunkt, von dem aus sich ein traumhafter Blick auf die Alhambra und die dahinterliegende Sierra Nevada bietet, vor allem zum Sonnenuntergang.

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Das Viertel ist geprägt von arabischen Einflüssen, die sich in den traditionellen Teestuben, kleinen Geschäften und den erhaltenen Hammams, den arabischen Bädern, zeigen.
Stadtviertel Sacromonte: Wo der Flamenco zuhause ist
Ein weiteres charakteristisches Viertel ist Sacromonte, bekannt für seine Höhlenwohnungen, die einst von der Roma-Bevölkerung bewohnt wurden. Heute sind viele dieser Höhlen zu Veranstaltungsorten für Flamenco-Shows umfunktioniert worden, was dem Viertel eine ganz besondere Atmosphäre verleiht. Sacromonte gilt somit als kulturelles Herz des Flamencos in Granada und bietet Besuchern die Möglichkeit, in die andalusische Musik- und Tanztradition einzutauchen.

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Wer sich nicht nur mit einer Flamenco-Show begnügen möchte, kann auch das Höhlenmuseum mit dem Namen Museo Cuevas del Sacromonte besuchen. Es bietet einen authentischen Einblick in das Leben der Gitanos, die Geschichte der Höhlenwohnungen und die Ursprünge des Flamenco. Die originalgetreu eingerichteten Höhlen und die Ausstellungen zu Handwerk und Tradition machen den Besuch zu einer Zeitreise durch die Kultur des Viertels. Außerdem genießt man von hier einen super Ausblick auf die Alhambra und das Tal des Río Darro.
Sehenswürdigkeiten in Granada: Kathedrale und Universität La Madraza
Im Zentrum von Granada befindet sich die imposante Kathedrale Santa María de la Encarnación. Sie ist ein besonders hübsches Beispiel spanischer Renaissance-Architektur, errichtet auf den Fundamenten einer ehemaligen Moschee.

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Die Kathedrale beeindruckt nicht nur durch ihre Größe und Architektur, sondern auch durch ihre kunstvolle Innenausstattung. Direkt angrenzend liegt die Capilla Real, die königliche Grabkapelle, in der die sterblichen Überreste der Katholischen Könige Isabella und Ferdinand ruhen, die 1492 mit der Rückeroberung Granadas das Ende der maurischen Herrschaft in Spanien einläuteten. Die Capilla Real ist reich verziert und beherbergt bedeutende Kunstwerke aus der Zeit der spanischen Renaissance.
Neben diesen Hauptattraktionen bietet Granadas Altstadt zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch lohnen. Die ehemalige maurische Universität La Madraza zeugt von der Bedeutung der Stadt als kulturelles und wissenschaftliches Zentrum im Mittelalter. Obwohl zugegebenermaßen von der ursprünglichen Bausubstanz nur noch wenige Räume erhalten sind, sind diese – insbesondere das prachtvoll restaurierte Oratorium (Mihrab) mit seinen Muqarnas-Gewölben und Gravuren – architektonisch und künstlerisch sehr sehenswert.
Souvenirs und Kunsthandwerk im Basar Alcaiceria entdecken
Der Corral del Carbón, einst eine Karawanserei, dient heute als Veranstaltungsort für kulturelle Events. Die Alcaicería, ein traditioneller Basar, lädt mit seinen verwinkelten Gassen zum Bummeln. Der Basar bietet eine große Auswahl an Gewürzen, Keramik und Souvenirs. Zwar sind die Läden meist auf Touristen ausgerichtet, dennoch finden sich auch handgefertigte Unikate und traditionelles Kunsthandwerk.

