Interkontinentalflüge sind bekanntlich zeitraubend und nicht selten anstrengend. Wer mit Singapore Airlines fliegt, kann das nicht unbedingt bestätigen …
Neulich sorgten deutscher Winter und australische Versuchungen dafür, dass ich nach Perth an die Westküste Australiens flog. Das ist von Frankfurt aus ein recht langwieriges Vergnügen, ums konkret zu sagen: 18 Stunden und 20 Minuten! Mit der falschen Airline kann das zu einer Tortur werden.
Also entschied ich, mit Singapore Airlines auf die lange Reise zu gehen. Das hat viele Gründe, auf die ich noch zu sprechen kommen werde. Es fängt aber schon mal damit an, dass Singapore Airlines die am häufigsten ausgezeichnetste Fluglinie der Welt ist. Erst 2023 wurde sie bei den Skytrax World Airline Awards bereits zum fünften Mal zur weltbesten Airline gekürt. Das schafft Vertrauen, jedenfalls bei mir.

Jarek Kilian/Shutterstock.com
Viel Beinfreiheit und Free WiFi
Ich habe mich ein wenig eingelesen, um sicher zu gehen, dass die Singapore-Zielgruppe nicht nur aus Platin Card-Membern besteht, die es schön finden, dass die Bordtoilette in der First Class aus güldenem Marmor und ähnlichem Chi Chi besteht. Aber nein, auch für Economy-Nasen wie mich gilt Singapore Airline als ausgezeichnete Wahl.
Dank ihres innovativen Designs bei der Ausgestaltung der Kabine genoss ich tatsächlich von Minute eins an extrem viel Beinfreiheit, in Zahlen: 81 Zentimeter. Das ist deutlich mehr als das bei vielen anderen Fluglinien der Fall ist. Bei 18 Stunden und mehr können auch schon zehn Zentimeter mehr Lebensraum bis zum Sitz vor sich eine Wonne sein.
Außerdem kann die »freie« Zeit während des Fluges bei Singapore Airlines gut genutzt werden. Während die zur effektiven Arbeit notwendige Internetverbindung in der Luft ja oft nicht verfügbar oder ein kleines Vermögen kostet, ist der Singapore Airlines das stabile Free WiFi in der Economy Class und in der Premium Economy Class längst eingeführter Standard. Dementsprechend stand mein Plan: Mindestens die Hälfte der Flugzeit wollte ich dieses Angebot nutzen und auch über den Wolken produktiv sein.
Das Essen bei Singapore Airlines
Erstes Problem bei diesem Vorhaben: Das Essen auf Singapore Airline-Flügen. Es ist selbst in der Economy ganz hervorragend. Ich verweise auf die Kollegen der New York Times, die sich einst mannhaft durch die Economy-Klassen der Fluglinien gefuttert haben und zum Ergebnis kamen: Singapore Airlines landet mit Abstand auf Nummer eins. Das gilt bis heute.

Sorbis/ Shutterstock.com
Verantwortlich dafür ist auch ein so genanntes International Culinary Panel, welches aus renommieren Köchen besteht, die für die Fluglinie entsprechende Bordmenüs entwickeln. Für solch ein Essen – prima Pasta-Curry in meinem Fall – muss man sich natürlich Zeit nehmen. Ein Gläschen Wein und einen anständigen Kaffee danach wollte ich mir ebenfalls noch gönnen, bevor ich wohlig und zufrieden das Laptop auspacken würde.
Das Entertainment-Programm
Dann allerdings machte ich einen Fehler. Bewaffnet mit der Audioausrüstung für das Entertainment-Programm an Board – ausgehängt übrigens von Stewardessen, die eine Art »Popstar der Lüfte«-Image genießen – wollte ich nur mal kurz checken, ob das Spielfilm- und TV-Serien-Programm an Bord meinen Interessen entsprechen würde. Schon nach kurzer Zeit hatte ich zwei Filme gefunden, die ich dringend noch sehen musste. Ich tat genau das und beschloss, bis zu unserem Zwischenstopp in Singapur meine Arbeit ruhen zu lassen. Naja, erst gar damit anzufangen. Trotz perfektem W-Lan …
Ich mache es kurz: Auch der Aufenthalt im Flughafen war spektakulär. Ich verstand sofort, warum Vielflieger glaubhaft erzählen, dass es der schönste und luxuriöseste Flughafen der Welt sei. Hätte ich unbegrenzte ökonomische Möglichkeiten, würde ich meine Einkäufe genau hier erledigen. Nachdem die Maschine aufgetankt und wir unseren Restflug nach Perth angetreten hatten, beschäftigte ich mich noch ein wenig mit dem Unterhaltungsprogramm »KrisWorld« im Flieger.
Dank diesem bereits 2001 eingeführtem Digital-Content-Portal zeigt Singapore Air die neuesten Blockbuster und erfolgreichsten Serien in der Luft und hält im Prinzip disziplinierte Zeitgenossen wie mich davon ab, stabil zu arbeiten. Irgendwann über den Meeren nach Australien muss ich dann eingeschlafen sein, denn wach wurde ich erst, als mich eine Flugbegleiterin der Airline sanft am Arm berührte: »Zeit für ein Frühstück vor unserer Landung in Perth.«