Vulkane, Geysire und ein fröhlicher Lebensstil nahe des Polarkreises: Island ist ein besonderes Reiseziel für Naturliebhaber und Abenteurer. Daneben lockt die Hauptstadt Reykjavík mit einer bunten und quirligen Szene. In unserem Reiseguide Island haben wir die wichtigsten Infos für Euch zusammengetragen.
Visum. Island gehört zum Schengener Raum – es reicht also ein gültiger Personalausweis oder Reisepass.
Währung. Währung in Island ist die Isländische Krone (ISK). Wesentlich günstiger ist es, Geld erst vor Ort zu tauschen. Ansonsten werden aber auch EC- und Kreditkarte überall akzeptiert. Die Isländer selbst zahlen sogar Kleinstbeträge mit Karte. 1 Euro = 135,6 ISK (Stand Oktober 2019).
Anreise. Icelandair bietet mehrmals täglich Flugverbindungen von Berlin, Frankfurt, Hamburg und München an. Flugverbindung einmal täglich ab Düsseldorf. Preise ab 250 Euro Hin- und Rückflug. Passagiere von Icelandair mit einem Transatlantikflug können bis zu 7 Tage ohne zusätzliche Kosten einen Zwischenstopp einlegen.

Linda Ruckes
Farmhotels und Luxuslodges
Unterkunft. Eine Art »Ferien auf dem Bauernhof« gibt es bei den unzähligen Farmhotels überall auf der Insel, im Winter und fernab der Städte sind dies häufig die einzige Übernachtungsmöglichkeit.
Hotel Marina. Tolle Ausstellung mit Kunstwerken aus Abfallhölzern der isländischen Künstlerin Adalheidur S. Eysteinsdottir. Myrargata 2, 101 Reykjavik, marina@icehotels.is
Hotel Borg. Zentrales, altehrwürdiges, illustres Haus, hier logieren Staatschefs und VIPs. Posthusstraeti 11, 101 Reykjavik, hotelborg@hotelborg.is
»The Retreat«. Eingebettet in eine 800 Jahre alte moosbedeckte Lavalandschaft, liegt das außergewöhnliche Hotel mit insgesamt 62 Suiten im eleganten Stil inmitten der isländischen Natur und umflossen vom mineralreichen Wasser der Blauen Lagune. Die Gäste können in Ruhe entspannen: Sie genießen einen Rundum-Service und haben direkten Zugang zum Spa und zur Lagune des Hotels sowie zur berühmten Blauen Lagune selbst. Das exklusive Hotel bietet seinen Gästen außerdem eine Auszeit vom Alltag, so dass sie sprichwörtlich mal den Stecker ziehen können: Es gibt keine Fernseher.

Linda Ruckes
»Psycho Weather«
Sprache. Offizielle Amtssprache auf Island ist natürlich Isländisch. Trotzdem sprechen die Isländer generell sehr gut Englisch, weil zum Beispiel die meisten Spielfilme immer im Original gezeigt werden.
Klima & Reisezeit. Im Winter kann es kalt und stürmisch werden. Die Wetterlage ist jedoch unvorhersehbar und kann selbst im Sommer stündlich wechseln. Aufgrund der Warmwasserströmung im Süden hält sich die Schneemenge an der Küste meist in Grenzen. Die Reisezeit beläuft sich im Sommer von Juni bis Ende August, dann ist es fast rund um die Uhr hell. Möchte man auch im Winter etwas Tageslicht sehen, sollte man nicht vor Februar/März nach Island fliegen. Ansonsten hat die Insel aber zu jeder Jahreszeit ihre Vorzüge.
Kleidung. Da das Wetter in Island zu jeder Jahreszeit unberechenbar ist, sollte man immer für jede Wetterlage gewappnet sein. Mit der sogenannten »Zwiebeltechnik« könnt ihr also nichts falsch machen.

Garrett Sears
New Nordic Cuisine
Restaurants & Cafés. Restaurant Perlan. Auf einem Heißwasserspeicher hoch über Reykjavik thront das drehbare Panoramarestaurant, edel und teuer.
Restaurant Dill. In Reykjavík schmückt sich das Restaurant Dill mit dem Team um Chefkoch Ragnar Eiríksson mit dem ersten Michelin-Stern des Landes. Für seine Vorreiterstellung als führendes Restaurant der New Nordic Cuisine wurde das Dill bereits mehrfach ausgezeichnet. Das minimalistisch gestaltete Restaurant bietet Platz für 20 bis 30 Gäste. Die Inneneinrichtung entwarf der Filmset-Designer Hílfdan Perdersen. In intimer Atmosphäre genießen Feinschmecker kulinarische Kompositionen aus rein isländischen Zutaten.
Hlemmur Mathöll. Im Osten der isländischen Hauptstadt Reykjavík gibt es mit Hlemmur Mathöll die erste Food Hall des Landes. Inspiriert von den traditionellen Markthallen Europas befinden sich seit Herbst 2017 Lebensmittelgeschäfte und Restaurants in den Gebäuden des ehemaligen Busbahnhofs gleichen Namens. Bisher war dieser Teil der Stadt vor allem als Treffpunkt der Punkbewegung in den 1980er Jahren bekannt. Von landestypischer Küche mit regionalen Zutaten über Kaffeespezialitäten und Eiscreme, die mit flüssigem Stickstoff hergestellt wird, bis hin zum berühmten Sauerteig-Brot einer Bio-Bäckerei: In Hlemmur Mathöll gibt es Speisen der unterschiedlichsten Geschmackrichtungen und Zubereitungsweisen, von traditionell bis experimentell. Die Food Hall Hlemmur Mathöll in Reykjavík ist täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet.

