Auf der ganzen Welt gibt es Orte, die einfach nur zum Fürchten sind – und das aus ganz unterschiedlichen Gründen. Einige dieser Orte sind weltbekannt und werden von vielen Touristen besucht. Andere dagegen fristen ein Schattendasein – was aber nichts über ihren Gruselfaktor aussagt. Wir stellen euch die gruseligsten Orte der Welt vor.
Puppeninsel, Mexiko
In der Nähe von Mexiko-Stadt gibt es einen besonders düsteren Ort. Und zwar auf den künstlich angelegten Kanälen von Xochimilco. Auf einer der schwimmenden Inseln blicken einen die seelenlosen Augen von Hunderten Puppen an. Sie baumeln an den Bäumen. Viele der gruseligen Puppen sind verstümmelt oder von der Witterung schwer zerstört.
Woher die Puppen kommen? Der Legende nach fand der einzige Bewohner der Insel, Julian Santana Barrera hieß er, 1951 am Strand einen Leichnam – ein ertrunkenes Mädchen. Nach diesem erschütternden Ereignis begann er, weggeworfene Puppen zu sammeln und sie an die Bäume zu hängen. Offenbar um ihren Geist zu besänftigen, von dem er sich verfolgt fühlte. Als er 2001 starb, haben die Menschen den Ort so belassen, wie er ihn verlassen hatte …
Die Mexikaner haben übrigens ein unverkrampftes Verhältnis zum Tod und feiern zu Allerheiligen und Allerseelen (1. – 2. November) ein buntes Fest: den Día de los Muertos.
Hashima-Insel, Japan
Und noch eine Insel, die einem das Fürchten lehrt. Auf Hashima in Japan befand sich einmal eine Kohlemine, die im Zweiten Weltkrieg als Kriegsgefangenenlager für Zwangsarbeiter diente. Als die Mine 1974 dichtgemacht wurde, verließen die Menschen das Eiland fluchtartig.
Menschenleer ist sie bis heute geblieben. Man findet nur noch eine düstere ehemalige Industriekulisse vor. Falls euch das Foto bekannt vorkommt: Die Insel war Vorbild für das Versteck von James-Bond-Bösewicht Silva in dem Blockbuster »Skyfall«. Wer die Insel mal besuchen möchte: Von Hashima aus werden geführte Bootstouren auf die Insel angeboten.
Katakomben, Paris
Okay, Katakomben sind in allen Städten der Welt ein gruseliger Ort. Oft stinkt es hier nach Fäkalien, und Ratten sind auch nicht weit. Paris setzt aber noch einen drauf. Hier liegen nämlich Millionen von Knochen und Totenschädel herum. In dem unterirdischen Labyrinth liegen die Überreste von mehr als sechs Millionen Toten. Es handelt sich um die Gebeine und Totenköpfe der Toten des Cimetière des Innocents (»Friedhof der Unschuldigen«). Sie wurden im 18. Jahrhundert in die Katakomben gebracht, weil die Friedhöfe überfüllt waren. Es finden täglich Besichtigungstouren unter die Erde statt.
Transsylvanien, Rumänien
»Ich bin der letzte meiner Art«, sagt Graf Dracula im weltberühmten Vampirroman des irischen Schriftstellers Bram Stoker. Wer die Heimat der blutsaugenden Nachtgestalt bereist, muss oft an dieses Zitat denken. Denn im rumänischen Transsilvanien, das auch als Siebenbürgen bekannt ist, fühlt man sich wie aus der Zeit gefallen. Das Schloss Bran, das Domizil Graf Draculas mit seinen Türmen und Türmchen, verschachtelten Dächern und Geheimgängen aus dem 14. Jahrhundert, ist einer der gruseligsten Orte der Welt.
Wem das noch nicht reicht, kann durch die dunklen Wälder Transsylvaniens streifen, unterwegs kommt man an einsamen Gehöften, grünen Hügeln und schroffen Felswänden vorbei.
Monte Christo Homestead, Australien
Horrorfilm-Gucker wissen: Wer ein einsames Haus im Nirgendwo kauft, hat oft nichts Gutes zu erwarten. Stichwort Geister, die dort ihr Unwesen treiben und neuen Bewohner das Fürchten lehren. Inspiriert davon war auch Familie Ryan. Sie kaufte 1963 das Monte Christo Homestead. Es handelt sich dabei um ein viktorianisches Haus, das knapp drei Stunden von Canberra entfernt liegt. Früher sollten hier die Vorbesitzer, eine schwangere Magd und weitere gespenstische Besucher herumgespukt haben. Wer das Flair vergangener Spukzeiten einmal spüren möchte, kann in dem Haus übernachten oder auch nur an einer Geistertour teilnehmen.
Noch nicht genug gegruselt? Hier gibt’s Tipps für eine schaurige Reise an Halloween.