Frisch gefallener Schnee, die Sonne glitzert, landschaftlich zeigt sich alles friedlich und still. Wem es in solchen Momenten nach Action gelüstet, für den haben wir sechs Wintersportarten der besonderen Art zusammengetragen, bei denen der Kontakt mit Schnee, Eis und Natur jede Menge Adrenalin freisetzt.
Spuren im Schnee
Lust, auf den Spuren der Gletschermumie Ötzi durch eine unberührte Winterlandschaft zu stapfen? Dann ist das Schnalstal mit seinen zahlreichen Dreitausendern genau richtig für eine Skitour. Ganz besonders ist die Tour mit Patrizia und Andreas Götsch, beide passionierte Bergfans, für die Gäste im Viersternehotel Tonzhaus.
Bei der wöchentlich angebotenen Ötzi Glacier Tour geht es in Begleitung eines erfahrenen Bergführers zum Tisenjoch auf 3.210 Metern. Dabei sorgen sicherlich nicht nur der anstrengende Aufstieg mit Tourenski, sondern auch die Umgebung mit dem gewaltigen Hochjochferner und der Nordwand des Similauns sowie die ein oder andere Erzählung zum berühmten Mann aus dem Eis für schnelleren Atem. Nach dem Bergerlebnis warten die Sauna und auch der dampfende Infinity-Berg-Pool des familiär geführten Wanderhotels und erlauben noch einmal einen entspannten Blick auf die umliegenden Gipfel.
Fatbikes im Kommen
Auf dünnen Reifen durch den Schnee, das schockt nicht. Zu rutschig! Wer dennoch nicht aufs Fahrradfahren verzichten möchte, dem sei empfohlen, am winterlich verschneiten Weissensee auf ein sogenanntes Fatbike umzusteigen. Statt der dünnen sorgen dicke Ballonreifen für eine sichere Fahrt auf dem Weissensee, der sich, sobald es einige Tage und Nächte kalt genug war, in eine 6,5 Quadratkilometer große Natureisfläche verwandelt. Die ist dank Präparierungsarbeiten gut zu befahren. Herumrutschende Reifen sind dann Vergangenheit. Wem das an Action noch nicht genug ist und wer keine Angst vor Höhenmetern hat, der fährt bei geführten Touren in der zauberhaften Bergwelt rund um die Naggler Alm durch stiebenden Pulverschnee. Zweimal pro Woche zeigen die Fatbike-Guides Gästen die schönsten Plätze und die besten Trails im Naturpark Weissensee. Ausleihen kann man die fetten Fahrräder übrigens stunden-, aber auch tageweise.
Work-out auf Skiern
Wer zum ersten Mal Telemarkskifahrer den Hang hinuntergleiten sieht, der fragt sich sicherlich, was da gerade vor seinen Augen passiert. Nach normalem Skifahren sieht das nämlich nicht aus. Beim Telemarkskifahren sind nur die Fußspitzen in der Bindung fixiert, dabei schiebt man jeweils den Talski mit tiefgebeugtem Bein nach vorn, während man beim anderen die Ferse anhebt und das Knie fast auf dem Bergski ablegt. Split-Squads bei voller Fahrt sozusagen.
Telemark, wie diese Art des Skifahrens genannt wird, ist vor Jahrhunderten in Norwegen entstanden und erlebt nun ein Comeback. Etwa im norditalienischen Livigno, wo Familie Giacomelli der Montivas Lodge den Skistil nicht nur perfektioniert, sondern auch interessierten Gästen beibringt. Die ersten Abfahrten sind sicherlich noch ungewohnt, doch irgendwann fühlt sich Telemark an wie Fliegen.
In der Vertikalen
Mit Steigeisen und Pickeln ins steile Eis. Das muss man wollen und sich trauen. Wer Kraft und Mut aufbringt, klettert dann gut gesichert einen gefrorenen Wasserfall hinauf. Natürlich wird Eiskletterneulingen von Bergführer Armin die Technik erklärt. Außerdem gibt er jede Menge Tipps zum Kraftsparen und kennt – na klar – die besten Eiskletterspots im Fassa- und Gadertal.
Wenn die Arme müde geworden sind, können sich Gäste des Fünfsternehotels Cyprianerhof in Tiers am Fuß des Rosengartenmassivs endlich fallen lassen, etwa in den belebenden Salzwasserwhirlpool des hoteleigenen Similde Spas. Auf 1.175 Metern warten zudem eine Lehmsauna und eine wohltuende Salzstube. Und zum Sonnenuntergang ist die Glassauna »the place to be«. Der Blick auf die leuchtend rot glühenden Berge ist zum Seufzen schön.
Hund mit Schlitten
Der Nordpol ist weit weg, das wissen Ararad und Monica Khatchikian ganz genau, denn sie waren schon mal vor Ort, und zwar bei internationalen Hundeschlittenrennen wie dem Yukon Quest. Heute leiten die beiden eine Hundeschlittenschule in Tarvisio in der Region Friaul-Julisch Venetien. Im Dreiländereck von Italien, Slowenien und Österreich geben sie ihr Wissen, was Hunde und Schlitten betrifft, weiter. Circa 50 Hunde, die meisten davon Sibirische Huskys, warten nun darauf, mit Gästen durch die malerische Landschaft um die Seen von Fusine zu düsen. Man kann aber auch selbst die Leine in die Hand nehmen und sich im sogenannten Dog-Trekking probieren. Das Wandern mit einem zugkräftigen Hund ist dann angenehm leicht. Ob auf eigenen Füßen oder sitzend im Schlitten, in der waldreichen und von Bergen geprägten Ecke Friaul-Julisch Venetiens zeigt sich die Kulisse malerisch bei dem tierischen Abenteuer.
Ski mit Schirm
Es ist ein ungewöhnlicher Anblick, der sich den Gästen des Rieser Achensee Resorts in Tirol im Winter am Achensee bietet. Kleine bunte Schirme ziehen Skiläufer und Snowboarder über eine 13.000 Quadratmeter große Fläche in der Nähe des Sees. Snowkiten nennt sich diese actionreiche Sportart und der schnee- und windsichere Achensee ist dafür perfekt geeignet.
Wer diese außergewöhnliche Sportart einmal selbst ausprobieren will, sollte unbedingt durchschnittliche körperliche Fitness und Ski- oder Snowboardkenntnisse mitbringen. Dann allerdings ist kein Halten mehr, dann kann man sich mit Kindern ab sieben Jahren gemeinsam ins Abenteuer stürzen und bald schon Sprünge und akrobatische Einlagen ausprobieren. Die verdiente Ausspannzeit wartet am Ende des sportlichen Tags mit Sunset-Pool und Panorama SeeSauna im Rieser Achensee Resort.