Arthur Lawrence
Moss Restaurant. Firsch, lokal und saisonal. An der höchsten Stelle der Blauen Lagune bietet das Moss Restaurant eine Kulinarik-Erfahrung der Extraklasse. Die Küche schlängelt sich einmal durch die verschiedenen Regionen der Insel – durch Flüss, über Berge bis hin in den Ozean – und gibt dabei eine fantastische Sicht auf das blaue Wasser der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit des Landes frei.
KEF Restaurant. Frische isländische Zutaten stehen auch im Restaurants des Hotel Keflavik auf der Speisekarte. Das À-la-carte-Restaurant lädt Gäste zum Dinieren unter einer Glaskuppel ein. In unmittelbarer Nähe zum Flughafen.
Vitinn Restaurant. Im Jahr 1982 als Pub eröffnet, bietet das Vitinn Restaurant heute eine riesige Auswahl an Meeresfrüchten und isländischen Spezialitäten. Schließlich war es eins der ersten Restaurants auf Island, in dem Krebs auf der Speisekarte stand. Und denn wissen sie zuzubereiten.
Café Petite. Das Interieur des Café Petit in Reykjanesbaer erinnert im ersten Moment an die Serie Friends. Bei jedem Blick erkennt man ein neues verspieltes Detail. Das Café ist Treffpunkt der Stadt, für Jung & Alt. Während Freundinnen gemütlich einen Kaffee trinken, spielen die Jungs eine runde Billiard.

Linda Ruckes
Leckere Tacos, wahlweise mit Hühnchen, Fisch, Chorizo oder Blumenkohl gibt es im buten Tacowagen Taco Bless in Reykjanesbaer.
Lichtkunst, Design und Skirennen
Events. Vier Monate lang liegt das ostisländische Seydisfjordur im Schatten. Die ersten Sonnenstrahlen Mitte Februar über den Hügeln des Fjordstädtchens zelebrieren die Einwohner mit einer außergewöhnlichen Kunstaktion: Das internationale Lichtkunstfestival »Art in Light«. Dann verwandeln sich Straßen, Plätze und Gebäude des 650-Einwohner-Orts in einen faszinierenden Kunstraum, Besucher werden bei interaktiven Aktionen zum Teil des Geschehens. Zwischen 20 Uhr und Mitternacht werden alle Lichter in der Stadt gelöscht, sodass die beleuchteten Kunstwerke in den Mittelpunkt rücken – lediglich der Sternenhimmel präsentiert dann mit seinen Polarlichtern sein eigenes Lichtschauspiel.

Hrefna Bjorg Gylfadottir
Neueste und innovative Designartikel aus den Rubriken Möbel, Kleidung und Architektur zeigt der »DesignMarch« in Reykjavík. Über das gesamte Stadtgebiet stellen lokale Designer ihre Stücke aus und zeigen den Besuchern Trends und Wegweiser der isländischen Designszene. Neben Ausstellungen finden bei insgesamt über 100 Events auch Seminare, Workshops und Partys statt, die jährlich rund 30.000 Besucher anlocken.
Das Fossavatnsgangan in Ísafjörður ist das älteste Skirennen in Island. Erstmalig starteten Ski-Langläufer den Wettbewerb im Jahr 1935. Seit 1956 wird der Wettbewerb jährlich zum Familien-Erlebnis: Teilnehmer wählen zwischen Streckenlängen von 50, 25 oder 12,5 Kilometern. Kinder zeigen ihr Können auf einer Fünf- oder Ein-Kilometer-Strecke. Am Abend des 50-Kilometer-Rennens, feiern Teilnehmer und Zuschauer die Fossavatnsparty mit einem köstlichen Fisch- und Meeresfrüchte-Buffet sowie Livemusik. Das Event findet in der Regel Ende April statt.