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Besonders sehenswert ist das Eingangstor mit seinen Mosaiken, das Besucher in die maurische Epoche zurückversetzt. Achtung: Aufgrund der engen, oft belebten Gassen sollte man auf seine Wertsachen achten und sich vor Taschendieben in Acht nehmen.
Granada ist auch berühmt für seine zahlreichen Miradores. Das sind Aussichtspunkte, die spektakuläre Blicke auf die Stadt, die Alhambra und die umliegende Berglandschaft bieten. Neben dem bereits erwähnten Mirador de San Nicolás sind der Mirador de San Cristóbal und der Carmen de la Victoria beliebte Orte, um die Stadt aus der Vogelperspektive zu erleben. Der Paseo de los Tristes, eine malerische Promenade entlang des Flusses Darro, ist ein beliebter Ort für Spaziergänge. Er bietet ebenfalls beeindruckende Ausblicke auf die Alhambra.
Parque de las Ciencias: Spannendes Museum, nicht nur für Kinder
Für Familien und Wissenschaftsinteressierte ist der Parque de las Ciencias, ein interaktives Wissenschaftsmuseum mit Biodom, Aquarium und Planetarium, ein lohnendes Ausflugsziel. Hier können Besucher auf unterhaltsame Weise mehr über Natur, Technik und Weltraum erfahren.
Das Museum bietet sowohl dauerhafte als auch temporäre Ausstellungen zu Themen wie Biologie, Sinneswahrnehmung, Physik und Astronomie. Besonders hervorzuheben sind die Bereiche Biosphäre, Eureka, Wahrnehmung und Explora. Letzterer ist speziell für Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren konzipiert. Ein weiteres Highlight ist das Planetarium mit einer zehn Meter großen Kuppel und 120 Projektoren. Es stellt realistisch den Nachthimmel mit über 7.000 Sternen dar. Der Biodom ist ein spezieller Bereich, der sich mit der Biodiversität beschäftigt. Er beherbergt mehr als 200 Tier- und Pflanzenarten.
Aber auch die sakralen Bauwerke Granadas sind vielfältig und reich an Geschichte. Das Kloster San Jerónimo beeindruckt mit seiner Renaissance-Architektur, während die Kirche San Gil y Santa Ana als eines der ältesten Gotteshäuser der Stadt im Mudéjar-Stil erhalten ist. Die barocke Basílica de San Juan de Dios besticht durch ihre prunkvolle Innenausstattung. Für alle Liebhaber von Gotteshäusern ist ein Besuch der Gebäude ein Muss!
Hammam: Orientalische Badekultur in Granada erleben
Ein weiterer Höhepunkt sind die bereits erwähnten arabischen Bäder, die Hammams. Sie dienen heute als Wellness-Oasen und schaffen mit ihrem orientalischen Ambiente und den kunstvollen Mosaiken ein ganz besonderes Ambiente. Besonders bekannt sind die Hammam Al Ándalus, die in der Nähe der Alhambra liegen. Die Innenräume sind im andalusischen Stil mit islamischen Bögen, geometrischen Fliesen und stimmungsvoller Beleuchtung gestaltet, was eine intime und entspannende Atmosphäre schafft.

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Wer das Hammam besuchen möchte, sollte beachten, dass der Aufenthalt auf 90 Minuten begrenzt ist, inklusive eventueller Massagezeit. Es gibt mehrere Bäder mit unterschiedlichen Temperaturen sowie Dampfbäder. Auf Wunsch kann man eine 15- oder 30-minütige Massage mit aromatischen Ölen oder ein traditionelles Kessa-Peeling buchen. Das Personal informiert die Gäste zu Beginn über den Ablauf und die Nutzung der verschiedenen Bereiche. Während des Aufenthalts kann man sich hier allerdings frei bewegen. Das Hammam eignet sich besonders gut, um nach einem Tag voller Sightseeing-Eindrücke in Granada zu entspannen und in die Welt von Al-Andalus einzutauchen. Handtücher und Pflegeprodukte werden vor Ort bereitgestellt, Reservierungen sind sinnvoll.
Tagesausflug in die Sierra Nevada in der Nähe von Granada in Andalusien
Granada ist zudem ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die Sierra Nevada, nicht nur das höchste Gebirge in Andalusien, sondern ganz Spaniens. Besonders beliebt ist eine Wanderung durch die Cahorros de Monachil. Dabei handelt es sich um eine spektakuläre Schlucht mit Hängebrücken, Wasserfällen und einer beeindruckenden Uferlandschaft. Die Wanderung ist besonders für Naturliebhaber und Familien empfehlenswert.

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Wer es sportlicher mag, kann den höchsten Gipfel der Iberischen Halbinsel, den Mulhacén (3479 Meter), besteigen oder zumindest eine Wanderung in dessen Umgebung unternehmen. Sehr reizvoll ist zudem ein Besuch der Dörfer der Alpujarras, etwa Capileira, Pampaneira oder Bubión. Die weißen Bergdörfer sind bekannt für ihre traditionelle Architektur, ihre malerische Lage und die Wanderwege in der Umgebung. Für Aktivurlauber werden außerdem geführte Jeep-Safaris, E-Bike-Touren oder Reitausflüge angeboten, die Einblicke in die Natur und Tierwelt des Nationalparks ermöglichen.
Weitere Informationen über Granada gibt es auf der Webseite des Fremdenverkehrsamts Andalusien.