Was das Besondere an einer Unterkunft im Weingut ist? Nun, man muss nach einem köstlichen Mahl und ein paar Gläsern edlen Weins nicht weit laufen – geschweige denn ins Auto steigen. Diese fünf Orte in Italien sollten Weinfreunde kennen.
Spornberg Mountain Living, Südtirol
Ein Blick aus dem Fenster und schon taucht man in ein Meer aus Weinreben. Im Hintergrund ragen die Gipfel der Dolomiten und das Rittner Horn majestätisch empor. Das Spornberg Mountain Living ist mehr als nur eine Unterkunft im Weingut – es ist ein Lebensgefühl. Hoch oben, auf den Überresten einer alten Adelsburg, thronen drei moderne Apartments aus Naturstein und Holz.
Nur eine Gondelfahrt von Bozen entfernt, aber doch in himmlischer Abgeschiedenheit bieten sich hier zahllose Möglichkeiten für Wanderungen und Entdeckungstouren in die Bergwelt. Ein Biopool lädt zum Entspannen ein, während im alten Stadl gesellige Runden bei regionalen Speisen und den Weinen aus den eigenen Reben wie die hauseigenen Spornberg-Blau-, -Grau- oder -Weißburgunder stattfinden. Wer mehr über den Spornberg-Wein erfahren möchte, kann an einer Führung durch das Weingut teilnehmen. Und ein paar Flaschen aus dem Hofladen für zu Hause mitnehmen.
Tenuta San Marcello, Marken
Es ist eine Erfolgsgeschichte: Massimo Palmieri, geboren in Apulien, aufgewachsen in Mailand, zog mit seiner französischen Frau Pascale in die sanften Hügel der Marken, um einen Traum zu verwirklichen. Aus einem alten, verfallenen Bauernhof entstand ein nachhaltig bewirtschaftetes Weingut, das heute als Agriturismo glänzt.
Inmitten grüner Felder, unweit der Strände von Senigallia, liegt die Tenuta San Marcello, ein charmantes Ensemble aus Bauernhaus, Scheune und Stallungen. Hier reifen die regionalen Weine, darunter auch mutige Experimente wie Amphorenweine. Die Herzlichkeit der Gastgeber, die authentische Küche in der hauseigenen Osteria und die liebevoll eingerichteten Zimmer mit Blick auf Pool und Hügel laden zum Verweilen ein. Und Weinproben, Kochkurse und geführte Touren runden das Erlebnis ab.
Relais Roncolo 1888, Emilia Romagna
Als Julia und Giuseppe Prestia im Jahr 2015 die verlassene Villa Manodori und das brachliegende Weingut Venturini Baldini entdeckten, war es Liebe auf den ersten Blick. Sie ließen die Reben neu erblühen und verwandelten die Villa in ein stilvolles Gästehaus. Eine Allee aus Zypressen führt zu dem Anwesen, das von sanften Weinhügeln umrahmt ist. In den Wäldern, in denen einst Adlige auf die Jagd gingen, spaziert man heute durch eine friedliche Idylle.
Die Gäste werden mit einem Glas Cadelvento, dem hellrosafarbenen Lambrusco Spumante des Weinguts, empfangen. Die Region ist traditionelles Lambrusco-Land und die Weine von Venturini Baldini gehören zu den besten der Region. Kein Wunder: Nachdem die 32 Hektar Weinberg aus dem Dornröschenschlaf erweckt wurden, setzte man hier konsequent auf Qualität. Das Resultat schmeckt hervorragend und passt perfekt zu den kulinarischen Genüssen des Relais-Restaurants.
Casa Cupido, Apulien
In Manduria, einem der ältesten Weinbaugebiete Italiens, gedeiht auf fruchtbarem Boden und unter der Sonne Apuliens der Primitivo. Elisabeth Hanser, die hier Urlaubern ein Zuhause bietet, ist selbst zwar keine Winzerin, doch sie organisiert mit Leidenschaft Weinverkostungen. Sei es bei Luca Attanasio oder im eleganten Weingut Masseria Altemura.
Ihre Privatvilla Casa Cupido hat die Wienerin erst kürzlich für Gäste eröffnet. Weiß getünchte Wände, hohe Gewölbedecken und handgefertigte Möbel verleihen dem Ort eine besondere Note und vereinen Tradition und Moderne. Im idyllischen Innenhof und in der Lounge lässt es sich herrlich entspannen und wer sich rundum verwöhnen lassen möchte, kann sich von einem privaten Koch mit apulischen Köstlichkeiten und lokalen Weinen verwöhnen lassen. Cin cin!
Santerhof, Südtirol
Wo einst ein verwilderter Weingarten lag, blüht heute eine Oase biologischer Vielfalt. Vor über 30 Jahren erweckte Willi Gasser das verlassene Land am Santerhof zu neuem Leben. Heute wachsen hier über 40 teilweise längst vergessene Rebsorten neben alten Apfelbäumen, Birnen, Nüssen und Pflaumen. Die nördlichste Weinkellerei Italiens schmiegt sich an die sonnigen Berghänge Mühlbachs und präsentiert sich als einzigartige Oase von biologisch angebauter Vielfalt.
Im 1541 erstmals urkundlich erwähnten Santerhof entstehen jetzt die diversen Rot-, Rosé- und Weißweine aus innovativen, pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, die kaum gespritzt werden müssen. Im kleinen Hofladen kann man die Schätze des Weinguts erwerben und wer tiefer in das Leben eines Biobauern eintauchen möchte, trifft auf Sohn Johannes, der den Hof inzwischen übernommen hat. Übernachten kann man im nahe gelegenen Biohotel Gitschberg, wo die Weine des Santerhofs zum Essen gereicht werden.
Hier gibt’s noch 5 schöne Weingüter in der Toskana.