Für Raucher, die in Mailand ihren Urlaub verbringen, sind unangenehme Zeiten angebrochen: Seit dem 1. Januar dieses Jahres ist es in der Stadt deutlich schwieriger, unbeschwert im Freien zu rauchen. Auch anderenorts ist oder wird es für Qualmer ungemütlich.
Touristen, die während ihres Urlaubs rauchen wollen, dürften sich in Zukunft zweimal überlegen, ob sie einen Städtetrip in die italienische Metropole unternehmen werden. Denn Mailand hat als erste Großstadt des Landes scharfe Rauchverbote im Freien erlassen. Wer gegen das Raucherverbot in Mailand verstößt, dem drohen zwischen 40 und 240 Euro Strafe.
Schärferes Rauchverbot in Mailand: Das müssen Urlauber beachten
Das verschärfte Rauchverbot gilt seit dem 1. Januar 2025 in allen öffentlichen Außenbereichen mit Ausnahme abgelegener Orte, an denen der Abstand von mindestens zehn Metern zu anderen Personen eingehalten werden kann. Das Verbot gilt auch in privaten Außenbereichen, etwa auf Terrassen von Kneipen, Bars und Restaurants. Es ist die zweite Phase einer 2021 in Kraft getretenen Verordnung, nach der bereits das Rauchen an Bushaltestellen, in Parks, auf Friedhöfen und Sportanlagen verboten ist. Für Raucher von E-Zigaretten gilt das Verbot (noch) nicht.

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Die Stadt Mailand begründete das Rauchverbot damit, dass man die Luftqualität verbessern und Nichtraucher vorm Passivrauchen schützen wolle. Außerdem soll das Verbot zu einer »Entmutigung von Lebensstilen, von denen wir wissen, dass sie gesundheitsschädlich für alle Menschen sind« beitragen. Aber wird das auch kontrolliert? Die Polizeibeamten würden ihre Arbeit machen, sagt Anna Scavuzzo, Vize-Bürgermeisterin der Stadt. Wenn nötig, würden sie Bußgelder verhängen, aber ihre Aufgabe sei vor allem, Fehlverhalten zu unterbinden. »Es ist nicht immer notwendig, Bußgelder zu verhängen«, so Scavuzzo.
In diesen Orten gelten ebenfalls strenge Regeln für Raucher
Für Raucher, die in den vergangenen Jahren ihren Urlaub in bestimmten Regionen Kanadas oder der USA, Japans, Australiens oder Neuseelands verbracht haben, sind die Verbote indes nichts Neues. Dort gibt es ähnlich strikte Rauchverbote. In New York etwa ist das Rauchen an den meisten öffentlichen Orten, einschließlich Parks und Plätzen, verboten, in San Diego an allen Stränden und in allen Parks der Stadt. Anderenorts müssen mehrere Meter Abstand zu Eingängen von Gebäuden eingehalten werden, wenn man rauchen will – so zum Beispiel in San Francisco, wo man sich als Raucher je nach Örtlichkeit 4,50 bis 6 Meter vom Gebäudeeingang entfernen muss.

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Queensland, einer der größten Bundesstaaten Australiens, hat mehrere rauchfreie öffentliche Bereiche geschaffen. Hier ist das Rauchen auf Campingplätzen, in öffentlichen Schwimmbädern und auf Spielplätzen verboten. Auch Raucher, die in Neuseeland ihren Urlaub verbringen wollen, droht Ungemach. Neben sehr hohen Zigarettenpreisen, eine Schachtel Marlboro kostet umgerechnet fast 25 Euro, debattiert Neuseeland seit mehr als einem Jahr erbittert über schärfere Antirauchgesetze.
Und auch in Japan müssen Raucher strenge Vorschriften beachten. Dort ist zum Beispiel das Rauchen auf der Straße außerhalb ausgewiesener Raucherbereiche generell verboten. Wer sich nicht daran hält und erwischt wird, zahlt eine deftige Strafe.
Auch in der EU hat die Debatte über Rauchverbote an der frischen Luft jüngst Fahrt aufgenommen.
Hier sind E-Zigaretten verboten
Aber auch auf alle, die E-Zigaretten rauchen, kommen ungemütliche Zeiten zu. Vielerorts werden sie ebenfalls mit Rauchverboten belegt. In Vietnam etwa sind seit Anfang des Jahres Produktion, Handel, Einfuhr, Transport und Benutzung sämtlicher E-Zigaretten verboten. Dies betrifft nicht nur alle Arten von E-Zigaretten, sondern auch Verdampfer, Erhitzer, Liquids und Tabak-Sticks. Wer sich nicht daran hält und als Tourist erwischt wird, dem drohen Strafen von bis zu drei Milliarden Dong (umgerechnet mehr als 115.000 Euro) oder bis zu 15 Jahre Haft. Darauf weist aktuell das Auswärtige Amt hin.

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Vietnam ist dabei nicht das einzige Land, das E-Zigaretten den Kampf angesagt hat: Indien, Taiwan, Thailand und Singapur sind nur einige der Länder weltweit, die E-Zigaretten verboten haben.