Der Spätsommer und Frühherbst sind die ideale Zeit zum Wandern. Es gewittert weniger und es ist nicht mehr so heiß wie noch im Juli und August. Wer bei seinem Ausflug in die Berge dennoch ins Schwitzen kommt, der kann sich an oder in einem der vielen Schweizer Bergseen erfrischen – oder aber einfach das Panorama genießen. Hier eine Auswahl der zehn schönsten Seen in Graubünden.
Crestasee: der Verwunschene
In der märchenhaften Landschaft am Crestasee zwischen Trin und Flims wähnt man sich auf 884 Metern Höhe am Schauplatz einer alten Bündner Sage. Doch keine Angst, Wassernymphen und Waldgeister wird man hier vergeblich suchen. Dafür findet man bestimmt ein idyllisches Plätzchen am Waldrand oder im Restaurant mit Ausblick auf das türkisfarbene Wasser.
Lago di Saoseo: der Unvergleichliche
Es gibt Orte, die lassen sich nur schwer in Worte fassen. Die Landschaft am Lago di Saoseo im Valposchiavo gehört dazu: kobaltblaues Wasser, umgeben von Lärchen sowie Arvenwäldern und majestätischen Bergen. Wer von diesem Anblick nicht genug bekommen kann und länger bleiben möchte, kann in der gleichnamigen SAC-Hütte übernachten.
Lägh dal Lunghin: der Eisige
In der kargen Hochgebirgslandschaft, hoch über dem Val Bregaglia, thront der Lägh dal Lunghin. Hier, auf fast 2.500 Metern über dem Meeresspiegel, ist der Himmel besonders nah. Vielleicht ist das die Erklärung dafür, weshalb das Wasser des Sees so blau ist.
Oberengadiner Seen: die Inspirierenden
Die Schweizer Bergseen im Oberengadin haben schon Geistesgrößen wie Nietzsche, Segantini und Wagner inspiriert. Doch nicht nur auf den Geist hat diese Umgebung positive Auswirkungen, sondern auch auf den Körper. Deshalb ist die Region seit jeher als Kurort bekannt.
Heidsee: der Sportliche
Ob Heidi im Heidsee gebadet hat, lässt sich nicht belegen. Wahrscheinlicher ist es, dass der Name auf seinen Standort zurückgeht. Der bei Lenzerheide gelegene See eignet sich hervorragend für Wassersport: beispielsweise zum Segeln, Windsurfen, Schwimmen oder Fischen. Kinder können sich am Sandstrand sowie auf der Pirateninsel, der Hängebrücke oder dem angrenzenden Spielplatz austoben. Für einen Heidenspaß ist garantiert.
Lag da Claus: der Neuling
Das Ufer des Lag da Claus wurde aus dem Aushub des Gotthard-Basistunnels errichtet, der unter Sedrun durchführt. Und weil die Sedruner die Möglichkeit hatten, einen neuen See zu erschaffen, haben sie einen besonders schönen Ort dafür ausgesucht. Der Ausblick auf die umliegenden Berge ist perfekt und die Ruhe wird garantiert nicht durch Verkehrslärm gestört.
Lai Nair: der Missverstandene
Lai Nair heißt auf Vallader, dem rätoromanischen Idiom des Unterengadins, Schwarzer See. Dieser Name klingt aber viel zu abweisend für das Kleinod im Unterengadin. Das wird einem bewusst, wenn man die glasklare Oberfläche des Sees erblickt und sich darauf der tiefblaue Himmel und die im Spätsommer goldgelb leuchtenden Lärchen spiegeln. Nur einige hundert Meter vom See entfernt liegt das Schloss Tarasp, eines der schönsten Schlösser der Schweiz.
Davosersee: der Mondäne
Städte mit Stränden gibt es wie Sand am Meer, jedoch nicht in den Alpen. Darum ist der Davosersee eine große Ausnahme. Ob Beachvolleyball, Kite- und Windsurfen, Segeln, Schwimmen oder nur Sonnenbaden, wer Wasser, Sport und Berge liebt, kommt in Davos, das 1.560 Meter über dem Meeresspiegel liegt, auf seine Kosten.
Lai Barnagn: der Familienfreundliche
Der familienfreundliche unter den Seen in Graubünden. Ziemlich schlau, was sich die Savogniner da haben einfallen lassen: Der Lai Barnagn ist ein künstlich angelegter See und dient im Winter, wenn niemand draußen baden will, als Parkplatz für das Skigebiet. Aber keine Angst, davon ist im Sommer nichts zu spüren. Er ist einer der wärmsten Badeseen der Alpen und wegen seines Spielplatzes, Streichelzoos und Wasserparks bei kleinen Wasserraten besonders beliebt.
Palpuognasee: der Kanadische
Sparen sie sich den Flug über den Atlantik: In der kanadischen Wildnis wähnt man sich auch am Palpuognasee im Albulatal. Blaugrünes Wasser, Lärchenwälder und am Ufer ein einsam gelegenes Häuschen. Kein Wunder, dass dieser Ort bereits zum »schönsten Flecken der Schweiz« erkoren wurde.
Wer sich nach noch mehr Abenteuer sehnt, kann zu einer der spektakulären Schluchten wandern.