Die ersten Sonnenstrahlen blitzen durch das kleine Fenster unserer Koje, von draußen erklingt leises Vogelgezwitscher. Acht Uhr morgens, einige Yachten haben bereits den Hafen verlassen, während wir seelenruhig auf unserem Hausboot vor uns hin schaukeln. Zeit, im Homeboat Westhoek Marina aufzustehen.
Ich krabble also vorsichtig aus dem Bett und tapse so leise wie möglich aus dem winzigen Schlafzimmer. Zugegeben: Das ist keine Meisterleistung, schließlich passt in das Schlafzimmer gerade einmal ein Doppelbett. Nach der zähen Anfahrt gestern Nachmittag waren wir so müde, dass wir uns sofort in die Koje gekuschelt haben. Und geschlafen habe ich ganz wunderbar im Homeboat Westhoek Marina.
Das andere Schlafzimmer, ebenfalls nicht viel größer, aber dafür sonnendurchflutet, bietet Platz für zwei weitere Schlafgäste. Uns dient es die nächsten drei Tage allerdings lediglich als Kofferablage und offener Kleiderschrank. Denn um ehrlich zu sein: Auf den 46 Quadratmetern Wohnfläche ist es zu zweit deutlich komfortabler.
Seelenruhe auf dem Homeboat Westhoek Marina
Vom Schlafzimmer aus gelange ich in das Herzstück des Bootes. Der offene Wohnraum gefällt mir – mit seiner modernen Einrichtung, vervollständigt von liebevollen Details. Leise ziehe ich die Vorhänge beiseite, und schon strahlt der Raum mit den Sonnenstrahlen um die Wette. Ich mache es mir mit einer Tasse Kaffee auf dem kleinen Sofa gemütlich.
Die riesige Fensterfront gibt einen tollen Blick auf den umliegenden Yachthafen Westhoek Marina und den ruhig vor sich hin treibenden Seitenkanal der Yser frei. Keine Menschenseele in Sicht, nur der einsame Angler am gegenüberliegenden Ufer, der seit den frühen Morgenstunden sein Glück versucht. Keine schreienden Kinder, kein Telefonklingeln und keine hupenden Autos. Ungewohnt, diese Ruhe.
Am Abend ein Glas Rotwein auf der Dachterrasse
»Guten Morgen, Linda.« Im ersten Moment kann ich nicht einordnen, ob es mein Freund ist, der mich aus meinen Gedanken reißt oder die kleine Ente, die gerade am Fenster vorbeischwimmt. Das Treiben des Wassers scheint einen hypnotisierenden Effekt auf mich zu haben. Bei einer Kreuzfahrt letzten Sommer bin ich sofort seekrank geworden, hier scheint mir der leichte Wellengang nichts auszumachen. Er beruhigt mich sogar.
Die offene Wohnküche ergänzt die moderne Einrichtung des Hausboots perfekt. Ob zu Tisch oder von der Herdplatte aus – man kann den Blick von der großzügigen Fensterfront kaum abwenden. Ideal für einen gemütlichen Kochabend, denke ich. Schon male ich mir aus, wie wir heute Nachmittag ins Dorf radeln, um frischen Fisch zu kaufen. Und dann, wenn der Himmel in ein sattes Orangerot getaucht wird und wir unsere Teller leer geputzt haben, machen wir es uns auf der Dachterrasse mit einem Glas Rotwein gemütlich.
Apropos, Dachterrasse, die habe ich beinah vergessen. Vorsichtig öffne ich die kleine Schiebetür. Ob man in dem Wasser schwimmen darf? Na ja, wirklich einladend sieht es nicht aus. Dafür aber die Dachterrasse, die von einer bunten Blumenwiese umschmeichelt wird. Ideal für ein sonniges Mittagsschläfchen. Sonnenstrahlen brennen auf meiner Haut, während mich das leichte Treiben des Wassers in den Schlaf zu schaukeln versucht.
»Sollen wir gleich los, Schatz?« Schon ist mein Tagtraum erneut zerplatzt. In Gedanken sitzt er sicherlich schon auf dem Fahrrad. Die haben wir uns gestern im Fahrradverleih nebenan ausgeliehen, um einen Abstecher an den fünf Kilometer entfernten Strand in Nieuwpoort Bad zu machen. Nein, eigentlich will ich nicht los. Es ist so schön ruhig hier, so friedlich.
Info. Homeboat Westhoek Marina. Brugsevaart 48, 8620 Nieuwpoort, Belgien. Gebucht werden kann über airbnb. Weitere Informationen gibt es auf der Website von Homeboat Nieuwpoort.