Die Stadt Portland in den USA ist ein urbanes Biotop für Individualisten, Künstler und Kreative. Ihr Charakter zeigt sich nicht nur im äußeren Stadtbild, sondern vor allem in den kleinen Details, die Portland so unnachahmlich machen: bunte Vintage-Fassaden, hausgemalte Schilder, berühmte Foodtrucks in jedem Viertel. Hier stellen wir euch Portland in Oregon einmal vor.
Lage von Portland und Ruf in den USA
Falls ihr keine Ahnung, wo Portland in den USA überhaupt liegt: Die 650.000 Einwohner zählende Stadt befindet sich im äußersten Nordwesten des Landes, nicht weit von Kanada, und ist die größte Stadt des Bundesstaates Oregon. Sie liegt an der Mündung des Willamette River in den Columbia River, etwa 100 Kilometer von der Pazifikküste und rund 235 Kilometer Luftlinie von Seattle entfernt.

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Eingebettet zwischen den Hängen der Tualatin Mountains, ist Portland von der Silhouette des Mount Hood geprägt. Die Lage am Zusammenfluss zweier Flüsse, umgeben von Bergketten und mit schnell erreichbarer Natur, prägt die Atmosphäre der Metropole ebenso wie ihren Charakter – urban und dennoch naturverbunden.
Portland hat in den USA den Ruf einer besonders alternativen, umweltbewussten und kreativen Stadt. Hier wird Individualität gefeiert. Die Stadt gilt als Hochburg für Hipster, Kunstliebhaber und Freigeister; der Slogan »Keep Portland Weird« (übersetzt: »Halte Portland verrückt«) spiegelt diese Selbstwahrnehmung treffend wider.

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Das zeigt sich nicht zuletzt an den Wahlergebnissen. Bei der letzten Präsidentschaftswahl 2024 hat Portland, wie der gesamte Multnomah County, deutlich für die demokratische Kandidatin Kamala Harris gestimmt. Harris erhielt im Multnomah County, zu dem Portland gehört, etwa 79,3 Prozent der Stimmen. Präsident Donald Trump erhielt nur etwa 17,2 Prozent. Die genauen Wahlergebnisse könnt ihr auf der Website von Politico nachlesen.
Portland: Stadtbild und Charakter
Wer durch Portland in den USA läuft, merkt sofort: Hier herrscht eine andere Ordnung. Die Viertel sind bunt gemixt, Alt- und Neubauten geben sich die Klinke in die Hand, vielerorts ist Begrünung zu finden; egal ob auf Dächern, vor Cafés oder mitten auf der Straße als »urban gardening«-Projekt. Die Bewohner sind stolz auf ihre progressive Lebensweise und ihren Hang zum Öko-Lifestyle. Öko ist hier kein Trend, sondern Teil der DNA.
Portland setzt vielerorts auf Nachhaltigkeit und Lebensqualität. Fahrradwege durchziehen die ganze Stadt, das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln ist vorbildlich, und die Parks wirken, als hätten sie direkt aus der Wildnis hereingefunden.

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Der hohe Anteil an Indie-Läden und Handwerksbetrieben bietet einen skurrilen Mix. Secondhand-Mode neben Boutique-Eis, vegane Donuts im Truck und dann natürlich das Riesenschild »Keep Portland Weird« am Straßenrand.

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Humor ist dabei das Salz in der Suppe: Portland nimmt sich selbst nicht zu ernst, sondern zelebriert die eigene Schrulligkeit. Regelmäßige Paraden (z.B. das Portland Rose Festival), eigenwillige Kunstaktionen und ein Hauch von Anarchie bereichern das Stadtbild. Sogar ein Park in Miniformat, der Mill Ends Park, gilt offiziell als der kleinste der Welt. Er gilt als eine Hommage an die Liebe zu Details und Absurditäten.
Portland: Das sind die bekanntesten Stadtteile
Downtown Portland pulsiert rund um den Pioneer Courthouse Square. Der Platz gilt als »Wohnzimmer von Portland«. Zwischen dem historischen Pioneer Courthouse – dem ältesten Bundesgebäude im pazifischen Nordwesten – und modernen Hochhäusern finden sich zahlreiche Geschäfte und Künstlercafés. Das Stadtbild wird lebendig durch Street-Food-Stände, kinetische Skulpturen wie die berühmte »Weather Machine« und bunte Schachbretter. Besonders ins Auge fallen der zentrale Wasserfallbrunnen und das restaurierte Tor des ehemaligen Portland Hotels, die als beliebte Fotomotive und Kulissen für spontane Straßenkunst dienen.

