Traditionelle Sehenswürdigkeiten wie Big Ben, Buckingham Palace und London Eye sind euch zu schnarchig? Kein Ding. London geht auch anders: cooler, alternativer, hipper, geheimnisvoller. Wir verraten euch die dazu passenden Hotspots.

London gehört ja zu den absoluten Lieblingen der Touristen. Keine andere Stadt in Europa lockt so viele Besucher an: 2017 waren es 19,8 Millionen. Kein Wunder, die Metropole quillt über vor Sehenswürdigkeiten. Ihr könnt hier locker zwei Wochen verbringen, täglich durch die Stadt laufen, um euch alles anzusehen und am Ende doch ernüchtert festzustellen: Da geht noch mehr. Wir verraten euch unsere Geheimtipps in London.

Brixton-Station in London

Luke Stackpoole

Ab auf die Themse

London wurde bekanntlich rund um die Themse gebaut. Warum also nicht ab aufs Boot und die Stadt vom Fluss aus bestaunen? Dafür gibt es in London eine große Auswahl. Mit den Booten von City Cruises zum Beispiel könnt ihr 24 Stunden lang mit dem Hop-on-Hop-off-Ticket von Pier zu Pier schippern und euch dabei die Highlights der Stadt anschauen. Oder aber ihr verbindet Abendessen und Themse-Tour miteinander und gönnt euch ein dreistündiges Dinner an Bord. Im Sommer werden auf einigen Schiffen sogar Open-air-Filmabende angeboten …

Frau an der Reeling eines Ausflugsbootes auf der Themse in London

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Mit den Öffis London erkunden

Eine Tour auf dem Wasser ist nicht unbedingt euer Ding? Kein Problem, mit den U-Bahn-Linien kommt ihr auch zügig zu allen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das einzige Manko: Ihr seht während der Fahrt so gut wie nichts außer U-Bahn-Haltestellen und andere Passagiere. Unser Tipp: Benutzt die Linie 9 vom Somerset House in Aldwych. Die tuckert an ziemlich vielen Sehenswürdigkeiten wie Trafalgar Square, Green Park und Kensington Palace vorbei. Ebenfalls lohnend ist eine Fahrt mit der Buslinie 11 ab Liverpool Street, die euch u.a. hier vorbeifährt: St Paul’s, Whitehall und Downing Street.

Roter Bus in London über Brücke fahrend

Luke Stackpoole

Märkte zum Schlemmen: Brixton, Maltby Street, Southbank Centre

Markt ist nicht gleich Markt. Das gilt natürlich auch für die in London. Auf dem einen Markt könnt ihr besonders gut frisches Obst und Gemüse kaufen, auf dem anderen eher Klamotten, Nippes und sonstigen Krimskrams. Ein besonders interessanter Markt in London ist der in Brixton.

Brixton-Market in London

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Das liegt vor allem an seinem multikulturellen Angebot, denn viele der Händler haben sich auf afrikanische und karibische Street-Food-Leckereien spezialisiert. Und wer ein exotisches Mitbringsel für die Daheimgebliebenen sucht, kann Ausschau nach karibischer Kunst Ausschau halten.

Wenn ihr durch London streift, werdet ihr natürlich auch immer wieder mal auf Essensstände auf der Straße treffen. Manche sind okay, manche eher nicht. Wenn ihr auf Nummer sichergehen wollt und leckeres Streetfood in London essen wollt, dann fahrt zum Maltby Street Market. Der am Wochenende geöffnete Flohmarkt, der viel kleiner und intimer als der bekannte Borough Market ist, hat nach Ansicht vieler Besucher einfach das beste Streetfood im Angebot. Ebenfalls einen Besuch wert ist der Southbank Centre Market, der von freitags bis sonntags stattfindet.

Sandwich, Street-Food in London

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Graffiti-Kunst in der Leake Street

Nur fünf Minuten zu Fuß vom London Eye entfernt, befindet sich der Leake Street Tunnel.  In dem Tunnel unterhalb der Waterloo-Station gibt es nämlich jede Menge Graffiti-Werke zu bestaunen. Und mit etwas Glück könnt ihr einem Graffiti-Künstler auch bei seiner Arbeit über die Schulter schauen. Die Wand wird nämlich ständig neu besprüht.

