Sportives Flossenschwimmen, geschicktes Fotografieren und einmalige Erlebnisse verspricht das Freitauchen mit Segelfischen. Diese schnellsten Fische der Welt erst einmal aufzuspüren, ist eine Herausforderung, der man sich stellen muss. Gerald Nowak war für reisen EXCLUSIV am Knipser.

An der Ostspitze Mexikos

Wir sind in Isla Mujeres und planen, fünf Tage lang nach Segelfischen Ausschau zu halten. Am ersten Tag geht es bereits morgens gegen sieben hinaus aufs offene Meer.

Taucher beim Vorbereiten in Mexiko

Gerald Nowak

Gerade mal fünf Seemeilen haben wir zurückgelegt, als der erste Walhai gemächlich durchs Wasser pflügt. Synthia Meier, unser Tourguide, ist begeistert:

»Sobald ich Euch das Zeichen gebe, kommt ihr auch ins Wasser. Schwimmt ihm aber nicht vors Maul, sonst taucht er ab«.

Nachdem sie ihr Okay gegeben hat, gleiten wir hintereinander ins Wasser. Ganz ruhig lässt der Walhai sich von allen Seiten ablichten. Was für eine Begegnung. Kaum wieder aus dem Wasser, sichtet Marcelo, der Kapitän, ein weiteres Tier.

Spaß ohne Ende

Innerhalb der nächsten zwei Stunden beglücken uns fünf Walhaie und fast ein Dutzend Mantas mit ihrer Anwesenheit. Darüber geraten die angestrebten Segelfische schon fast in Vergessenheit. Da deutet Marcelo grinsend nach vorne: »Dort wo die Vögel ins Meer gleiten, da sind wir richtig!«.

Wieder springt Synthia als Erste hinein. Noch bevor sie das »Go« gibt, jagen bereits die ersten Tiere unterm Boot hindurch. Tatsächlich, überall um uns herum Sardinen jagende Segelfische. Die Anweisung lautet: »Schwimmt dicht zusammen, dann bleiben die Sardinen bei Euch und die Segelfische auch«.

Segelfische

Gerald Nowak

Wie in Trance erleben wir fast 20 Minuten lang, wie immer wieder einer der Segelfische versucht, die Sardinen unter uns zu fressen. Obwohl ich manchmal nur Zentimeter von den Tieren entfernt bin, erlebe ich nicht den Hauch einer Berührung. Wie Schwerter verwenden die Fische ihre Lanze. Durch schnelles hin und her schlagen betäuben sie eine der Sardinen und trennen sie damit vom Schwarm. Ist sie erst einmal aus dem Schutz des Baitball heraus, hat sie keine Chance und wird im Nu vertilgt.

Sardinenbälle

So geht es die kommenden Tage weiter. Marcelo rast von Baitball zu Baitball, als würden die Segelfische nur auf uns warten. Sie sind überall. Es kommt sogar noch schöner: Nicht nur, dass wir in der völlig falschen Saison Walhaie und Mantas erleben dürfen, nein auch noch Delfine gesellen sich zu uns.

»Oh man, wie kann man nur solches Glück haben. In 14 Jahren hab ich noch nie Segelfische und Delfine gemeinsam jagen sehen«.

Solches Glück muss man erst einmal haben. Leider ist dies nicht der Standard und so manch eine Gruppe ist glücklos nach Hause gefahren. Den ganzen Tag auf dem Wasser herumkurven, immer auf der Suche nach den eleganten Jägern und dann keinen einzigen zu sehen, kommt leider immer wieder vor. Das ist halt die Natur. Deshalb empfehle ich jedem, der die Tiere sehen will, lieber gleich mehrere Tage einzuplanen. Dann ist die Chance deutlich höher.

Segelfisch beim Jagen

Gerald Nowak

Infos und Tipps für einen Tauch-Trip nach Mexiko

Angeflogen. Eurowings und Condor fliegen ab München oder Frankfurt ohne Zwischenstopp nach Cancun. Die Flugzeit beträgt ca. 12 Std. Die Flugpreise variieren stark. Normal ab 699 Euro. Ein Geheimtipp ist die Schweizer Edelweiss Air. Via Zürich inklusive Zubringer ab 650 Euro in der Nebensaison. Service und Beinfreiheit sind deutlich besser in der Economy, vergleichbar mit den deutschen Anbietern.

Urlaubszeit. Die Segelfische sind nur von Februar bis März relativ sicher anzutreffen. Zu dieser Jahreszeit hat es durchschnittlich zwischen 24 und 30° C, die Wassertemperatur bei ca. 26 bis 27 Grad im Meer. Jedoch kann es auch mal stürmen und man kommt dann nicht aufs Meer, da die Häfen geschlossen werden.

Eingetaucht. Zum Schnorcheln mit den Segelfischen braucht man nur einen dünnen 3mm-Anzug oder Shorty, Maske, Schnorchel und gute Flossen (Apnoe-Flossen sind ideal).

Gut gebettet. Idealerweise wohnt man auf Isla Mujeres oder Cancun. Von hier aus sind es nur wenige Minuten mit dem Speedboot zu den Segelfischen im offenen Meer. Die Auswahl an Unterkünften reicht von einfachen B&B bis luxuriösen 5-Sterne-Hotels (nicht vergleichbar mit unseren europäischen 5-Sterne-Hotels).

Inbegriffen. Deutschsprachiger Guide, tägliche Ausfahrten mit dem Speedboot, Mittagessen (Softdrinks), Übernachtung im Hotel je nach Kategorie inkl. Frühstück, Transfer ab-bis Hotel. Die beschriebene Reise ist buchbar bei:www.waterworld.at. Eine Woche mit Halbpension ist ab 3.100 Euro zu haben.