Träumt ihr davon, beim Rauschen der Meereswellen einzuschlafen? Dann hätten wir eine Idee: Leuchttürme in Norwegen, auf deren Gelände man übernachten kann. Wir verraten, wo ihr sie findet.

Eine Nacht in einem Leuchtturm in Norwegen mit Blick auf das Meer – wer träumt nicht davon? Mittlerweile bieten rund 60 Leuchttürme in Norwegen Unterkunft – Abenteuer, Kultur und Geschichte entlang der gesamten Küste des Landes inklusive!

Viele dieser vor gar nicht so langer Zeit außer Betrieb genommenen Leuchttürme sind zu beliebten Reisezielen geworden. Was völlig verständlich ist – wer möchte nicht einschlafen, wenn währenddessen Wellen gegen die Küste schlagen? Darüber hinaus stellen viele der Leuchttürme in Norwegen ein wunderschönes Fotomotiv dar.

Leuchtturm Stabben in Norwegen

Visit Fjordkysten

In der Regel könnt ihr eine oder zwei Übernachtungen in den Leuchttürmen verbringen. Die Kosten für die Übernachtung variieren, je nach Leuchtturm und Komfort. Allerdings schlaft ihr meist nicht direkt im Leuchtturm selbst, sondern in einem Nebengebäude. Häufig dort, wo früher die Leuchtturmwärter übernachtet haben.

Die meisten Leuchttürme sind in Besitz der Regierung. Sie arbeitet mit lokalen Verbänden und Organisationen zusammen, um die Leuchtturm-Anlagen für Besuche, Führungen und Unterkünfte offenzuhalten. Andere Leuchttürme sind in Privatbesitz und werden kommerziell betrieben.

In diesem Artikel stellen wir euch eine Auswahl an wunderschönen Leuchttürmen vor, in denen ihr übernachten könnt. Ihr findet sie entlang der Westfjorde von der Region Stavanger im Süden bis zur Nordwestküste um die Stadt Molde.

Leuchtturm von Kvassheim

Am südlichsten Teil der Strände von Jæren (Region Stavanger) befindet sich der Leuchtturm von Kvassheim, der von 1912 bis 1992 in Betrieb war. Heute ist er ein Museum und ein Informations- und Freiluft-Zentrum. Der Leuchtturmkomplex besteht aus der Residenz des Leuchtturmwächters, einem zwölf Meter hohen Leuchtturm, einem Maschinenraum sowie einem Sturm- und Nebelwarnsystem. Darüber hinaus gibt es ein Assistentenhaus und ein kleines Gebäude, die beide renoviert und in Wohneinheiten umgewandelt wurden.

Kvassheim Leuchtturm in Norwegen

Eduardo Grund – RegionsStavanger.com

Leuchtturm von Obrestad

Der Leuchtturm von Obrestad wurde 1873 gegründet und befindet sich an der Küste von Jæren, die für ihre Steinstrände bekannt ist. Heute beherbergt der Leuchtturm ein Museum, das über den Alltag im Leuchtturm und in der Region informiert. Die Häuser, in denen die Leuchtturmwärter und ihre Familien lebten, können das ganze Jahr über gemietet werden. Alle drei Einheiten bieten einen wundervollen Blick auf das Meer und die dahinter liegenden Berge. Die Häuser wurden renoviert und haben ein geschmackvolles und modernes Design.

Obrestad-Leuchtturm vor norwegischer Küste

Voyagerix/ Shutterstock.com

Leuchtturm von Utsira

Der Utsira-Leuchtturm wurde erstmals am 15. August 1844 beleuchtet und ist Norwegens einziger verbleibender Leuchtturm mit zwei Türmen. Nur einer der Türme ist noch in Betrieb. Er hat eine Gesamthöhe von 78 Metern über dem Meeresspiegel. Damit ist er der höchste Leuchtturm Norwegens. Der Utsira Lighthouse bietet euch Unterkunft in fünf Einheiten, in denen jeweils eine bis fünf Personen Platz finden. Neben der Unterkunft bietet Utsira auch ein Künstlerhaus, ein Café, eine Galerie und einen Vintage-Laden. Die Insel eignet sich hervorragend zum Beobachten von Vögeln, Angeln und anderen Outdoor-Unternehmungen.

Leuchtturm Utsira in Norwegen

Adam Sébire

Leuchtturm von Ryvarden

Ryvarden hat eine mehr als 1.100-jährige Geschichte. Die Geschichte des Vikingers Ramnafloke, der von Ryvarden aus nach Island reiste, ist im isländischen »Landnamabok« detailliert dokumentiert – eine Geschichte, die die Besiedlung Islands beschreibt. 1849 wurde hier schließlich der erste Leuchtturm gebaut. In der Folge wurde er immer wieder umgebaut und erweitert, bis er schließlich 1984 automatisiert wurde. Heute bietet der Leuchtturm Platz für acht bis zehn Personen in der Residenz des Leuchtturmwächters.

