Endlose Grassteppen, Wüstenlandschaft und weite Täler. In knapp sieben Flugstunden ist man schon da: im Land des legendären Dschingis Khan. Ein faszinierender Ort. Anders. Weiter. Vielfältiger. Insgesamt leben circa drei Millionen Mongolen in diesem Land voller Gegensätze. Gut die Hälfte der Einwohner lebt in der Hauptstadt Ulan-Bator – von allen nur kurz UB genannt.

Text: Ina Bohse

Warme Sommer, eiskalte Winter

Anreise. MIAT Mongolian Airlines fliegt zweimal die Woche direkt von Frankfurt nach Ulan-Bator und zurück und bietet zweimal wöchentlich eine Verbindung von Berlin via Moskau nach Ulan-Bator an.

Einreise. Deutsche Staatsangehörige benötigen für einen Mongolei-Aufenthalt von bis zu 30 Tagen lediglich einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate nach der Einreise gültig sein muss.

Klima und Reisezeit. Die mongolischen Winter sind bitterkalt, in der Nacht geht es tief in die Minusgrade. Von Juni bis September ist es deutlich wärmer.

Ina Bohse

7 Stunden in die Zukunft

Sprache. Die chalcha-mongolische Sprache als wichtigster Vertreter der mongolischen Sprachfamilie und die Muttersprache von über 90 Prozent der Mongolen. Die übrigen Minderheiten im Westen sprechen verschiedene türkische Sprachen (vorwiegend Kasachisch). Seit 2005 wird Englisch an den Schulen als offizielle erste Fremdsprache gelehrt. Etwa 30.000 Mongolen sprechen Deutsch als Fremdsprache.

Währung. Die Währung in der Mongolei ist der Tögrög (MNT). 1 Euro entspricht momentan in etwa 2.210 MNT.

Zeitunterschied. 7 Stunden der mitteleuropäischen Zeitzone vorraus.

Sicherheit. Laut dem Auswärtigen Amt ist auf Märkten, in Einkaufszentren, in Kaufhäusern und in der Nähe von bekannten Restaurants sowie Pubs und touristischen Sehenswürdigkeiten mit Taschendieben zu rechnen. Bei Dunkelheit ist in Ulan-Bator besonders umsichtiges Verhalten ratsam.

Mehr als nur mongolische Küche

Unterkunft. Ulan-Bator: Shangri-La Hotel. Luxus vereint mit nomadischer Tradition. Fünf-Sterne-Haus mit insgesamt 290 Zimmern auf 28 Etagen. Doppelzimmer kosten ab 196 Euro pro Nacht. Steppe: Hoyor Zagal Lodge. 30 private Jurten inmitten in der mongolischen Steppe. Toiletten sowie Dusch- und Waschräume werden mit den anderen Gästen geteilt.

Restaurants. Ulan-Bator: Silk Road Bar & Grill: Das Restaurant liegt in der Innenstadt von Ulan-Bator, nur wenige Minuten entfernt vom Dschingis-Khan-Platz. Die Speisen orientieren sich an den Spezialitäten der Seidenstraße. Für mongolische Verhältnisse ist es teuer, aber das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Wenn man Glück hat und einen Tisch in der ersten Etage am Fenster ergattert, bekommt man den Blick auf das benachbarte Choijin Lama Temple Museum gratis dazu. Asiana Buddha Vista: Hier gibt es eine Mischung aus mongolischer, japanischer und chinesischer Küche. Das Besondere: Wer mag, kann in (nachgebauten) traditionellen Jurten essen und dabei den Blick auf die goldene Buddha-Statue zu Füßen des Zaisan-Denkmals bewundern.

Kaschmir – das Gold der Mongolei

Shopping. Ulan-Bator: Hunnu Mall: Große, exklusive Shopping-Mall mit vielen kleinen Boutiquen. Von Geschäften mit mongolischer Kaschmir-Kleidung bis hin zu Souvenirläden und Jack-Wolfskin-Store: Hier findet jeder etwas – egal ob Besucher oder Mongole. Gobi Kaschmir und Goya Kaschmir: In diesen beiden Geschäften mitten in Ulan-Bator gibt es Kaschmir, das Gold der Mongolei, in Form von Schals, Pullovern und Strickjacken. Nicht günstig, dafür aber flauschig weich.

Sehenswürdigkeiten. Das Gandan-Kloster wurde im Jahr 1838 gegründet, es ist das größte aktive Kloster der Stadt und einer der Sightseeing-Höhepunkte in Ulan-Bator. Besonders in den frühen Morgenstunden kann man hier die religiösen Zeremonien miterleben. Auch den Dschingis-Khan-Platz im Zentrum von UB sollten sich Besucher in keinem Fall entgehen lassen. Er ist ein beliebter Treffpunkt inmitten der Großstadt-Hektik – besonders bei den jungen Mongolen. Auf dem riesigen Platz befindet sich ein großes Denkmal für den einstigen Herrscher. Am Rande des Platzes stehen u.a. der Kulturpalast, das Opernhaus sowie verschiedene Museen und Galerien.

Ina Bohse

Die Stadt Kharkhorin und das Kloster Erdene Zuu fehlen bei so gut wie keiner Tour der Reiseveranstalter. Das Kloster bei Kharkhorin (Karakorum), der ehemaligen altmongolischen Hauptstadt des von Dschingis Khan im 13. Jahrhundert gegründeten Mongolenreiches, wurde 1586 gegründet. Vor der Zerstörung Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts lebten hier 10.000 Mönche. Eines der beliebtesten Ausflugsziele der Städter ist der Gorkhi-Terelj Nationalpark im Norden der Mongolei, unweit der Hauptstadt Ulan-Bator. Endlose Weite, beeindruckende Landschaft mit bizarren Steinformationen, wie etwa dem Schildkröten-Felsen. Hoch zu Ross lässt sich die Natur besonders entspannt genießen. Exkursionen auf dem Rücken von Pferden werden an verschiedenen Orten angeboten. Ein saisonales Highlight im ganzen Land ist das Naadam-Festival vom 11. bis 13. Juli. Beim Nationalfest der Mongolen messen sich die Besten im Ringen, Bogenschießen und beim Pferderennen.

Przewalski-Pferde im Nationalpark

Persönlicher Tipp. Als große Liebhaberin dieser Tiere hat mir der Besuch der Przewalski-Pferde im Khustai Nationalpark besonders gut gefallen. Eigentlich waren sie in freier Wildbahn bereits ausgestorben. Dank einiger Großgrundbesitzer und Zoos, die sie in Gefangenschaft weiterzüchteten, kann man ihren Nachfahren jetzt im Nationalpark beim Galoppieren durch die Steppen zusehen. Wenn man Glück hat – und das hatten wir – kann man die Pferde aus nächster Nähe bestaunen.

Souvenirs. Die weiche Kaschmirwolle der Kaschmir-Ziegen aus dem kalten Hochgebirge ist wohl das bekannteste Mitbringsel bei Reisen aus der Mongolei. Aber auch Handgefertigtes aus Filz ist sehr beliebt, wie beispielsweise Teppiche, kleine Jurten oder Pantoffel.

Reiseanbieter. Juulchin Travel Corporation bietet verschiedene Tages- und Mehrtagesausflüge an. Die Guides sind Mongolen und haben Geheimtipps auf Lager.

Reiseliteratur. Dumont Reise-Handbuch „Mongolei“. 3., aktualisierte Auflage 2015.

Info. Weitere Informationen bietet Discover Mongolia.

Stand: März 2016