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Im Pearl District, einer Blaupause für gelungene Stadterneuerung, dominieren heute sanierte Lagerhäuser, Galerien und Boutiquen das Bild. Hier befindet sich mit »Powell’s City of Books« eine weltweite Pilgerstätte für Lesefans. Der Buchladen ist so groß wie ein Wohnblock mit mehreren Etagen und vielen Ecken für Bücherliebhaber. Galerien, Designerläden und hippe Cafés sorgen für internationales Flair.

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Old Town Chinatown lockt mit einer Mischung aus historischer Backsteinarchitektur, Gassen wie der »Skidmore Fountain« und einer Mischung aus Street Art, asiatischer Küche und angesagten Bars. Das altehrwürdige Portland Saturday Market findet hier statt, und die berühmte Shanghai-Tunnel-Tour erzählt von der bewegten Unterweltgeschichte des Stadtteils.
Das Viertel Nob Hill – auch als Northwest oder Alphabet District bekannt – versprüht Kleinstadtatmosphäre mitten in der Großstadt. Viktorianische Holzhäuser, bezaubernde Straßen mit Baumreihen, kleine Boutiquen, Speciality-Coffee-Spots sowie vielfältige Brunch-Lokale prägen das Bild. Im Gegensatz dazu punktet Hawthorne im Südosten Portlands mit einer Alternativszene. Secondhand-Läden, Platten-Shops, Craftbeer-Kneipen und vegane Burgerbuden reihen sich entlang des lebhaften Hawthorne Boulevards. Straßenmusiker und Retro-Kinos machen das Viertel zum Anlaufpunkt für Kreative und Szene-Kenner.
Sehenswürdigkeiten in Portland in den USA
Natürlich hat Portland in den USA mehr zu bieten als schräge Vintage-Shops und hippe Cafés. Wer das typische »Stadt der Rosen«-Gefühl einatmen möchte, besucht den »International Rose Test Garden« im Washington Park. Über 10.000 Rosenstöcke, ein wunderbarer Blick auf den Mount Hood und die garantiert duftendste Frischluft der gesamten Westküste gibt’s hier zu genießen. Auf ihrer Website liefert die Stadt weitere Infos über den Rosengarten.

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Der Japanese Garden gleich daneben entführt mit seinen getrimmten Bäumen und Koi-Teichen direkt nach Kyoto. Weiter südlich liegt der Oregon Zoo – ideal für jene, die Panda und Pinguin mal auf Öko-Stadt-Niveau kennenlernen möchten.
Im Pittock Mansion, einem historischen Herrenhaus im französischen Stil am Stadtrand, entdeckt man die Portlander Vergangenheit samt Nebelstimmung und Fernblick auf die Skyline. Wer die Innenstadt lieber aus Vogelperspektive sieht, sollte zur Portlandia-Skulptur am Portland Building pilgern. Das ist ein ikonisches Postmoderne-Kunstwerk, das den ironischen Geist der Stadt versinnbildlicht.

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Ausflug zum Mount Tabor Park und zum Pittock Mansion
Der Mount Tabor Park ist ein einzigartiger Stadtpark auf einem erloschenen Vulkan, der Besuchern eine Kombination aus Natur, Erholung und faszinierender Geologie bietet. Der Park wurde 1909 eröffnet und ist dank seiner drei ausgewiesenen Wanderwege, die von kurzen 1-Meilen-Rundwegen bis zu etwa 3 Meilen längeren Routen reichen, sowohl für gemütliche Spaziergänger als auch für ambitionierte Wanderer geeignet. Vom Gipfel hat man spektakuläre Panoramablicke auf die Skyline von Portland und die umliegenden West Hills, besonders schön bei Sonnenaufgang und -untergang. Der Park verfügt über Freizeitangebote wie Spielplätze, Basketball-, Tennis- und Volleyballplätze, eine große Rasenfläche zum Picknicken sowie ein Amphitheater für Sommerkonzerte. Historisch interessant sind die offenen Wasserreservoirs, die auf den Hängen des Vulkans gebaut wurden und heute als malerische Kulisse dienen.

