Auch in Peru wird Karneval gefeiert. Jede Region hat dabei ihre eigenen Traditionen und Bräuche. Was, wie und wo? Wir stellen euch die Höhepunkte des Karnevals in dem Land einmal vor.
Yunza, Humisha und Cortamonte
Der Brauch der »Yunza«, im Regenwald »Humisha« und an der Küste »Cortamonte« genannt, wurde bis heute in ganz Peru erhalten. Dabei wird ein Baum mit Geschenken, Kleidungsstücken und Dekorationsartikeln geschmückt und anschließend eingepflanzt. Die Bevölkerung tanzt dann paarweise um den Baum herum, bis eines der Paare den Baum fällt. Dieses Paar muss die Yunza im nächsten Jahr organisieren. Ebenfalls weit verbreitet ist die Tradition, mit Wasserballons, Wasserpistolen oder farbigem Sprühschaum aufeinander Jagd zu machen. Auch Umzüge, Paraden und Wettbewerbe gehören in ganz Peru zum Karneval dazu.
In der Hauptstadt des peruanischen Karnevals
Cajamarca, die Andenstaat im Norden des Landes, wird auch »Hauptstadt des peruanischen Karnevals« genannt. Hier findet die bekannteste Karnevalsfeier in ganz Peru statt, auf der natürlich auch die »Queen of Carnival« ihren großen Auftritt hat. Sie wird am Sonntag vor Beginn der Karnevalswoche gewählt.
Von großer Bedeutung sind beim Karneval in Cajamarca die »Patrullas«. Das sind Gruppen, die sich zu einem gemeinsamen Motto verkleiden und an den Umzügen teilnehmen und dabei »Coplas«, die typischen Karnevalslieder, singen.
Der Protagonist ist König Momo, auch Ño Carnavalón genannt. Er führt die Paraden an und hält am Samstag feierlich Einzug in die Stadt, geschmückt mit Luftschlangen und einem großen Hut und begleitet von seiner Frau, die als riesiger Kopf dargestellt wird. Der Rosenmontagsumzug in Cajamarca gilt als einer der schönsten im ganzen Land. Wie auch in Deutschland ziehen geschmückte Themenwagen vor den Augen der Schaulustigen durch die ganze Stadt. Viele Gruppen sorgen für die passende musikalische Untermalung.
Am Dienstag dann ist der Todestag von König Momo. Ganz Cajamarca trägt an diesem Tag Trauer und bekämpft das Leid mit viel Alkohol und einer warmen Suppe. Am Aschermittwoch schließlich wird der König in den naheliegenden Inkabädern zu Grabe getragen und sein Testament verlesen. Dieses ist, ähnlich wie eine Büttenrede, ein Spottgesang auf die aktuellen Geschehnisse im Land.
Karneval als Kulturerbe einer Nation
In Ayacucho in den Zentralanden haben die Karnevalsaktivitäten einen typisch andinen Beigeschmack. Regionale Bräuche wie beispielsweise Opfergaben an die Mutter Erde »Pachamama« und folkloristische Tänze fließen in die Feierlichkeiten ein. Viele der Zeremonien sind tausende von Jahren alt und bis heute erhalten geblieben, so dass der Karneval in Ayacucho heute zum Kulturerbe der Nation zählt.
Auch in Huaraz, dem Trekkingparadies von Peru, findet ein spektakulärer Karneval statt. Hier stehen die Feierlichkeiten ganz im Zeichen des Kreuzes, ein Symbol für Fruchtbarkeit und gute Ernte. Alle Einwohner schmücken ein Kreuz aufwändig mit Blumen und bringen es am »Sonntag der Kreuze« zur Kirche im Ort.
In Iquitos im Amazonasgebiet schließlich finden verschiedene Wettbewerbe statt. Das schönste Floß – statt der Karnevalswagen bilden hier Flöße die Umzüge – erhält ebenso wie der beste Geschichtenerzähler im Dorf eine Auszeichnung.
Mehr Peru gefällig?
Unser Autor Andreas Dauerer war auf den Spuren der Inkas in Peru unterwegs.
Weitere Informationen hält die Webseite des peruanischen Fremdenverkehrsbüros bereit.
Dieses Hotel im Heiligen Tal von Peru ist einfach nur toll.
Das sind die besten Wanderwege zum berühmten Machu Picchu.
Kennt ihr die Rainbow Mountains in Peru?
Das sind die schönsten Strände in Peru.