Bratislava ist erstaunlich grün! Die Hauptstadt der Slowakei gilt nach Reykjavik und Auckland als drittgrünste Stadt der Welt. Warum? Es gibt viele Parks, die Donau ist nah und bis zu den Wäldern des Karpatenbogens ist es auch nicht weit. Wir verraten euch, wo Bratislava am grünsten ist.

Aus der Großstadt direkt in die Natur, das ist in Bratislava oft nur ein kleiner Schritt. Man kann im Zentrum in einen Stadtbus oder ein Auto steigen und binnen weniger Minuten im Waldpark am Fuße der Kleinen Karpaten ankommen. Auch die Erholungsgebiete Kamzík und Železná studnička (Eisenbrünnl), die per Seilbahn miteinander verbunden sind, sind schnell erreicht. Kein Wunder, dass die Stadt schnell das Etikett »grünes Bratislava« verpasst bekommen hat.

Wer Lust hat, sich auf den Drahtesel zu schwingen, findet ziemlich viele Radwege vor. Entlang der Donau, ihrer Arme sowie der March findet man in der Auenlandschaft vorwiegend leichtes Gelände.

Fahrradfahrer in Bratislava am See

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Adrenalinliebhaber kommen aber auch auf ihre Kosten. Neben anspruchsvolleren Radwegen im Waldpark gibt es an der Bergstation der Seilbahn zum Kamzík bis zu vier Trails mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.

Eine Nacht hoch oben in den Baumkronen

Bratislava bietet auch eine noch viel ungewöhnlichere Erfahrung in der Natur. Wie wäre es mit einer romantischen Nacht im Waldpark, in einem der zwei Häuser, die in Baumkronen errichtet wurden? Kein Wecker, stattdessen frühes Vogelgezwitscher und Rauschen der Blätter.

Holzhütte in Bratislava

Bratislava Tourist Board

»Ich werde in dieses Märchen irgendwann zurückkehren«, trug einer der Besucher in die Hauschronik ein. Als Erholungssuchende wird man einfach fester Bestandteil des Lebens in den Baumkronen. »Die Atmosphäre ist wunderbar und absolut ideal, wenn man abschalten möchte, auch weil hier der Handyempfang eher schlecht ist. Es genügt, wenn Sie sich auf die Terrasse setzen«, sagt Martina Kohárová von der Organisation Mestské lesy (Stadtwälder), die beide Häuser betreibt.

Dem Vogelgesang auf der Spur

Bratislava und die Umgebung gehören dank der Landschaften zu den interessantesten Vogelbeobachtungsstätten in der Slowakei. Am Eisenbrünnl kann man den äußerst seltenen Zwergschnäpper zu sehen bekommen.

Ficedula parva, Zwergschnäpper

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Den slowakischen »Papagei«, den auffallend bunten Bienenfresser, kann man auf dem Berg Devínska Kobyla nahe der March erblicken. Und das Hrušover Donaustaubecken in der Nähe des Bratislavaer Stadtteils Čunovo ist wiederum der geeignetste Platz, um überwinternde Vögel zu beobachten.

Entspannung auf dem Wasser

Die Kleine Donau und ihre Umgebung bieten auch Naturromantik. »Bäume, die bis zur Wasseroberfläche überhängen, wunderschöne Buchten und erstaunliche Ruhe«, erklärt Ladislav Krechnyák von einem Familienunternehmen, das sich mit dem Paddelsport und Wasserwandern im Großraum Bratislava beschäftigt.

Sehr beliebt sind vor allem Halb- und Ganztagesrouten, zum Beispiel vom Bratislavaer Stadtteil Vrakuňa nach Tomášov. Zur Einstiegsstelle am Bootslager gelangt man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Vermieter organisiert anschließend den Transport zurück in die Hauptstadt.

Bootsfahren in Bratislava

Bratislava Tourist Board

Wer mehr Zeit hat, kann die beliebte Route von Hurbanova Ves nach Jelka fahren. Das ist der schönste Teil der Kleinen Donau. Unterwegs kann man in Jelka eine der vier erhaltenen historischen Holzmühlen am Fluss besuchen.

Grünflächen in der Königsstadt

Bereits das königliche Bratislava hat viel Wert auf die städtischen Grünflächen gelegt. Zum Glück muss man heute nicht mehr von adliger Herkunft sein, um den barocken Garten an der Bratislavaer Burg betreten zu dürfen. Der Garten wurde nach den Plänen aus der Zeit von Maria Theresia erneuert.

Barokova Zahrada

Bratislava Tourist Board

Gegen Ende ihrer Herrschaft wurde der älteste öffentliche Park in Mitteleuropa gegründet. Heute heißt er Sad Janka Kráľa (Janko-Kráľ-Grünanlage) und liegt auf dem rechten Donauufer. Man kann durch die Grünanlage auf asphaltierten Gehwegen bummeln, mächtige zweihundertjährige Platanen bewundern oder die Statue seines Sternzeichens finden. Es lohnt sich auch, ein Foto von der Spitze des gotischen Turms der Franziskanerkirche zu machen. Dieses Turmoberteil wurde in den Park versetzt, nachdem Bratislava im Jahr 1897 von einem Erdbeben erschüttert worden war.

Danach kann man im Park, zum Beispiel im Restaurant Leberfinger, Gerichte der guten alten Pressburger Küche probieren oder von einem fest verankerten Schiff, das zum Restaurant Dunajský pivovar (Donaubrauerei) umgebaut wurde, den Ausblick auf die Szenerie der Hauptstadt genießen. Darüber hinaus erhält man in beiden Restaurants einen Rabatt in Höhe von 10 Prozent, sofern man sich die Bratislava Tourist Card besorgt hast.

Zu den übrigen zentral gelegenen Stadtparks, die einer langen Tradition folgen, gehören wohl der populärste Bratislavaer Garten – Medická záhrada (Medizinischer Garten) – sowie Horský park (Gebirgspark) oder Prezidentská záhrada (Präsidentengarten).

Mehr Infos über Bratislava hält die Website des örtlichen Fremdenverkehrsamts bereit.