Graffiti auf der Leake Street in London

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Formidabler Blick vom Primrose Hill

Spieglein, Spieglein an der Wand, wo gibt’s denn den schönsten Blick auf London-Land? Für viele Locals in London liegt die Antwort auf der Hand: auf dem Primrose-Hill-Hügel natürlich! Hier genießt ihr eine fabelhafte Aussicht auf die Skyline der Stadt. Bei der Gelegenheit haben wir gleich noch zwei Tipps in petto. Erstens: Bringt euch einen Sandwich und was zu trinken mit.

Pärchen auf dem Primrose Hill Hügel in London

Simon Rae

Bei schönem Wetter kann mir hier stundenlang chillen. Zweitens: Noch schöner ist es hier nachts, wenn die Dunkelheit des Regent’s Park einen Kontrast zu den Lichtern der Stadt bildet.

Was für Friedhöfe!

London ist die Heimat der »The Magnificent Seven«: eine Sammlung schöner und prestigeträchtiger Friedhöfe aus der viktorianischen Zeit. Abney Park und Tower Hamlets sind einen Besuch wert, kostenlos dazu, aber der berühmteste Friedhof ist der Highgate Cemetery mit seinen vielen Mausoleen. Hier kann man stundenlang in den geheimnisvollen Wäldern verloren gehen und die Grabsteine ​​von Berühmtheiten wie Karl Marx, Patrick Caulfield und Douglas Adams besuchen. Der Eintritt beträgt 4 Pfund.

Highgate Cemetry in London

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Yoga im Wolkenkratzer

Eine ganz besonderes Yoga-Stunde könnt ihr im Wolkenkratzer The Shard im Stadtteil Southwark erleben. Auf der 24. Etage des Hochhauses könnt ihr euch unter der Woche abends und am Wochenende mit einer Yoga-Session so richtig entspannen und nebenbei einen formidablen Ausblick auf die Tower Bridge und die Londoner City genießen. Wer das nötige Kleingeld hat, kann auch einen privaten Yoga-Kurs zu Zweit inklusive Frühstück und Champagner auf der Aussichtsplattform im 74. Stock buchen. Kosten: rund 1.350 Pfund plus Steuern.

Sport im Urlaub: Yoga in London

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Mit dem Rail-Mail-Zug fahren

Okay, ein Post-Museum dürfte euch auf den ersten Blick nicht vom Hocker hauen. Das Postal Museum in London allerdings ist etwas Besonderes. Wie so viele Londoner Museen ist es sehr gut kuratiert und bietet viele interessante Ausstellungsstücke rund ums Thema Post-Geschichte.

Fahrrad im Postal Museum in London

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Aber das Highlight des Museums ist ein Postzug, in den du einsteigen und eine Fahrt durch den unterirdischen Tunnel unternehmen kannst, die der Royal-Mail-Dienst während des größten Teils des 20. Jahrhunderts benutzte.

Was zum Mitbringen für die Daheimgebliebenen

Okay, ihr habt euch durch Street-Food-Märkte und Restaurants geschlemmt, möchtet aber auch euren Lieben daheim etwas Leckeres aus London mitbringen? Dann solltet ihr einen gut sortierten Laden aufsuchen, der feine Speisen im Angebot hat. Paul Rothe & Son in Marylebone bietet euch konservierte Dosen, Konfitüren und Eingemachtes, Relishes und Kekse – alles natürlich very british! Toll ist übrigens auch das schrullige Interieur, das wie aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Solltet ihr nach dem Einkauf hungrig sein, könnt ihr euch in dem hauseigenen Sandwich-Shop noch einen Happen gönnen. Wer als Mitbringsel lieber Klamotten, Haushaltswaren oder Accessoires im Vintage-Stil kaufen möchte, sollte zum kleinen Labour-and-Wait-Shop in den Market District nach East London fahren.

Geheimtipps in London: Labour and Wait Shop

Anton Escobar

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