Mich überkommt ein Wow-Gefühl. Nachts bei der Ankunft war ich zu müde, um mich im Zimmer umzusehen. Nun beim Aufwachen lacht mich der sagenumwobene Fuji durch die Fensterfront an. Mir wird warm ums Herz. Und das ist nur der erste Schritt zum Glücklichsein im Prince Gallery Tokyo Kioicho, A Luxury Collection Hotel.

Kioicho ist ein Stadtteil von Tokio, der nicht unbedingt in aller Munde ist. Grundlos, wie ich finde. Klar hat er nicht die pulsierende Aura von Shibuya oder die Eleganz von Ginza. Aber es ist die begehrteste Wohngegend Tokios. Warum? Wegen der wunderschönen und großflächigen Parkanlage Inokashira, geeignet für romantische Stunden im Ruderbötchen. Oder ausgiebige Spaziergänge. Im Hotelgebäude befindet sich ein Einkaufszentrum. Mit Restaurants, Geschäften und, was ich äußerst praktisch finde, mit einem Supermarkt. Allein dort könnte ich mich stundenlang aufhalten, aber das wiederum ist ein anderes Thema. Für Touristen also hat die Lage durchaus Vorteile, denn das Prince Gallery hat zudem einen bequemen Verkehrszugang nach Shibuya und Shinjuku. Einfach nur die Rolltreppe abwärts.

Zimmer im The Prince Gallery Tokyo

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The Prince Gallery Tokyo Kioicho: Im 36. Stock des Kioi Towers

Das sind ja schon gute Gründe für die Wahl dieses tollen Luxushotels. Noch recht neu, erst im Juli 2016 eröffnet, befindet sich das elegante Hotel in den obersten sieben Etagen des 36-stöckigen Kioi Towers. Das Madrider Architektur- und Designbüro Rockwell Group ließ sich bei der Gestaltung der Innenräume des Hotels vom Konzept des Schwebens und kaleidoskopischen Aussichherbstten auf die Stadt inspirieren. Überall im Prince Gallery – in den Zimmern, den zwei Restaurants, der Bar und dem Spa – ist das Aus-dem-Fenster-Gucken immer spannender als das obligatorische Aufs-Handy-Starren. Die atemberaubenden Ausblicke auf das urbane Tokio faszinieren. Die Stadt wird durch riesige Fenster wunderschön eingerahmt und das wiederum vermittelt das Gefühl, über der Stadt zu schweben. Herrlich!

Während der japanischen Edo-Periode im 17. und 18. Jahrhundert beherbergte Kioicho unbeschreiblich schöne Anwesen für Japans Elitefamilien Kii, Owari und Ii. Noch heute spürt man in den grünen, von Bäumen gesäumten Straßen des Viertels den Nachhall ihres Erbes. Und obwohl das Hotel modern und auf dem neuesten Stand ist, trägt es doch eine royale Aura. Irgendwie spürt man es, das Hotel ist etwas ganz Besonderes.

Hochhaus in Tokio

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Der Star des Hotels: die Aussicht

Die Lobby des Hotels im 36. Stockwerk bietet vom ersten Moment an, in dem sich der Aufzug öffnet, eine dramatische Aussicht auf Tokio. Wie gefesselt blieb unser Blick auf den Tokyo Tower durch das fast zehn Meter hohe Fenster kleben. Seitlich davon befindet sich eine grüne neonbeleuchtete Glas-Wasserfall-Installation der Künstlerin Mari Noguchi aus Yokohama. Das allein ist schon ein Hingucker und hätte mir nicht jemand erklärt,was es darstellen soll, hätte ich es als Bambus statt Wasser interpretiert.

Natürlich wussten die Architekten auch, dass die Aussicht in jedem Zimmer der Star sein wird. Deshalb haben sie gleich gemütliche und gepolsterte Fensterbänke zum Verweilen geschaffen. In vielen Zimmern gibt es auch eine kleine Sammlung von Büchern über japanische Kultur und Literatur, mit denen man es sich gemütlich machen kann, um die Abenteuer des nächsten Tags zu planen. Und besser man ist gut vorbereitet, sonst verliert man sich schnell im Großstadtdschungel Tokios.

