Pukapuka, Takutea und Aitutaki: Südsee-Inselhopping in einer etwas anderen Dimension – fünf Inseln und 3.560 Flugkilometer.
»Hier kennt jeder jeden« – müsste man meinen: Denn gerade einmal 20.000 Menschen leben auf den Cookinseln. In Deutschland würde man dies Kleinstadt nennen. Doch die insgesamt 15 Inseln verteilen sich auf 2,3 Millionen Quadratkilometer. Eine Fläche, die sechs Mal so groß ist wie Deutschland. Und so trennen die einzelnen Inseln bis zu 1.500 Kilometer voneinander.
»Diese kleinen Teile gehören gar nicht zur Erde, sie sind davon losgelöst«,
sagte schon der legendäre Captain Cook, als er die Inseln 1777 im Auftrag der Krone entdeckte. Vom Flugzeug aus erkennt man gleich, was Cook gemeint hat: Wie an einer Kette versetzt aufgereiht, liegen die smaragdgrünen Inseln im weiten Blau des Pazifiks, verloren, als trieben sie ankerlos dahin.
Erste Station: Rarotonga
Rarotonga ist die Insel mit dem einzigen internationalen Airport. Sanfte Ukulele-Klänge schwingen zur Gangway hinüber und jeder Fluggast bekommt mit den Worten »Kia Orana«, was so viel heißt wie »Willkommen im Paradies«, einen Kranz aus Tiare-Blüten auf den Kopf gesetzt. Raro, wie die Maori die Insel abkürzen, ist die größte und die quirligste unter den Cookinseln, zudem hat sie üppige Regenwälder und palmengesäumte Puderzuckerstrände. Eben ein Südseeparadies, wo die Wellen sanft ans Ufer schlagen, Palmenwedel leise rascheln und die Sonne die blasse Winterhaut wärmt.
Rarotonga – Aitutaki – Rarotonga: 418 Kilometer
Ein wahres Schnorchel- und Tauchparadies ist die Insel Aitutaki. Über 45 Kilometer erstreckt sich die Lagune im changierenden Türkisblau eines Opals. Tauchbrille und Schnorchel geschnappt und ab in die Fluten. Das Wasser ist so klar wie abgekochtes Leitungswasser, so dass auch Schnorchler Schwärme vorbeiziehender bunter Riffische bewundern, und ab und an kreuzten auch ein Riffhai oder eine Schildkröte den Weg.
Taucher sollten zum Lagunenriff fahren, das einige spektakuläre Steilwände zu bieten hat. Das Außenriff wimmelt vor Meereslebewesen und zum Jahresende schwimmen auch Wale am Riff vorbei. Ein weiteres Highlight ist das Schiffswrack Alexander, das Autos beförderte und mitsamt der Ladung gesunken ist.
Rarotonga – Atiu – Rarotonga: 428 Kilometer
Ab nach Atui! Die Insel zählt wahrscheinlich mehr Vögel als Einwohner. Richtig abenteuerlich wird es in den zahlreichen Höhlen. Wie in den Raka’s Cave mit ihren 15 verschiedenen Kammern. Hier ist es so finster und muffig wie in einer Grotte. Kalte Wassertropfen platschen von bizarr geformten Stalaktiten auf Gesicht und Nacken. Das Licht der Taschenlampe lässt unheimliche Schatten entstehen und wenn der Höhlenführer die Geschichte der Rakanui-Familie erzählt, die über Generationen hinweg auf der Insel gelebt haben und in dieser Höhle begraben sind, ist der Adrenalinhöchststand erreicht. Begegnet einem dann noch ein dunkles Etwas, das um Haaresbreite am Ohr vorbeizischt, nützen auch die beruhigenden Worte des Führers nichts mehr, dass dies nur Kopekas seien eine ungewöhnliche Vogelart, die hier nisten und ebenso wie Fledermäuse in der Dunkelheit geschickt navigieren können. Zeit aufzutauchen und die Sonne zu genießen!
Rarotonga – Manihiki – Rarotonga: 2.320 Kilometer
Auf der Insel der Perlen können Urlauber den Einheimischen bei der Herstellung der glänzenden Schmuckstücke zuschauen. In kleinen Booten geht es zu den Perlenfarmen auf die Korallenriffe.
Aufgereiht wie Wäsche zum Trocknen auf der Leine hängen die grau-weiß schimmernden Austern im Wasser. Um in die Zucht aufgenommen zu werden müssen die Muscheln mindestens zwei Jahre alt sein, und es vergehen erneut zwei Jahre bis die Perle geerntet werden kann. Der Perlenfischer zieht die einzelnen Muscheln an die Oberfläche und befreit sie von Parasiten, Muscheln und Krebsen. Alle zwei Monate muss dies passieren, erklärt er. Bei bis zu 250.000 Zuchtmuscheln eine Sisyphos-Arbeit.
Rarotonga – Mangaia – Rarotonga: 428 Kilometer
Ideal für ausgedehnte Trekking- und Mountainbiketouren ist Mangaia, von der Japanische Wissenschaftler behaupten, sie sei die älteste Insel im Pazifik. An der Küste und im Inneren der Insel geht es hügelig zu. Ein Geflecht aus Forstwegen und Pfaden zieht sich über die Hügel und Täler und an der zerklüfteten Küste nisten in den steil aufragenden Klippen und Felsen unzählige Seeschwalben. Eine Insel von herb-wilder Schönheit! Bester Picknickplatz: Auf dem 169 Meter hohen Rangimotia, dem höchsten Berg der Insel, hat man eine herrliche Sicht über das endlose Blau des Pazifischen Ozeans und die pralle unberührte Hügellandschaft. Kia Orana – Willkommen im Paradies!
Anreise. Air New Zealand fliegt von Frankfurt aus via Los Angeles nach Rarotonga. Den Direktflug von LA auf die Cooks gibt es allerdings nur einmal die Woche. Eine andere Route geht über Honkong-Neuseeland nach Rarotonga. Rund 33 Stunden dauert die Anreise.
Inselhopping. Air Rarotonga fliegt die Inseln des südlichen Archipels regelmäßig an. Flüge zu den touristisch kaum erschlossenen Inseln der nördlichen Inselgruppen sind seltener. Flüge vorab im Reisebüro buchen.
Währung. Zahlungsmittel auf den Cooks ist der neuseeländische Dollar (NZD). Allerdings gibt es auch spezielle regionale Scheine und Münzen, die nur auf den Cookinseln gültig sind.
Klima. Das ganze Jahr über ist es angenehm warm und sonnig. Von Juni bis August ist es kühler. Die wärmere und feuchtere Saison mit gelegentlichem Regen dauert von November bis März.
Sprache. Die Landessprache ist Maori. Die meisten Bewohner sprechen aber auch Englisch.
Inselrundfahrt. Touristen brauchen um Mofa fahren zu dürfen einen Rarotongischen Führerschein. Den bekommt man bei der örtlichen Polizeistation. Fahrprüfung und Führerschein kosten rund € 5.
Übernachten. Pacific Resort Rarotonga oder Pacific Resort auf Aitutaki. Die Unterkünfte auf Atiu, Mangaia und Manihiki sind vom Standard und vom Komfort sehr viel einfacher. Taparere Lodge auf Atiu, Lagoon Villas auf Manihiki. Ara Moana Bungalows auf Mangaia.