Isabella Juskova
Die vergessene Halbinsel
Reykjanes. Der Standort des internationalen Flughafens Keflavík in Reykjanes macht die Halbinsel Reykjanes zu einem idealen Ziel für Kurzurlauber und Stopover-Reisende. Und doch wird die Halbinsel im Südwesten Islands von Reisenden häufig außer Acht gelassen. Sie zieht es vom Flughafen gleich Richtung Reykjavík, dabei präsentiert die 826 Quadratkilometer große Halbinsel Island im Kleinformat.
Naturbäder und Cave People
Ausflüge. Im November 2017 hat das Krauma Naturbad in Reykholt in Westisland eröffnet. Der neue Komplex mit fünf natürlichen Geothermalbädern, Kaltbad und Ruheraum verspricht wahre isländische Erholung. Das Wasser in den Pools aus natürlichen Baumaterialien ist frei von Chemikalien. Für die perfekte Badetemperatur im Krauma sorgt die richtige Mischung aus dem 100 Grad heißen Wasser aus der Quelle Deildartunguhver mit dem eiskalten Wasser aus Rauðsgil im Ok, dem Schildvulkan westlich von Langjökull im isländischen Hochland.
Im südisländischen Laugarvatn reisen Besucher zurück in eine Zeit vor über 100 Jahren: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, bis ins Jahr 1922 hinein, lebten nacheinander zwei junge isländische Familien in der aus erkalteter Lava geformten und wohnlich ausgebauten Höhle. Sie hielten Kühe, Schafe und Pferde, bauten Kartoffeln an, jagten Schneehühner und sammelten wilde Beeren im Umland. Reisende auf dem Weg in die isländische Hauptstadt Reykjavik versorgten die „Cave People“ mit Wegproviant. Während einer Tour durch den Nachbau einer kleinen Wohnhöhle veranschaulicht ein geschichtsgetreu gekleideter Guide den Gästen das außergewöhnliche Leben. Ausgedehnte grüne Weideflächen und schroffe Berggipfel bilden die malerische Kulisse. Führungen werden bis Mitte Oktober angeboten. Vorangemeldete Gruppen können die Höhle auch während des gesamten Winters besuchen.

Luke Stackpoole
Im Norden Islands eröffnete am 1. Juni 2017 das erste Bier-Spa der nordatlantischen Insel: In sieben Warmwasserbecken entspannen Gäste in einem wohltuenden Mix aus Bier, Wasser, Hopfen und Hefe. Da das Badewasser nicht trinkbar ist, können auch die kleinen Gäste den Badespaß genießen. Im Innenbereich finden zwei Gäste in jeder Wanne Platz, im Außenbereich baden bis zu 20 Personen in zwei größeren mit Biergemisch gefüllten Warmwasserbecken. Das angrenzende Restaurant mit Speisen rund ums Bier bietet bis zu 80 Gästen Platz.

Koushik Chowdavarapu
Viele Vulkane und ein bisschen Rock’n’Roll
Museen. Perlan Museum. Auf den zwei Stockwerken eines alten Wassertanks breitet sich im hier ein künstlicher Gletscher aus. In der naturgetreuen Nachbildung einer Eishöhle entdecken Besucher die Geschichte sowie die Zukunft der Gletscher, ihre Gefahren und Geheimnisse. Erklimmen die Gäste das zweite Stockwerk des Tanks, erleben sie einen 360-Grad-Ausblick von der Spitze des nachgebildeten Vatnajökull-Gletschers. Die Aussichtplattform des Museums bietet den besten Blick über ganz Reykjavík.
LAVA Volcano & Earthquake Centre. In Hvolsvöllur erfahren Besucher alles über die elementaren Kräfte der Natur, die Island geformt haben. Als eine der »jüngsten« Inseln des Planeten ist Island mit seiner Welt aus Feuer und Eis in vielerlei Hinsicht einzigartig. Das Informationszentrum im Süden widmet sich den örtlichen Vulkanen wie dem Eyjafjallajökull, der durch seinen Ausbruch 2010 weltweite Bekanntheit erlangte und an dessen Fuß LAVA liegt.
Rokksafn – The Islandic Museum of Rock’n’Roll. Interaktiv, mit Karaokestudio und DJ-Pult, taucht man im Rock’n’Roll Museum in Reykjanesbaer in die Musiklegenden und -geschichte Islands ein. Ob man’s glaub oder nicht, dabei trifft man sogar auf das ein oder andere bekannte Gesicht.