Die Schönheit liegt im Detail

In den Details des Hotels kann man sich auch verlieren. Oder sollte ich besser sagen verlieben. Das fängt schon beim Raumduft an, der so prägnant, aber gleichzeitig so dezent ist, dass man wahrlich über die Gänge schwebt. Recherchen haben ergeben, dass es der charakteristische Duft Hinoki ist, der den Aufzügen des Hotels einen subtilen Hauch von japanischer Zypresse verleiht.

Zimmer im The Prince Gallery Tokyo

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Und bei der Zimmerausstattung sind es auch die Details, die im Gedächtnis bleiben. Wobei man die riesige Dusche, man könnte es schon als Duschraum bezeichnen, nicht als Detail bezeichnen würde. Jedes Zimmer verfügt über ein iPad, mit dem sich Vorhänge, Beleuchtung und Temperatur durch einfaches Antippen steuern lassen. Natürlich lässt sich darüber auch Organisatorisches klären. Das ist manchmal praktisch, gerade wegen der Sprachbarriere. In den Zimmern, in denen die Wände des Badezimmers aus Glas sind, genügt ein Tastendruck, um sie zu vereisen – oder wie nennt man das, wenn sie plötzlich nicht mehr durchsichtig sind?

Hotels in Japan kommen mit Pyjama

Die Schlüsselkarte aktiviert die Jalousien, die sich beim Betreten des Zimmers ruckartig öffnen. Geschlafen wird in Bettwäsche aus ägyptischer Baumwolle. Und die Nachtwäsche? Die liegt für die Gäste auch direkt im Zimmer bereit. Dabei haben die Gäste die Wahl zwischen traditionellen Baumwoll-Yukata in Rot und Blau oder strahlend weißen Pyjamas und Nachthemden. Und wer vor dem Zubettgehen noch einen grünen Tee genießen möchte, der kann sich diesen in einer traditionellen japanischen Nanbu-Eisenkanne zubereiten. Übrigens wirkt japanischer Grüntee aufgrund seines höheren Theanin-Gehalts besonders entspannend.

Restaurant im The Prince Gallery Tokyo

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Feinstes Sushi im The Prince Gallery Tokyo

Und wo wir schon mal bei den kulinarischen Finessen sind: Was in England die Afternoon-Teatime mit Scones und Clotted Cream ist, wird hier im Prince Gallery umgewandelt in einen Sushi-Nachmittagstee. Die Atmosphäre ist einzigartig. Auf einem Plüschsofa in der Sky Gallery Lounge Levita werden die hochwertigen Köstlichkeiten auf einer Etagere präsentiert. Maki with a view sozusagen. Und wer das Glück hat, am Wochenende im Hotel aufzuwachen, kann statt des üblichen Hotelfrühstücks – das ich jetzt nicht unbedingt empfehlen würde, weil sich unten in der Passage eine geniale Bäckerei befindet – ein japanisches Frühstück wählen. Und das ist außerordentlich gut. Eine Palette an Farben, Geschmäckern und kleinen Feinheiten.

Doch was wäre ein Aufenthalt in der Höhe ohne einen Besuch der Bar. Irgendwie verbinden wir seit Lost in Translation (das ist allerdings ein anderes Hotel) einen Aufenthalt in einem Tokioter Hotel unmittelbar mit dem Besuch einer Bar. Dort, wo Einheimische auf Touristen treffen. Hier ist es die besondere Atmosphäre. Ein Hauch Hollywood, ein Schimmer Coolness. Darauf einen Sake, Gin Tonic oder Champagner an der Bar, wo jeden Freitag auch ein DJ auflegt, das sollte Pflichtprogramm sein. Denn es lohnt sich. Wie das gesamte Haus.

Essen im Hotel in Japan

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Mehr Infos zum The Prince Gallery Tokyo

The Prince Gallery Tokyo Kioicho, a Luxury Collection Hotel.
1-2, Kioicho, Chiyoda City, Tokyo 102-8585
Mehr dazu unter www.marriott.com
DZ ab € 584 die Nacht.

TIPP: Zimmer nach Aussicht wählen: nach Osten auf die Gärten des Kaiserpalasts und den Tokyo Skytree; nach Westen auf den Shinjuku Gyoen National Garden und den Mt. Fuji (bei klarem Wetter); nach Süden auf den Tokyo Tower und die Rainbow Bridge (besonders beeindruckend bei Nacht); und nach Norden auf die Wolkenkratzer von Ikebukuro. Wer sich nicht entscheiden kann, nimmt am besten eine Ecksuite mit doppeltem Panoramablick.

Sitzgruppe im The Prince Gallery Tokyo

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