Leuchturm Ryvarden Norwegen

Tove V. Bråthen – VisitHaugesund.no.jpg

Leuchtturm von Marstein

Der Leuchtturm von Marstein hat eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Dabei stand er häufig im Zentrum dramatischer Ereignisse, etwa während der Verwerfungen des Zweiten Weltkriegs oder im Januar 2005, als der Orkan »Inga« die Residenz des Leuchtturmwächters mehr oder weniger zerstörte. Der Leuchtturm selbst wurde 1877 erbaut und 2002 unbemannt. Heute bietet das Panorama Hotel & Resort eine Unterkunft mit 12 Zimmern für maximal 21 Gäste.

Marstein-Leuchtturm in Norwegen

Johanne Holm Pedersen

Leuchtturm von Kvanhovden

30 Minuten mit dem Boot von Florø entfernt, befindet sich der Leuchtturm von Kvanhovden. Der Leuchtturm widersteht seit 1895 Wind und Sturm. Er befindet sich auf einer Klippe 40 Meter über dem Meeresspiegel auf der Insel Hovden und ist einer der am höchsten platzierten Leuchttürme in Norwegen. Er bietet eine hervorragende Aussicht sowohl nach Süden als auch nach Norden entlang der Küste und über den Ozean. Das Haus des Leuchtturmwächters bietet heute Platz für bis zu 10 Personen und verfügt über drei Schlafzimmer.

Pärchen auf dem Leuchtturm von Kranhoven

Terje Rakke-Nordic Life- www.fjordnorway.com

Leuchtturm von Kråkenes

Der 45 Meter hohe Kråkenes-Leuchtturm ist ein relativ neuer Leuchtturm. Er wurde »erst« im Jahr 1906 erbaut. Wollt ihr hier übernachten, solltet ihr eines wissen: Hier geht’s mitunter ziemlich turbulent zu! Der Grund: Der Leuchtturm liegt an einem der stürmischsten Orte der norwegischen Küste. Wem das nichts ausmacht, sollte nun die Ohren spitzen, denn hier könnt ihr wirklich im Leuchtturm übernachten (und nicht in einem Nebenhaus). In der obersten Etage des Leuchtturms gibt es eine Suite. Sie verfügt über ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, ein Bad, eine Küche und ein Esszimmer mit Platz für vier Personen.

Leuchtturm Krakenes in Norwegen

Ole Eltvik

Leuchtturm auf Runde

Diesen Leuchtturm findet ihr auf der Nordwestseite der Vogelinsel Runde. Er ist wurde 1767 erbaut und ist damit einer der ältesten Leuchttürme Norwegens. Seit 2007 ist er unbemannt – aber nicht leerstehend. Denn die Residenz des Leuchtturmwächters wurde in der Zwischenzeit in eine Unterkunft verwandelt, die insgesamt 24 Personen in mehreren Schlafzimmern Platz bietet. Darüber hinaus gibt es eine Küche mit Lebensmitteln aus einem Selbstbedienungslager.

Leuchtturm auf der Vogelinsel Runde in Norwegen

Arild Lilleboe/ Shutterstock.com

Leuchtturm von Molja

Der Leuchtturm von Molja ist ein charmantes Wahrzeichen in Ålesund. Der Leuchtturm, der dem Hotel Brosundet gehört und von ihm betrieben wird, liegt nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt. Der 150 Jahre alte Leuchtturm ist sogar noch in Betrieb – und bietet ein Schlafzimmer im obersten Stockwerk und ein elegantes Badezimmer im ersten Stock. Wenn ihr hier übernachtet, erhaltet ihr am Morgen einen reichhaltigen Frühstückskorb.

Molja-Leuchtturm in Norwegen

Santi Rodriguez/ Shutterstock.com

Leuchtturm auf Ona

Das Fischerdorf Ona ist eine Inselgemeinde an der Küste außerhalb von Molde. Auf der Insel leben heute nur noch ein paar Dutzend Einwohner. Der Leuchtturm von Ona wurde 1865 erbaut und befindet sich auf dem höchsten Punkt namens Onakalven. Das ist mitten auf der Insel. Die Insel selbst ist ein kleines Refugium. Ihr findet hier ein Sommercafé, Kunsthandwerkswerkstätten, ein Kunsthandwerksgeschäft, eine Kapelle und einen langen weißen Strand. Der Leuchtturm selbst bietet keine Unterkunft, aber das in der nähe gelegene Ona Havstuer ist ein kleines, charmantes Hotel.

Blick auf Häuser auf der Insel Ona in Norwegen

Vidar Moløkken – Visit Norway