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Ebenfalls eine schöne Aussicht auf Portland hat man vom Pittock Mansion, das ein historisches Herrenhaus ist, das zwischen 1909 und 1914 für Henry Pittock, den Verleger der Zeitung »The Oregonian«, und seine Frau Georgiana erbaut wurde. Das im französischen Renaissance-Stil gestaltete Anwesen liegt etwa 300 Meter über der Stadt auf den West Hills und bietet daher beeindruckende Panoramablicke über Portland, den Willamette River und die Cascade Mountains. Die 46-Zimmer-Villa ist bekannt für ihre exquisite Architektur mit kunstvollen Innenräumen, darunter eine Bibliothek im Jacobean-Stil, ein türkisches Rauchzimmer und ein elegantes Esszimmer mit Mahagoni-Paneelen.

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Nach dem Tod des Ehepaars und einigen Jahrzehnten familiärer Nutzung verfiel das Anwesen teils erheblich. Deshalb retteten die Stadt Portland und die Bürgerschaft das Gebäude 1964 vor dem Abriss. Anschließend wurde es restauriert und 1965 als Museum eröffnet. Heute ist die Pittock Mansion eine vielbesuchte Sehenswürdigkeit in Portland, die nicht nur durch ihre Geschichte, sondern auch durch den herrlichen Ausblick auf die Stadt und die umliegende Landschaft begeistert.
Formidabler Ausblick auf die Stadt mit der Portland Aerial Tram
Eine weitere Touristenattraktion ist die Portland Aerial Tram. Sie verbindet den Stadtteil South Waterfront mit der Oregon Health and Science University (OHSU) auf dem höhergelegenen Marquam Hill und bietet während der circa dreiminütigen Fahrt Panoramablicke auf die Stadt, den Willamette River und die umliegenden Berge wie Mount Hood und Mount St. Helens.

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Die Tram verkehrt alle fünf Minuten und ist eine von nur zwei Luftseilbahnen in den USA, die auch im öffentlichen Personennahverkehr genutzt wird. Neben Pendlern und der Universitätsgemeinde nutzen viele Besucher die Tram, um die Aussicht zu genießen. Die Fahrt kostet etwa 8 US-Dollar für Hin- und Rückfahrt und ist besonders bei Familien, Fotografen und Touristen beliebt, die Portland aus einer neuen Perspektive erleben möchten. Die obere Station bietet außerdem Aussichtsterrassen und ein Café für einen entspannten Besuch.
Abstecher zu Nike Town
Nike Town in Portland ist der erste Nike-Store weltweit, eröffnet im November 1990. Er überraschte mit innovativen Features wie eine Mini-Tennisplatz-Darstellung, ein Transportsystem für Waren über Acrylröhren und thematische Bereiche, die verschiedene Sportarten zelebrieren. Der Store diente nicht nur als Verkaufsfläche, sondern auch als Hommage an die Heimatstadt von Nike, die eng mit der Geschichte der Marke verbunden ist, da Nike in der Nähe von Portland gegründet wurde. Gezeigt wird auch ein »Stadtplatz«, auf dem Statuen und Infos zu berühmten Athleten zu sehen sind.
Urbanen Genuss gibt es in Portland an jeder Ecke – Streetfood und Microbreweries sind hier ein Muss. Die Foodcart-Kultur lockt mit indischem Curry, veganen Burgern und kubanischen Sandwiches.

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Wer das Nachtleben testen will, wird in den Bars und Comedy-Clubs von Northeast, Pearl District oder Old Town Chinatown glücklich. Sollte das Wetter mal wieder typisch pazifisch sein, gibt es Alternativen. Einfach in eine Galerie, auf ein Indie-Konzert oder ins OMSI (Oregon Museum of Science and Industry) flüchten.
Weitere Informationen über die Sehenswürdigkeiten in Portland in den USA gibt es auf der Website von Travel Portland.