Linda Ruckes
Mit dem Schneemobil durch die weiße Weite
Mountaineers of Iceland, der Spezialist für Supertruck- und Schneemobil-Touren, bietet im ersten Teil seiner »The Pearl«-Tour Fahrten in einem Supertruck durch den Nationalpark Þingvellir. Hier erleben die Teilnehmer Naturschauspiele wie Geysire und heiße Quellen sowie den Gullfoss-Wasserfall. Höhepunkt der Tour ist eine rasante Fahrt auf Schneemobilen durch die weiße Landschaft am Langjökull Gletscher. Die Tagestour wird an 365 Tagen im Jahr angeboten.
Bootsfahrten auf dem Breiðafjörður im Westen Islands bedeuten das Eintauchen in ein einzigartiges Naturgebiet: Inseln aus Basalt, Wikingergeschichten und tausende von Vögeln wie Papageientaucher, Seeadler und Kormorane. Auf den Touren kosten Teilnehmer den Geschmack von frischen Kammmuscheln. Mit der Fähre Baldur erreichen Gäste die Westfjorde und machen Halt an der Insel Flatey. In nur 40 Minuten bringt die Fähre Herjólfur Besucher zu den Westmännerinseln im Süden Islands. Die Touren kann man bei diesen Veranstaltern buchen: www.seatours.is, www.herjolfur.is

Bailey Zindel
Must buy: Island-Pulli und Outdoor-Kleidung
Trinkgeld. Service-Charge ist fast immer inkludiert, weitere Trinkgelder sind unüblich. Ausnahme gilt für Reiseleiter.
Souvenirs. Der Island-Pulli aus Schafwolle muss nicht unbedingt schlabbrig daherkommen, es gibt mittlerweile schicke Strickjacken und Pullover für sie und ihn. Mitbringsel für Kinder: Wikingerhelm und Schwert aus Plastik oder die süßen Papageientaucher aus Plüsch für die ganz Kleinen.
Shopping-Tipps. North 66. Eine Outdoormarke aus Island, produziert schlechtwettertaugliche und modische Funktionskleidung, die auch in Deutschland noch gut aussieht. Flagship-Store in der Bankastræti 5, 101 Reykjavík, direkt im Zentrum.

Linda Ruckes
Ein Schwur für die Natur
The Icelandic Pledge. Mit einem Schwur können sich Touristen online sowie in der Ankunftshalle des Flughafens in Keflavik zum verantwortungsvollen Reisen bekennen. Respektvoller Umgang mit der isländischen Natur und die Wahrung der eigenen Sicherheit sind Ziele der Inspired-by-Iceland Kampagne.
Persönlicher Tipp. Móðir Jörð – wörtlich übersetzt Mutter Erde – ist die Marke der Bio-Farm Vallanes zwischen Egilsstadir und Hallormsstadur in Ostisland. Für die biologische Herstellung ihrer Produkte wurde die Farm bereits mehrfach ausgezeichnet. Seit Sommer 2017 bietet die Bio-Farm des Ehepaars Eymundur Magnússon und Eygló Björk Ólafsdóttir im neu eröffneten Hofladen und im Café »The Aspen House« vegetarisches Frühstück und Mittagessen sowie eine Auswahl an gesunden Spezialitäten aus frischen und saisonalen Zutaten direkt aus eigenem Anbau an. Die Besonderheit von »The Aspen House« liegt auch in der Verwendung des natürlichen Baumaterials aus isländischem Holz von Espen und Lärche.
Schwimmen wie die Locals. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Dies gilt zumindest in Island. Viele der Einheimischen schwören auf den frühmorgendlichen Schwimmbadbesuch, so dass die Schwimmbäder bereits am frühen Morgen gut besucht sind. Und Schwimmbäder gibt es in Island wie Sand am Meer.

Doruk Yemenici
Gammelhai – nichts für Feingeister
Besser nicht. Eine wahre Geschmacksexplosion bietet der Gammelhai »Hákarl«. Der eigentlich giftige Grönlandhai wird monatelang verbuddelt, bis das Gift entweicht und der Fisch fermentiert. Dieser Reifeprozess erzeugt ein geruchsintensives Gourmeterlebnis. Nichts für schwache Mägen, und wenn doch, dann nur mit viel Schnaps.
Reiseführer. Willhardt/Sadler, Island, Michael Müller Verlag, 22,90 Euro, sehr nützlich.
Veranstalter. Wir empfehlen, Island individuell oder in kleinen Gruppen zu bereisen. contrastravel.com bietet zahlreiche, gut durchdachte, flexibel anpassbare Individualreisevorschläge für Island sowie spannende Island-Minigruppenreisen mit maximal 8 Teilnehmern an. Außerdem eine tolle Auswahl der besten Reittouren in Island und viele weitere Reisebausteine. Schauen Sie am besten gleich rein auf der Seite für Island-Reisen oder rufen Sie an Tel.: 04322-88900-0.
Infos. Anlaufstelle für Reise-Interessierte ist die Website www.inspiredbyiceland.com. Weitere Informationen über die Halbinsel Reykjanes findet man unter www.visitreykjanes.is.